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Montag, 25. März 2013

Ōkami HD (PSN)

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Unermessliche Schönheit

Ōkami Amaterasu, der auf dem Cover ersichtliche Wolf und gleichzeitig natürlich der zu steuernde Protagonist und Held im ganzen Spiel, hat nicht erst seit dem HD Release im PSN für die PS3 (mit Move- und Trophysupport) von sich reden lassen, sondern bereits 2007 für die PS2 bzw. 2008 für die Wii.
Seit dem 31.10.12 sind aber nun auch endlich PS3-Besitzer mit von der Partie und können für 20 € ein Juwel an Land ziehen, wie sie es noch nie erlebt haben.


An mir ging das Spiel aufgrund von Konsolenexklusivität völlig vorbei und erst jetzt weiß ich was ich da tatsächlich verpasst habe.

Ein Spiel, dass mich knapp 50 Stunden gekostet hat, ich aber jede einzelne Sekunde davon sehr genossen habe. Wie ihr auf den folgenden Screenshots seht (die fast 64-stündige Spielzeit kam aufgrund längerer Pausen zustande - 50h waren's dann unterm Strich geschätzt), habe ich auch nichts unerforscht gelassen und mir gleich die Platin-Trophy unter den Nagel gerissen.


Uh yeah! *angeb* :P

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Wer aufpasst, hat auch die Möglichkeit sich einfach zu schnappen - so schwer ist sie nicht.
Trotzdem erfordert es viel Fleiß und Geduld, da man tatsächlich ALLES erledigen muss, was es dort zu tun gibt.
Und das Spiel selbst - ca. 30 Stunden lang - hat eine ganze Menge vom Genre-Verwandten Zelda zu bieten, streut aber genug Eigencharme hinein, sodass es zu etwas ganz Einzigartigem herangewachsen ist.

Ursprünglich wurde das Spiel von "Clover Studio" entwickelt, die sich aber aufgelöst haben und vereinzelte Mitarbeiter jetzt bei "Platinum Games" (ich sprach erst kürzlich drüber) sitzen. Capcom hat aber die Rechte an der Ōkami-Marke und re-release'de das Ding jetzt in HD auf PS3.
Okay - darüber kann man sich jetzt streiten, immerhin gibt es keine besonderen Zusatzinhalte, aber für mich als Nicht-Kenner war es ein gefundenes Fressen.

Worum geht's in Ōkami?

Alles dreht sich um eine nicht weiter zeitlich umrissene Zeit im alten Japan, jap.: Nippon. Dort kämpfte Shiranui (ebenso weiße Wölfin und Vorfahre von Ōkami) gegen den bösen Dämonen Orochi, der nach Niederlage in einem Grab für ewig eingesperrt werden sollte. Doch Shiranui starb leider in dieser erschöpfenden Schlacht und Jahre später gelang es Orochi frei zu werden. Zu dem Zeitpunkt wird Ōkami geboren und stürzt sich mithilfe vom Winzlinggott Issun samt seinem magischen Pinsel in die heilige Schlacht Nippon und seine Bewohner zu retten.

Orochi im ersten Bossbattle - so gigantisch können die Gegner ausfallen und dauern - je nach Fähigkeit und Equipment des Spielers - mal länger (wie hier) oder auch mal unter 10 Minuten. // via

Die Story mag zwar nicht gerade wendungsreich oder überraschend zu sein, dafür lockt sie aber - wie so oft bei japanischen Spielen - mit übertriebenen Charakteren und einer richtig intensiven Charakterdarstellung, wohl aber kaum durch eine ausgefeilte Story.

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Das Witzige ist aber meist wie groß die Klappe von unserem stetigen Begleiter Issun ist und was für Reaktionen die tolle, aber da Wolf ja komplett sprachlose Amaterasu von sich gibt. Hier vermischen sich Witz, Niedlichkeit und Bewunderung zu einer netten Masse, die immer weiß zu begeistern - auch wenn Issun's teilweise nie mehr enden wollendes Geschwätz und Kommentarium einem weiß auf die Nerven zu gehen, ist er trotzdem ein liebenswertes Bürschchen, was man im nächsten Teil nicht missen möchte.

