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Mittwoch, 6. März 2013

Crysis 3



Be the predator!

Da sind sie wieder - die Jungs von Crytek und liefern nun das Ende der Crysis-Triologie ab.
Doch was im Jahre 2008 größtenteils eine actiongeladene Grafikdemo war, aber wenig herausragende Story bot, mausert sich mittlerweile zu einer Spitzenqualität.

Der Typ hat übrigens den selben deutschen Sprecher wie der von "Dr. Breen" aus HL2, Propaganda-Opa aus City17.

Zwar war Teil 2 aus dem Jahre 2011 nicht ganz so hardwarehungrig wie Teil 1 (was vor allem am engen Großstadtszenario lag mit hinter dichten Levelgrenzen versteckten ungeladenen Texturen und wenig zu ladenden Polygonen), doch irgendwie auch "dichter" von seiner Erzählweise.
Trotzdem vom "WOW"-Faktor natürlich nicht die gleiche Klasse wie Teil 1 - immerhin kannte man den Nanosuit ja bereits.

Jetzt kam der abschließende Part Ende Februar bei uns raus - und was soll man sagen?


Ruckelfieber³.
Sobald man erst einmal New York's Innenleben erreicht hat, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.

Die ersten zwei Levels ruckeln wie die Pest!
Durchschnittlich hatte ich in diesen so ca. 25 - 30 fps, nur in den Innenräumen 60 fps - und das mit einer GeForce 660 Ti (Palit Jetstream), einem Sechskerner (AMD FX 6300) und 8 GB DDR3 RAM. Aber nun gut - die native Auflösung von meinem Monitor ist auch Full HD (1920 x 1080) und so musste ich zumindest für den dauerhaften Genuss von "hohen Einstellungen" die Auflösung auf 1600xirgendwas herunter schrauben.
Den Rest des Spiels lief's dann meist bei rund 60 fps und war butterweich spielbar.


Episches "BOOOOOOOOOM" gibt's natürlich hier auch wieder.

Jedenfalls hat Crytek hier etwas abgeliefert, was man wirklich als gelungen bezeichnen kann - meiner Meinung nach aber nicht unbedingt über "einmal durchspielen" hinaus kommt.

Wenn sich im mannshohen Gras auch noch Aliens tummeln, wird's mitunter lustig. Schnell die Panzerung aktiviert und wir haben nix zu befürchten.

Wir schreiben das Jahr 2047 und ein Trupp von Soldaten (inklusive dem sichtlich gealterten und leichten Dickerchen "Psycho" aus Teil 1 bzw. dem Addon dazu "Warhead") befreit den Nanosuit, mit dem sich Prophet aus Teil 2 verbunden hatte - nachdem er seinem Körper die Kugel gab und seine Erinnerungen samt der Seele in den bekannten Poweranzug gewandert sind und er quasi damit verschmolzen ist.

Irgendetwas ist hier doch im Argen...

Nomad oder Alcatraz (Protagonisten aus Teil 1 und 2) werden nicht erwähnt, aber ich hab's auch ehrlich gesagt nicht mehr in Erinnerung was mit denen passiert ist. Beide haben jedenfalls die Welt vor Aliens beschützt und so tun wir's ihnen gleich - und hauen der gemeingefährlichen Alienkrake nun endgültig auf den Rüssel.

Cool: Geschütztürme lassen sich aus der Ferne hacken und richten sich danach gegen ihre eigenen Leute.

Was lässt sich über den Teil nun sagen?
Im Prinzip nicht viel.
Crysis 3 ist im Prinzip ein typischer Schlauchshooter, der euch durch insgesamt 7 Levels führt. Ja, richtig gelesen. SIEBEN - nicht mehr. Zwar sind diese groß und spielen sich so ca. 1 Stunde (wenn's hoch kommt), aber eine grandiose Spiellänge dürft ihr nicht erwarten.
In diesem Teil streifen wir abermals durch New York - nur sieht dieses aus wie Jurassic Park - alles zugewuchert, Überreste von Wolkenkratzern, rostigen Zügen und Überstraßenschienengerüsten noch vorhanden. Aber eine Menschenseele?

Sieht ein wenig nach "SkyNET hat die Welt übernommen" aus, gell? Einziges weitläufiges Areal - wenn auch ein wenig zu leer / zu groß.

Ja, aber keine freundliche - CELL Soldaten sind unterwegs, die in Abwechslung mit den CEPH (ähm, bissl leichte Wortverwandtschaft, gell? Hätten auch "Böse1" und "Böse2" heißen können) euch versuchen zuzusetzen.
In den schlauchigen Levels gibt's nicht nur die äußerst gelungene Darstellung von Vegation in Zusammenspiel mit zerstörter Stadt immer wieder zu bestaunen und sich an der Grafik erst einmal satt zu sehen, sondern auch die Möglichkeiten zu nutzen.

Ja, gefühlte einmal gibt es auch einen Buggy zum Durch-die-Gegend-fahren. Aber eher schlauchig. Hat in HL2 aber mehr Spaß gemacht.

Neben Nanosuitupgrades, findet ihr auch versteckte Waffen oder Wege, um euch schleichend an oder an die Gegner vorbei zu schleichen.

Die Standgeschützszenen sind immer noch die tollsten - abmontieren könnt ihr auch hier wie gewohnt das Dingens.

Euer neuestes auffälliges und titelschmückendes Werkzeug ist natürlich - wie schon in Far Cry 3 (hehe, witzig - obwohl nicht mehr von Crytek gemacht und erst kürzlich erschienen, feiert der Bogen hier sein Comeback) - der BOGEN!
Und so könnt ihr ihn nicht nur mit der entsprechenden Spanntechnik modifizieren, sondern auch mit Sprengpfeilen oder sonstigem Zeug ausrüsten.


