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Freitag, 29. März 2013

Sniper - Ghost Warrior 2 + DLC "Siberian Strike"


City Interactive = Phoenix?

Na, da ist er ja wieder, der Garant für aufregende Spiele = City Interactive!
Doch das Logo ist ja ganz anders - ganz neu - ganz chic!


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Huijuijui - hat die polnische Spielegurkenentwicklerschmiede aus ihren langjährigen Wiederholungstäterstylefehlern gelernt?

Na da haben sie der Kirche aber auch Müll verkauft - eine Holzorgel.

Nach unzähligen 5 € Ego-Shooter-Titeln im Regal von MediaMarkt und Co., wo nie ein Schwein jemals was von mit bekam und höchstens vor dem Regal Opfer der eigenen Neugier wurde und somit kostbare Kröten seines Lebens für einen Haufen Müll verballerte, hatte sich bereits mit "Sniper - Ghost Warrior" Mitte des Jahres 2010 abgezeichnet: "Heeeey - die haben ja ENDLICH dazu gelernt!".
Und bis zu diesem Zeitpunkt musste man sich mit zahlreichen "Terrorist Takedown"'s, "Code of Honor"'s und anderen generischen Titeln wie "Special Forces", "Dogfight 1942" oder "SAS Secure Tomorrow" vergnügen. Im Mittelpunkt jeden Titels stand ein knallhart patriotischer Ami, der den Taliban mal so richtig zeigt wo der Hammer hängt.
Die "Story", falls man das so nennen mag, wurde lose mit meist 7 Missionen verknüpft, die so kurz und langweilig waren, dass man jedes Spiel an einem Nachmittag zügig durch hatte. Die unterirdische KI, die hammerhart megadummen Dialoge und ... einfach ALLES war an diesen Spielen megapeinlich.

Hier muss noch noch einmal etwas klar stellen. Sorry, dass ich euch in den Irrglauben führte, dass "Wolfschanze 1944" von CI war. Entwickler war aber "Calaris Studios", zu denen man heutzutage so gut wie NIX mehr findet. In manchen Auflistungen steht was von "Mortyr" (1999), was aber auch Quark ist, da Mirage Media dran saß.
Ein Geist der Geschichte.
Jedenfalls ist "Wolfschanze 1944" von Calaris Studios. Trotzdem gibt's das Video, was hier auch ursprünglich Platz fand:


Fakt ist einfach, dass der Bösewicht nicht sterben kann, weil es das Script anders vorgesehen hatte (man soll nämlich den Gefangenen befreien). Wenn Spieler nicht in den if-Teil der Abfrage reinlaufen, sondern in den else-Teil, hat das Spiel wie man sieht leider schon verloren. Viel Überlegungen haben die Entwickler bei keinem Spielelement angestellt und waren bestimmt die Produktionszeit über high.

Das ist ein Witz, oder? Was denn für Geheimnisse? Wo ist das Bild? Warum so eine gigantische Textbox für so eine winzige Info?

Naja.
Man sieht schon: ein neues unbeflecktes Logo, das keine negativen Assoziationen hervorruft, musste her. "CI Games" heißen sie jetzt - und zu meinem Überraschen ist "Sniper - Ghost Warrior 2" gar nicht so schlecht wie beispielsweise der Gamestartest vermuten lässt.

Far Cry lässt grüßen.
Die Bullet-Cam ist gern gut in Szene gesetzt.

Ihr spielt zwar mal wieder irgendeinen, vermutlich amerikanischen, Helden und kämpft gegen irgendwelche generischen Bilderbuchschurken wie Taliban und korrupte Russen (yeah - immer her mit den Klischees!), aber was mich so erstaunt hat, war die überaus gute Grafik. Zwar auch nicht das dicke Wunder, nachdem sie irgendwann in der letzten Portfoliogeneration die "FEAR"-Engine lizensiert haben (Animationen und Funkeneffekte zündeten stets den Gedanken an eine beliebige FEAR-Mod), haben sie jetzt ja die CryEngine3 zur Verfügung - und japp - sie haben richtig richtig schicke Levels, die zwar stark einem engen Schlauch folgen, generiert, bei denen man sich nie satt sehen kann.

Tibet aus Uncharted 2?

Schön warten bis der Feind sich von seinen Kollegen trennt und dann abdrücken!

