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Samstag, 16. März 2013

MadWorld (Wii)


Zermahlen nach Zahlen

Aus England importiert, liegt seit einigen Wochen schon "MadWorld", Platinum Games' Erstlingswerk, bei mir herum - und erst jetzt kommt der Test dazu.


Platinum Games ist übrigens ein japanisches Unternehmen, dass später Top-Spiele wie "Bayonetta", "Vanquish", "Metal Gear Rising - Revengeance" oder "Anarchy Reigns" gemacht haben.
Zwar kann ich zu Letzterem nichts sagen, bin mir aber im Klaren, dass die beiden erstgenannten Titel durchaus klasse waren und "MGR:R" auch gut sein wird.

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Doch von "MadWorld" bin ich letztendlich doch nicht so begeistert.
Klar ist aber, dass dieser Titel nichts in Kinderhänden zu suchen hat und vermutlich DAS brutalste Spiel auf der Wii ist. Meiner Meinung nach aber bei einer kindgleichen Konsole (Nintendo halte ich aber immer noch für eine der größten und tollsten Videogameunternehmen überhaupt - hat nix mit dem Ruf dieser Konsole zu tun) nicht schwer.

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Jedenfalls geht's im Grunde genommen um eine Stadt und Terroristen, die diese eingenommen haben, um die Handlung eines reellen Filmes namens "Deathwatch" (2002) wieder aufzuerlegen. In ihrer Fassung sind die Menschen, von der Außenwelt abgeschnitten, durch ein Virus infiziert worden und können nur überleben, wenn sie andere töten. Egal wen, möglichst aber auf brutalste Art und Weise.
Irgendein "supercooler" Typ namens Jack (auf dem Cover zu sehen) spielt natürlich mit und will selber das Preisgeld absahnen.
Wir haben es hier also storytechnisch mit "The Running Man" zu tun und grafisch mit "Sin City".

Hinter diesem schwergewichtigen Kettensägenmonstrum seht ihr die "Death Press", eine mögliche Form eines Minispiels als "Bloody Challenge". // via

Es fällt ziemlich schnell auf, dass dieser Grafikstil nett ist, aber auf Dauer man ihm leider nicht so viel abgewinnen kann, wie ich finde. Ich mag farbenfrohe Areale und kein Schwarz-Weiß-Kontrastbrei. Ich bin zwar ein großer Fan des "Sin City"-Filmes, aber wenn das nicht gut ins Videogamegenre übertragen worden ist, bin ich damit eher weniger zufrieden.

Ganz schnell kriegt ihr aber heraus wie das Spiel so tickt. Multiplayermode ist zwar enthalten, habe ich aber nicht getestet. Die Solokampagne zieht sich über 5 Stadtteile mit je 3 Levels - macht also summa summarum 15 Stages, in denen ihr Gegner möglichst brutal ausschalten müsst.

Highlight: die individuellen Bossgegner.

Die Steuerung erfolgt via Nunchuck und Remote, geht gut und präzise von der Hand. Lediglich die Kamera muss man via "Center"-Knopf immer wieder nachjustieren und Jack selbst versperrt selbst auch gern mit seinem sperrigen Körper die Sicht. Zumal sich manche Animationen eher steif anfühlen (Bsp: Fass tragen).

Ziel in jeder Mission sie innerhalb einer halben Stunde zu absolvieren.
Mein erster Gedanke war: "Ich hab' mich doch echt gerade verlesen, oder?".
Nein, das Spiel ist IMMER unter Zeitdruck.
Das passt mir schon mal gar nicht.
Was aber noch schlimmer kommt: jeder Level ist quasi eine Arena oder zumindest eine Ansammlung von Arenen, also Räumen, die diverse Tötungsmechanismen bieten.
Ihr müsst die Gegner reihenweise abschlachten und schaltet teilweise Waffen wie Baseballschläger mit Nägeln oder Golfschläger frei oder eröffnet ein Levelexklusives Tötungsspiel. Beispielsweise müsst ihr dann - erneut unter Zeitdruck (Subzeitdruck quasi) - Gegner auf bestimmte Weisen töten. Mit ihren Köpfen Golf spielen, sie aufspießen oder in einen Stampfer befördern.
Nett ist das schon, aber nach 3 Levels kennt ihr bereits das Grundprinzip in- und auswendig und fangt an euch zu langweilen.