Pinseltechnik "Kraftstreich" kann nicht nur Gegner, sondern auch blockierte Wege entzweien. // via

Herzstück von Ōkami ist aber der grundlegende Aufbau wie in den Zelda-Games: ihr steuert eure Heldin nahezu überall hin, habt mehrere miteinander verknüpfte Areale zum Erkunden, kriegt immer neue Fähigkeiten, die an anderen Orten (gern auch ziemlich früh im Spiel) erst später eingesetzt werden können, löst Nebenquests und baut eure Fähigkeiten weiter auf.
Glück, das ihr durch Lösen von Quests oder Erblühen von Wiesen / Gegenständen erhaltet, stellt euren Erfahrungspunktestand dar, mit dem ihr jederzeit Lebensenergie, Tintenfassenergie, Mägenpower oder Portemonnaiegröße hochleveln könnt.
Lebensenergie baut sich nicht von alleine auf - ihr müsst entweder Items verwenden oder durch Töten von Gegnern oder Zerbröseln von Gegenständen Life aufsammeln.
Tintenfassenergie ist dazu da, damit ihr mit dem Pinsel Formen zeichnen und Aktionen ausführen könnt. Dazu aber gleich mehr.
Mägen sorgen für eine direkte Wiederauferstehung (200 Nahrungsprodukte füllen 1 Magen komplett - mit später bis zu 3 wird das sehr leichte Spiel nur noch leichter). Gestorben bin ich nie und kann deshalb leider nicht sagen wie es war. ^__^

Die Kreistechnik "Blühen" bringt verdorrte Bäume wieder...
... zum kraftvollen Blühen. // via

Jedenfalls geht es mit dem magischen Pinsel auf folgende Art und Weise zur Sache:
Wann IMMER ihr wollt, könnt ihr das Spiel einfrieren und so den Pinselmodus aktivieren - könnt dann noch die Kamera ausrichten und Formen malen, die ihr nach und nach im Spiel erlernt.
Könnt ihr anfangs nur einen Kreis zeichnen und damit verdorrte Bäume oder Pflanzenkeime erblühen lassen, könnt ihr schon bald mit Restauration Sachen wieder heile machen oder mit einem Wasserstrahl brennende Truhen löschen oder mit der Kraft des Windes euch auf einer Seerose fortbewegen oder die Zeit anhalten oder oder oder. Die Steuerung mit dem PS3-Controller und die Erkennung (, die zu 95% sehr gut funktioniert) der Pinseltechniken ist echt überzeugend gut, aber vor allen Dingen macht es Spaß mit diesem System zu arbeiten und entsprechend bei den unzähligen, aber sehr tollen Bosskämpfen mit den neuen Fähigkeiten zu spielen und sie entsprechend einzusetzen.

Den Samurai-Umbrella-Kranich müssen wir zuerst mit Wirbelwind umpusten und danach fix bearbeiten ehe er anfängt mächtig auszuteilen. // via

Außerhalb der Bossfights sind es vor allem diese Szenarien, die euch in einen langen Traum versinken lassen. // via

Es kommt immer darauf an den Gegner zu analysieren, entsprechend zu handeln (Bsp: Zeitlupe einzusetzen), danach zuschlagen und eventuell mit gemalten Blitzen und Schlitz-Streichen dem Vieh zuzusetzen.
Oftmals wird es auch für Rätsel genutzt, welche aber meist recht offensichtlich sind.
Offene Fragen gibt's nur bei: wie geht's denn jetzt weiter?
Endboss Yami ist aber vom Kampfdesign (nicht dem optischen) besonders spannend, zuviel möchte ich aber darüber nicht verraten.

Doch Moment mal... Yami = Endboss? War da nicht die Rede von "Orochi". Richtig!
Krass ist, dass das Spiel quasi in 3 Abschnitte unterteilt ist, von denen jeder hätte ein eigenes Spiel sein können - es teilt sich quasi in 3 Serienabschnitte, von denen man gleich alle 3 angucken und bewundern darf.
Fantastisch!

Angeln ist auch eins der Minispiele, macht aber extrem viel Spaß. Nur manche Fische fordern extrem viel Geduld beim Spieler und treten nur sehr selten auf. // via
Sorry für den schlecht aufgelösten Screenshot: hier sieht man das Inventar mit ausgerüsteter Haupt- und Nebenwaffe (kann mit Goldstaub verbessert werden) und jede Menge Verbrauchs- oder Sammelitems. Das Inventar ist übersichtlich und vorbildlich gelöst. // via

Und so rennt man durch die Welt, kann die Umgebung erkunden, kann Tiere füttern, kann verborgene Sachen ausgraben oder anderweitig freidecken, geheime Gegenstände sammeln, sich durch etwaige Kämpfe mit reichlich Geld verbessern, Questaufgaben für NPCs lösen, die Welt entdecken oder einfach nur weiter der Story folgen. Hier gibt es soviel und andauernd Neues zu entdecken, sodass man gar nicht satt wird. Zudem ist das Spiel auch keine Ansammlung von Minispieln und fügt nur hier und da kleine Minigames bei wie beispielsweise ein 2D-Graben-Minigame, in dem ihr damit beschäftigt seid in einem Zeitlimit den richtigen Weg zu ergraben und euren Begleiter sich zum Ziel zu befördern. Jedesmal Schaden erhalten ist sowohl für euch als auch den Begleiter sträflich, sodass ihr dadurch Zeitabzüge bekommt.