Zwar haben wir es hier immer noch mit Scriptsequenzen und einigen Moorhuhn-ähnlichen Schießeinlagen zu tun, aber das ist es ja quasi auch, was man von einem reinen Sniper-Shooter erwartet - leise vorgehen, von Deckung zu Deckung, heimlich und überlegt ausschalten.

Puls sieht man rechts, Windrichtung und Entfernung oben, Einschlag als rote Kugel in der Mitte.

Dazu muss man außerdem die Distanz und die Windrichtung inkl. -stärke beachten, bevor man abdrückt. In den leichteren Schwierigkeitsgraden gibt es außerdem nach kurzer Zielwartezeit eine rote Einschlagmarkierung, damit man weiß wie man zielen muss - der Atem muss trotzdem noch angehalten werden, denn wenn man vorher hektisch von A nach B gelaufen ist, ist man natürlich erst einmal stark aus der Puste und der Puls entsprechend hoch, ergo ein natürliches unruhiges Halten des Gewehres vorhanden.


Der zweite erstaunliche Punkt ist der, dass dieses Mal eine recht vernünftige, wenn auch generische und nicht im Gedächtnis bleibende, aber bemühte Story zustande kommt und via vorgerenderten Spielegrafik-Videos erzählt wird. Einziges Manko: die Mimik ist furchtbar und die Figuren starren meist wie Puppen gerade aus.
So wird man sehr oft mit Cutscenes gut unterhalten.



Außerdem macht es Spaß leise vorgehen zu müssen, da die Gegner beim Alarm-Fall recht aggressiv vorgehen und wenige Schüsse bereits tödlich sind. Automatisch heilen tut man nur das angeschlagene Segment von insgesamt dreien und hat maximal zwei Verbandskästen zur Verfügung.

Geschlichen wird auch - meist aber nur an vorgesehenen Stellen. Gegner entdecken einen teilweise arg schnell und sehen mit gottgleichem Blick einfach ALLES.

Wer also auffällig handelt, wird schnell bestraft und hat zudem neben dem Sniper-Gewehr nur noch eine schallgedämpfte Pistole dabei - Aufheben von AK47 und Co. ist nicht möglich. Im Gegensatz zu "Sniper Elite V2" hat man hier keine MP zur Verfügung und genießt keine Waffenauswahl vor der Mission.
So ist es notwendig, die Lage erst einmal in Ruhe zu analysieren und gezielte Schüsse abzugeben, die a) immer tödlich sind und b) Gegner an ruhigen Plätzchen unbemerkt zu Leichen werden lassen.

Mit eiserner Faust hält er auch nach dem Tode noch das Walkie Talkie fest.

Das macht schon eine gewisse Gaudi, ist aber im Singleplay leider schon nach kurzer Zeit (4 bis 5 Stunden) vorbei (3 Levels a 3 Akte). Der DLC Siberian Strike bietet nochmals 3 Levels (auch arg kurz), führt den Spieler aber weniger an die Hand und lässt ihn in speziellen Arealen selbst tätig werden wie er die Ziele ausschaltet. Cutscenes wie gewohnt vom Hauptspiel mit an Bord. Wer also das Hauptgame mag, darf - anders als bei vielen langweiligen DLCs - ruhig zum gelungenen "Siberian Strike" greifen.



Wir beobachten von oben die Lage und müssen unseren Kumpel (Augensymbol) vor Feinden beschützen, die nicht nur vom Boden aus angreifen.


Fazit:
City Interactive überrascht und zeigt, dass sie fähig sind eine Entwicklung in die positive Richtung durchzumachen. Die lizensierte CryEngine3 zaubert sehr schöne Landschaften auf den Monitor und die Entwickler beweisen das richtige Designerhändchen im Bereich Levelartdesign. Unentdeckt zu bleiben und snipern macht Spaß, auch wenn die Gegner dumm, die Levels schlauchig und die Story generisch ist - man muss CI schon diese Entwicklung gut anrechnen. Beides für ca. 10 € als Bundle ist schon in Ordnung. Wer 1a-Ansprüche hat und Blockbuster wie "Bioshock Infinite" oder "Tomb Raider" sehen will: Finger weg.

1 Kommentar:

  1. Und wieder einmal nimmst du mir die Arbeit ab :P
    Ach was solls - ich werd's die Tage trotzdem selbst reviewen :)

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