Die übermächtige Chainsaw ist eure jederzeit anwesende Metzelwaffe. // via

Level fängt an, die ersten Gegner gehen drauf - entweder durch die jederzeit aktivierbare Kettensäge (verbraucht Benzin, lädt sich aber automatisch wieder auf) oder an den nächsten Stacheln. Vielleicht gibt's hier noch 'ne Kreissäge oder da einen Fleischwolf. Vielleicht auch ein Piranhabecken, aber sonst gibt's in den Levels nicht viel zu entdecken.
Manchmal muss man diverse Typen eine Tonne überstülpen, um dann durch andere Killgeräte den Punktestand hochzutreiben. Fakt ist aber: es geht erst weiter bzw. zum Endkampf, wenn eine bestimmte Punktezahl erreicht ist.

TötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegen TötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegen TötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegenTötenumPunktezukriegen // via

WTF?
Punkte sind ein so unheimlich nerviges Spielelement, wenn man - wie ich - hier ein verdammtes Storyerlebnis, halt ein cooles Spiel erwartet.
Zumindest das geniale "Bulletstorm" hat das trotzdem gut hingekriegt.
MadWorld nervt da eher.
Zumal dieses Spiel auch 2x meine Wii zum Freeze gebracht hat, bin ich mir nicht mehr sicher, wann und ob ich das Ding noch zu Ende bringen werde.

Gegner greifen und irgendwo reinwerfen ist eine eurer Standardaktionen. // via

Das einzige Element, was fetzt, sind die teilweise witzigen Bosse oder der Showmaster, der ständig von seiner Assistentin running gag mäßig abgeschlachtet wird.
Die Bossfights machen auch eine Menge Spaß, aber leider liegen dazwischen immer wieder nervige Arenen, die teilweise immer wieder Monster nachspucken BIS IHR ENDLICH DIE PUNKTE ZUSAMMEN HABT!
Warum kann man nicht einstellen, dass man hier wenig Gesamtpunkte benötigen möchte (richtiger Deutsch?!), sodass man weiter kann.
Ich will diesen repetitiven Müll nicht immer und immer wieder durchkauen, sondern ein schönes straightes Erlebnis mit abwechslungsreichen Überraschungen haben.
Sonst kann ich gleich "Assassins' Creed 1" spielen. Da habe ich auch 3 Städte, die ich brav jeweils 3x abklappern muss, nur um da nur eine generische Person zu killen.

Dem Spieler einfach nur mit Wiederholungen zu füttern, reicht nicht, Platinum Games - aber gut, dass ihr daraus gelernt habt.

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Übrigens ist der Bloodyness-Faktor ganz nett, aber warum sollte das verboten werden?
Jawoll, da fliegen Körperteile umher, aber das ist alles so überzeichnet und teilweise auch witzig dargestellt, dass es einfach nur zur Atmosphäre passt.
Ich werde es immer wieder anführen: MANHUNT (Rockstar Games, 2003) bereitet ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und ist zwar Kunst (und das befürworte ich), aber natürlich auch auslösend für kontroverse Diskussionen.
Aber doch nicht MadWorld.
Da habe ich echt mehr erwartet.



Fazit:
Für ab und zu vielleicht mal okay, aber nach kurzer Zeit leider viel zu repetitiv und langweilig. Da hilft auch kein Übermaß an Blut mehr. Schade eigentlich, weil mir der Humor gefällt, die Story doch interessant (aber nicht tiefgründig) wird und die Endgegner hier das Highlight sind.

3 Kommentare:

  1. Toller Blog!
    Würde dich hiermit gern zu SachNix.de einladen!
    Wir würden uns freuen!

    lg und weiter so!

    locke

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  2. Hack'n Slay halt, sind meist monoton. Habe das Spiel dennoch genossen, da Artstyle und Aufmachung hervorstechen. Das Spiel ist mit der Fahrzeugeinlage, den wirklich gut gemachten Bossgegenern und den vielen Möglichkeiten Gegner zu killen für mich abwechslungsreich genug, wobei ein großer Teil auch der besagte Artstyle ausmacht. Spielerisch ist es größtenteils nämlich recht gewöhnlich. Empfehlenswert ist übrigens No More Heroes 2 für die Wii. Deutlich besser als der bereits gelungene (Aber monotone und lineare) erste Teil. Man hat wirklich alles verbessert, erweitert und vielfältiger gestaltet. Es strotzt nur so vor Abwechslung und ist etwas Einzigartiges. Ich kenne nichts vergleichbares. Sehr empfehlenswert!

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    1. Ich danke dir für den Kommentar und den Tipp! :) Vielleicht schaue ich mal rein. Suda51 ist eigentlich schon ein recht interessantes Kerlchen, nur No More Heroes war mir irgendwann zu schwer, wenn ich mich recht entsinne. ^__^" Ich schaue mir gleich mal ein Review an! :)

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