Cool ist wie auch eh und je die Tatsache, dass ihr Waffen JEDERZEIT anpassen könnt - Schalldämpfer rauf oder ab, Erw. Magazin oder doch lieber Granatwerfer? Lässt sich alles jederzeit anpassen.
Genauso wie die Upgrades, die zwar neue Fähigkeiten freischalten, aber nur im Vierer-Bund als SET nutzbar sind.
Genauso dämlich gelöst wie in Resident Evil 6.
Alle Fähigkeiten freischalten und so IMMER besser werden?
Nö, nicht möglich.

Sinnlos - die Aufgabenübersicht und die Karte. Minimap gibt's auch so, ist aber unnütz, da Waypoints IMMER übersichtlich im HUD gezeigt werden und der Weg zum Ziel nie zu komplex ist.
Nanovision? Vielleicht 2x im Spiel aktiviert. Hier leider nutzlos. Fernglasmarkierungen sind da effektiver.

Und das stinkt.
Aber Fakt ist, dass das Spiel sowieso - wie auch in den damaligen Teilen - zu einfach ist.
Der Anzug ist einfach sehr mächtig - auch wenn Tarnen nur kurzzeitig funktioniert und schnelle Bewegungen ganz schnell zur Energieerschöpfung führen: ihr habt spätestens mit der Panzerung immer eine reelle Chance.

Spezielle Endbosse gibt es nur in 2 Fällen - und bei dem hier war mir nicht völlig klar, wann ich Erfolg habe und wann nicht.

Besonders der Bogen mit seinem Stealh-Shoot-Feature und den wieder einsammelbaren Pfeilen punktet extrem - alles andere kann man meistens recht einfach wegbballern, ansonsten gibt es einen Schleichweg drum herum.
Zwar kann man in größeren offenen Gebieten die Vorgehensweise individuell planen - aber bis zum nächsten Schlauch ist's nicht mehr weit.
Level für Level, Fahrstuhl / Tür für Fahrstuhl / Tür geht's voran - und nie mehr zurück. Kein Open-World - was auch gut so ist.

Wunderschön! Hat mich an "Enslaved: Odyssey to the West" erinnert.

Toll ist auch das Feature mit dem eingebauten Fernglas sämtliche Gegner durch die Wand hindurch sehen und markieren zu können, sodass ihr sie im hitzigen Gefecht immer auf dem Schirm hat - was die Sache eh um ein Vielfaches vereinfacht. Ihr bleibt quasi immer der Jäger.
Aber auch Waffen-, Munition und Geheimversteckfundorte findet ihr so ganz leicht.

UNVERSCHÄMT geiles Ambiente. Die Jagd des Predators kann beginnen!
Psycho - ungewohnte Optik, aber dafür sehr sympathisch. Hat zum Glück - wie Prophet - die originale deutsche Stimme behalten und ist von allen Charakteren der Höhepunkt des Spiels.

Die Gegner stellen sich übrigens recht gut und flankierend an - supermäßige Besonderheiten habe ich aber nicht feststellen können.
Neben den Primärzielen, gibt es gelegentlich sekundäre zu erfüllen, die euch meist einen taktischen Vorteil (Fluggerät beschießt Feindbasis und vernichtet einen großen Teil) bieten, gerne aber auch einfach ignoriert werden können.
Speziell belohnt mit einer "Sidequest" oder sowas werdet ihr hier nicht.

Da waren die Ceph-Verbrecher doch eine Nummer zu groß für Chip und Chap. :(
Gestealtht geht's ab mit dem Bogen auf die Jagd nach unschuldigem Blut. *harr*

Ein wahrer Gewinn für's Spiel ist aber die deutsche Synchro und Psycho als richtig cooler und liebenswürdiger Sidekick. Meistens seid ihr aber alleine unterwegs - keine Angst, das wird kein COOP-Shooter.

Nerviges Teil - baut sich gern als Schild auf und verzögert somit sein Ableben. Hier hilft nur Krawall.


Die Triologie endet in einer schönen Endsequenz und weiß den Zuschauer mit einer gewissen Epik auch zu befriedigen.


Was sich dahinter wohl verbirgt?


Fazit:
Crysis 3 gefiel mir - nach dem netten, aber nicht allzu tollen Teil 2 wieder besser. Das lag vor allem am designtechnischen Setting, aber auch am guten Storygefühl. Zwar fand' ich den Endgegner jetzt nicht so prickelnd und den stets ähnlichen Ablauf zu lahm als dass ich es nochmals spielen würde. Was mich sehr gestört hat, war, dass die Gegner bei nicht aktivierter Unsichtbarkeit generell zu schnell wussten, dass ich feindlich bin - auch wenn das menschliche Auge das optisch noch nicht einmal aus 200m Entfernung beurteilen kann. Dass der Nanosuit jetzt neuerdings Neon-Pink mit blinkender Ampel ausgestattet ist, wusste ich nicht.
Die Alienthematik versalzt ein wenig die Suppe. Das alte leidige Thema "Mensch VS Aliens" ist auch hier endlich zu Grabe getragen worden.
Fans von Crysis 3 greifen zu - Interessierte warten noch bis es ca. 20 € kostet.

1 Kommentar:

  1. Sehr guter Test, Kollege! Einen besseren Anfang als 'Die ersten zwei Levels ruckeln wie die Pest!' hättest du wohl kaum wählen können xD
    Hose runter, Schwanzvergleich: Ich konnte in FullHD zocken. Harr!

    Aber mal ganz unter uns: HAST DU CHIP & CHAP ERSCHOSSEN??? :(

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