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Sonntag, 10. März 2013

DmC - Devil May Cry 2013



Neuer Stil, alte Stärken - DmC ist zurück & besser als je zuvor!

Da ist sie wieder - eine Spielereihe, die 2001 ihren Ursprung fand und von Capcom über die Jahre bis zu Teil 4 immer schön weiter gesponnen, weiter entwickelt und immer beliebter gemacht wurde.
Inhaltlich ist der Held Dante seit Teil 1 mit dabei - in Teil 1 bis 3 der Hauptcharakter, bevor man ihn ein wenig (wie in MGS 2) versucht hat durch einen neuen Protagonisten - Nero - in Teil 4 abzulösen.

Meines Erachtens war bisher trotzdem Teil 4 der allerbeste - Grafik, Cutscenes, Umfang - hier stimmte einfach nur alles. Ich bin immer noch schwer begeistert und vor allen Dingen erinnere ich mich gerne an "Pandora", den legendären Waffenkoffer, der sich im Prinzip in 666 verschiedene Waffen verwandeln kann - natürlich wurde das praktisch auf wenige reduziert, damit die Balance noch stimmt.

Bildquelle

Jedenfalls kann ich den CurrentGen-Teil-4 absolut bedenkenlos empfehlen.
Allerdings kam Ende Januar 2013 nun "DmC - Devil May Cry" raus - unter der Flagge der modernen Rebooterei altbekannter Serien ist es eigentlich nicht Teil 1, Part 2, sondern Teil 5. Der AVGN wäre sicherlich chronocially confused über diese Tatsache.
Aber ernsthaft - die Reihe fängt neu an. Immerhin spielen wir hier einen Mittzwanziger Dante mit schwarzen Punk-ähnlichen Haaren.
Für viele gewöhnungsbedürftig, für amerikanischer Spieler sogar ein Grund Präsident Obama um einen Verkaufsstopp zu bitten (wie bizarr - Quelle: hier), für mich aber nicht störend. Der neue Dante sieht cool aus, oder wie findet ihr das?

So hätte man ihn sich gewünscht? Näää, wie sieht denn das aus? ^__^
Witzig ist, dass in der Eingangssequenz das beste Stück vom Dante durch Baseballschläger, Pizzastücken usw. verdeckt wird, während er durch den zerstörten Heimatwohnwagen fliegt und sich gleichzeitig anzieht. Cooler geht's nicht.


Jedenfalls wird sogar in der ersten Mission auf diesen Scherz angespielt: Dante kriegt nämlich im Kampfgetümmel eine Perücke mit weißen langen Haaren aufgesetzt, sieht sich im Spiegel und reißt lässig das Ding wieder runter - ehe es den nächsten Monstern an den Kragen geht. Herrlich!
Wer will, kann auch nach einmaligem Durchspielen ein Dante-Skin mit weißen Haaren auswählen. Daran sollte es also nicht scheitern.

In der normalen Welt eigentlich eine Lagerhalle.
Die Shotgun hat schon Wumms dahinter, muss ich zugeben.

Anders als aber in den vorherigen 4 Teilen hat diesmal nicht Capcom (nur zu Beginn), sondern "Ninja Theory" die Regie übernommen.
Die Entwickler sind zwar noch nicht lange dabei, aber ihre zwei vorherigen Perlen: "Heavenly Sword" (2007) und "Enslaved: Odyssey to the West" (2010) sind beides Konsolen-only Titel, aber auch zwei Spiele, die nicht nur durch ihre geniale Story zu überzeugen wissen.

Cool: mittels Greifhaken können wir Objekte (nur an bestimmten Punkten) heranziehen oder uns mithilfe von ihnen über Abgründe schwingen.