Minispiel: Helle Blöcke können fix weggebuddelt werden, braune langsamer, Wasser ist mit Pinseltechnik wie ein Fahrstuhl, pinke dagegen sind stachelig, die grauen hingegen vernichtet man mit einem Kraftstreich. // via
Mit Wirbelwind zu einem Weg gebahnt und via Zeitlupe bequem überquert. // via

Ansonsten gibt es beispielsweise eine Gesuchtenliste von Monstern, die nur nachts irgendwo herumlaufen. Monster befinden sich auch nicht unmittelbar in der Gegend, sondern erscheinen im Areal als fliegende Fahnen, die bei Berührung ein Kampfareal erschaffen und man dort in Echtzeit zuschlagen, ausweichen und mit Pinseltechniken herumexperimentieren darf. Wenn sie einmal tot sind, sind sie am nächsten Tag wieder da.
Später kann man übrigens Tag (Sonne / Kreis in den Himmel malen) oder Nacht (Sichel in den Himmel malen) wann immer man will herbeischaffen. Das ist natürlich toll, da es manche Items nur in der Nacht gibt, Fische nachts zu fangen sind oder Ähnliches.

Fahne berührt? Kampfareal erschafft sich live in dem Moment und Monster tauchen auf. Kein Zufallskampf. Sehr sehr vorbildlich und gut designt. // via

Allerdings sollte man sich in manchen Momenten ruhig (wie auch bei Zelda) an folgende Lösung halten: Link, die nicht nur ausgezeichnet gemacht ist, sondern auch zu eurem Lebenselexir Nr. 1 wird. Da steht so gut wie alles drin, was man für die Platin wissen muss.
Vorsicht: Lehmflieger und Feuerrad tauchen nur an ganz bestimmten Punkten im Spiel auf (benötigt für "Bestarium"-Trophy). Feuerrad nur einmal kurz vorm schlafenden Kaiser / Pesthauch und Lehmflieger sowohl in der Vergangenheit als auch auf der Arche in den Pre-Bosses-Arealen. Bei Fragen einfach fragen, ich habe in den letzten Tagen nichts anderes gemacht. ;)

Natürlich hat jede Figur einen halben Roman auf Lager, den sie / er nicht unbequatscht lassen kann. Gott sei Dank kann man den kleinen Jungen anschließend anrempeln oder mit Kraftstreich eins überziehen. Konsequenzlos. HrHr. // via

Fasziniert war ich aber tatsächlich von den vielen malerischen und tollen Orten, die man besucht - und es so gut wie gar kein Backtracking gibt.
Da macht ihr eine Zeitreise in die Vergangenheit, besucht ein gesunkenes Schiff, lasst euch auf Daumengröße schrumpfen, nur um danach in einem Vorgarten und Magen des Kaisers zu landen. Natürlich dürfen ein verwunschener Wald, eine Schneelandschaft und eine große Stadt nicht fehlen - hier wird viel für das Auge und die Sinne geboten.
Ich wollte immer wissen was als nächstes passiert und hatte trotzdem noch Unmengen an Zeugs zu tun. Dauernd weiß man: "Cool, jetzt kann ich das - zurück zu Punkt X, Y und Z und absahnen was es da so gab!".

Waka ist ein seltsamer Zeitgenosse und wirkt aufgrund seiner Klamottenfarbwahl inklusive gefärbter Haare sehr feminin. Gerade seeeeeehr lange Haare sind etwas Weiblich-Exklusives, meiner Meinung nach. Es gibt wenig Ausnahmen, bei denen es passt. // via

Doch natürlich hat es auch minimale Negativpunkte.
Kommen wir gleich zum allergrößten: der unfassbar supernervigen Synchro.
Wir haben es hier wieder einmal mit japsischen Genies zu tun, die nicht mal im entferntesten raffen, wenn etwas nervig und aufdringlich sein kann.
So ist - wie in Zelda - die Sprache so gut wie nur in Textblasen vorhanden. Meistens kann man die Laufschrift beschleunigen - in einigen Fällen wie zum Beispiel beim nie mehr enden wollenden Intro - leider nicht. Warum zum Teufel hat man sich 1. dazu entschieden dies in manchen Fällen zu verbieten, wenn 2. jeder Text mit einem psychohaften Gruselgenuschel begleitet wird, das ABSOLUT unfassbar unnötig ist und nur den Sinn verfolgt den Nutzer zu nerven. Leider lässt sich das auch nicht unabhängig von anderen Sounds deaktivieren.
Man gewöhnt sich dran, ja... aber WHOT DA FUCK?

Hier ein Beispiel:


Und dann wäre da noch das manchmal echt übertrieben lange Gelaber von Issun, der sogar ein Gähnen, Zähneputzen oder sonst ultragewöhnliche Alltagshandlungen noch mit 5 verbalen Absätzen zu betonieren würde. Quasi eine Beerdigung von allem sprachlichem Leben, bevor es überhaupt gekeimt ist.
Gerade bei Passagen, wo die Lauftschrift nicht zu beschleunigen ist, kann man schon mal die Geduld verlieren, wenn man hier oder da mal ausgebremst wird, da man ja sonst recht schnell und effektiv voran kommt.

Mit "Rebe" können wir uns schon bald in luftige Höhen und auf Blumenblätter ziehen lassen. // via

Das war's aber auch schon - es gibt außer dem NUR Gutes über das Spiel zu sagen. Ein Suchtfaktor schlechthin ALLES komplettieren und haben zu wollen.
Aber auch die Jagd nach der nächsten Pinseltechnik und das kreative Ausschalten der Gegner samt des flüssigen Gameplays mit all den versteckten Items und Dingen, die man entdecken und erleben kann, macht unbeschreiblich glücklich.



Fazit:
Ōkami ist ein Spiel für jung und alt, ein Spiel für die Seele und der optischen Feinschmecker. Der Cel-Shade-Look passt zu dem ideenreichen und toll umgesetzten Pinseltechnik-Stil.
Es gibt viel zu entdecken, der Umfang ist gigantisch, die Geschichte gut erzählt und die Umgebungen kreativ designt.
Taucht ein - für 20 € werdet ihr es nicht bereuen!

16 Kommentare:

  1. Seltsam, dass du gerade jetzt über dieses Spiel bloggst. Habe es gestern das erste Mal in unserem ansässigen Elektromarkt gesehen und war etwas neugierig, was das denn für ein Spiel ist. Hab dann aber die Finger von gelassen und mir Ni No Kuni gekauft, was mich auch schon gestern ganze sechs Stunden am Stück fesselte. :D

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    1. Danke für deinen Kommentar! (yeah, du schreibst wieder welche ;) )
      Okami musst du dir kaufen! :)
      Ni No Kuni hatte ich auch im Blick, bin mir aber noch unschlüssig. :)

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  2. Ōkami für die PS3?!
    Ein Grund mehr sich endlich mal eine zuzulegen...!

    Schönes Review!

    ♥Looona Lou

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  3. Nächsten Monat werd ichs mir auch mal ansehen, da gibts das im Plus für lau.

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  4. Ich beiß mir seit Jahren in den Arsch, dass ich mir das Spiel damals nicht für die Wii gekauft hab -.-

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    1. Hast die Wii mittlerweile verkauft, oder was?^^

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    2. Wenn ich mal meine PS3 verkaufen sollte, kriegst du von mir Bescheid. ;) Meine Wii wird mit dem Austausch durch die WiiU leider schon an Nina gehen *g*

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    3. Ne PS3 hol ich mir spätestens im Juni :P

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    4. Achso?
      Ich wette das hat auch gar nix mit dem Release von "Last of Us" zu tun, oder? ;)
      Du wirst sie kaufen müssen. So schnell lös' ich die leider nich' ab.^^

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    5. Last of us? Nää - kenn isch nüsch^^
      Verdammt, woher weißt du das schon wieder? xD

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    6. Ich sehe hell! ;P
      Die Wahrheit ist: mein Kumpel Tobi will sich seit der Ankündigung dieses Spiels auch eine PS3 zulegen. Wir reden nach jedem neuen Trailer über das Spiel.
      Und ich will ihm derweil immer noch die Uncharted's andrehen.
      Du musst sie auch noch spielen! :D

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  5. Ich habe das Spiel für die Wii und es ist wirklich fantastisch und die Suchtgefahr ist rießig!

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  6. Du hast mir grade richtig Laune darauf gemacht!
    Hab schon damals beim Release davon gelesen gehabt, hatte es aber als Kitsch abgetan. Ich glaube ich werde es mir mal (aus Nostalgiegründen für die PS2, yeah!) kaufen und anspielen.

    Danke dir! ;)

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