Wie aber auch die Vorgängerspiele von NT basiert auch "DmC Devil May Cry" auf der Unreal Engine 3, was man gern mal an den nachzuladenden Texturen merkt (typisches Merkmal der Engine). Dass es aber trotzdem GENAU die richtige Wahl war, liegt am exzellenten Aufbau der Levels und dem schicken Grafikstil, der unheimliche Abwechslung in den Levels bietet - ob man nun in einem lichtüberfluteten Rummelhafen anfängt, sich nachher durch eine TV-Nachrichten-Cyberwelt schleudert oder letztendlich in der Spiegelwelt unter "Limbo City", das schon Ähnlichkeit mit London hat - zumal Dante's Mantel eine britische Flagge auf die Schulter genäht hat.

Der Nachrichtensprecher 2.0 als Virusinfektion (Endboss). Fantastisch!

Limbo City als Spiegelwelt unter der realen Welt - eine der möglichen Formen, die der Limbo annehmen kann.

Fantastisch ist auch der Besuch in einer abgespaceten Disco, in der ihr nicht nur auf der Tanzfläche in wild leuchtenden Neonfarben gegen die Meute kämpft, sondern auch in Mario-ähnlichen Würfelarealen zum Ausgang hüpft.


Vor allen Dingen weiß aber Ninja Theory gekonnt die Level dynamisch zu verändern. Da fliegen Häuser und Straßen auseinander - und ihr seid mittendrin und müsst euch geschickt dadurch manövrieren. Hinter jeder Tür kann im Limbo ALLES passieren - und nach einer Weile wollt ihr einfach nur noch gucken was euch da um die nächste Ecke so erwartet.

Unterhaltung pur - auf höchstem Niveau.
Die Endbosse sind nicht nur groß, sondern auch meistens ekelig - aber vor allen Dingen eins: richtig schön endgegnerisch!

Aber nicht nur das bleibt spannend, sondern auch die Story weiß mit seinen guten englischen Sprechern, hübschen Charaktermodellen, toll gezeichneten Persönlichkeiten und den prächtigen Endbossen zu gefallen. Hier stimmt einfach alles - Coolness ist da (wenn auch eine erwachsenere Form, die nicht so übertrieben ist wie einst), viele bizarre Monster, geile Waffen und eine stimmungsvolle Story, die immer zu unterhalten weiß.


Warum wird Dante ständig in den Limbo gesaugt? (Der Limbo ist übrigens eine Paralleldimension zu der realen Welt, in der sich die Dämonen bewegen. Der Limbo ist getrennt von der realen Welt, doch Demon King "Mundus" will das ändern.)

Mundus ist als Glatzkopf ein gut rüberkommender Demon King. Und seine Tussi nebenan sieht nicht umsonst so... seltsam aus.

Was war mit seiner Familie los?

Die sich leicht bewegenden hoch aufgelösten Storybilder sehen einfach zum Anbeißen lecker aus. Cool ist auch, dass Cutscenes und Spiel fließend miteinander verschwimmen.

Wer ist Vergil eigentlich und warum sieht er Dante nur so ähnlich?


Besonders genial fand' ich die Szene, in der ihr Kat und Vergil in einem Auto beschützt. Mehr verrate ich nicht - Gänsehaut!

Ulala - wer ist das denn da am Steuer? Dantes' neues Mädchen?

Von der Inszenierung her kann man also alles andere als meckern, sondern nur noch staunen. Der Umfang des Spiels dehnt sich auf 20 Levels aus, die mal länger, mal kürzer sind und eine Erstspielzeit von ca. 8 Stunden bieten.


Seelen sind sammelbar und Grundlage der Trophäen, müssen aber im Nahkampf zerschnippelt werden.

Extras wie "Seelen" oder "Schlüssel" bzw. die dazu passenden "Türen" mit Challenge-Räumen (Bsp: "Töte alle Gegner im Zeitlimit!" oder "Bring alle um, aber erhalte keinerlei Schaden!") könnt ihr zwar schon während des ersten Durchgangs sammeln, aber erst im zweiten Anlauf besitzt ihr alle dafür benötigten Waffen.
Ein zweiter Run ist also eingeplant.
Für Leute, die es unbedingt wissen wollen, können höhere Schwierigkeitsgrade probieren, in denen Gegner sowie Dante beispielsweise lediglich einen Treffer aushalten - oder natürlich für Experten: "Dante stirbt nach einem Treffer, Monster sind normal stark.".

"... but Dante still dies from one hit!"

Fakt ist aber, dass das Spiel seit jeher aus arenaartigen Kloppereien mit Monstern besteht. Nach und nach werden neue Gegner eingeführt. Manche könnt ihr nur mit bestimmten Waffen besiegen, andere haben nur mit einer bestimmten Fähigkeit einen Schwachpunkt. Ausweichen ist Pflicht und Lebensregeneration gibt's nicht - nur durch Kokons, die selten verteilt sind, Demon Mode oder in Shops oder so erhältlichen Items, die man manuell einsetzen muss.
Wer Orbs sammelt, kann dadurch neue Moves oder Fähigkeiten für die Waffen verbessern oder neue Items kaufen, die dann serientypisch pro Kauf immer teurer werden.

Cool - Dante erinnert sich während des Turmeinbruchs am einst auf einer Tafel gezeichneten ausgetüftelten Plan.

Nun die Frage aller Fragen: spielt sich das neue DmC denn richtig flott und zufriedenstellend? Kommt es an die alte leichte zu erlernende, aber fordernde Spielbarkeit ran?

Coole Idee: wir sind im Limbo, die Menschen-Soldaten in der realen Welt. Problem: unsere Freunde werden bedroht und wir müssen ihnen irgendwie beistehen.

Mit einem Wort: jepp!

Dante schnetzelt sich auch in diesem Ableger flink und stylish durch die Massen, bleibt gut unter Kontrolle und hat so einige Combos, die er freischalten und abliefern kann.
Doch da dieser Teil der erste auf PC veröffentlichte Titel von Ninja Theory ist, bleibt die Frage: haben sie die Steuerung gut umgesetzt?

Nun, schauen wir uns das Tastenlayout einmal genauer an:

Die Grundlagen sind soweit noch ohne Weiteres klar...



Sobald man Q gedrückt hält, tauschen sich sämtliche Funktionen logisch durch neue aus.




Dasselbe für die Taste E.





Und sich jetzt alles merken und im Kampf kunstvoll und abwechslungsreich darauf zurückgreifen. Hinzu kommen noch Combos, die Abhängig von Position (Grund, Luft) oder Zeit (kurz pausieren nach 2 Schlägen) sind. Gamepad ist Pflicht - ich hab's aber mit Tastatur durchgezockt.
Hier müssen wir aufpassen die richtigen Fähigkeiten zu nutzen, wenn der Untergrund eine bestimmte Farbe annimmt. Ansonsten tut's weh.

Hier muss man einfach üben und dran bleiben - ein anderes Spiel zwischendurch gespielt, kann euch beim ersten Wiedereinstieg ganz schön dumm aussehen lassen.
Im Großen und Ganzen muss man diesen logischen Gedanken, der sich durch die Tastatursteuerung zieht, loben. Immerhin war's nicht einfach diese Steuerung von Gamepad einfach auf die Tastatur zu schubsen.

Sieht aus wie "Alice: Madness Returns", gell? Wunderbares Artdesign.

Und wenn zu dem Erlebnis noch die geniale Musik von "Combichrist" ertönt und man sich durch die Gegnermassen metzelt, grinst man einfach nur noch zufrieden drein:


Die musikalische Untermalung ist äußerst gelungen und enthält neben Metal- auch gelungene Dubstep-Elemente.

Sehr gut: Spiel pausiert, neuer Move / neue Waffe wird erklärt und in einem Minivideo gezeigt.


Fazit:
DmC - Devil May Cry ist einwandfrei empfehlenswert! Fans der Serie dürfen diesen Ableger NICHT verpassen: kreativ, spannend erzählt, viele Inhalte bietend, wagt Neues und bedient alte tolle Tugenden. Was will man mehr?
Ich für meinen Teil empfinde den neuen Dante als unwiderstehlich cool. Und meine Freundin lobt dieses Spiel auch über alle Maßen.
Hier gibt's also für euch eine Doppelempfehlung: von Weibchen und Männchen! :)

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