Google+ Games ... aaand other accidents: X-Men Destiny (PS3)

Donnerstag, 15. Dezember 2011

X-Men Destiny (PS3)




Was ist deine Bestimmung?

X-Men Destiny - von "Silicon Knights" entwickelt (Machern von Spielen wie "MGS: Twin Snakes", "Too Human" und einigen mehr) - ist der aktuellste Ableger für Fans der Mutanten.
Obwohl er grundlegend sich kaum von "X-Men Legends 2" oder "Marvel Ultimate Alliance" unterscheidet und diverse interessante Features beinhaltet, hat er ein Problem: er macht nur bedingt & einmalig, wenn überhaupt, Spaß.
Warum?



Das unausgegorene Grundgerüst

"Destiny" erzählt die Story von einem jugendlichen Neu-Mutantenzugang (wählbar zwischen 3 Noname-Charakteren - 1 schüchternen Weibchen, 1 Angeber-Football-Bretterunianwärter & 1 inFamous-Verschnitt), den ihr im 5-stündig sehr knappen und auf Schienen verlaufenden Spielverlauf über nicht aus dem Weg gehbaren Entscheidungssituationen zu einer der beiden Fraktionen führt: entweder seid ihr auf Seiten der Bruderschaft (Magneto) oder der X-Men (Cyclops). Professor Xavier ist leider schon verschieden, weshalb Cyclops hier die Führung übernimmt.
Die Gegner sind die sogenannten "Purifier", die in einer amerikanischen Großstadt ihr Übel treiben.

Übrigens ist die "Stadt" der einzige Schauplatz, den ihr sehen werdet. Ob Kanalisation, U-Laborkomplex oder Straßen / Dächer - mehr gibt es leider nicht auf eurer Reise. Schade, da die zurückgelegten virtuellen Kilometer und viele verschiedene Orte zumindest Langzeit simulieren können - hier wird es dagegen leider offensichtlich, dass das Spiel an einem Nachmittag (!) echt schon zuende ist. Multiplayer oder COOP? Fehlanzeige.

Nachdem ihr euch für einen der Helden entschieden habt (übrigens macht die Wahl kaum einen Unterschied - sowohl Hauptlevels als auch Gespräche, Situationen usw. sind bis auf 1-2 Miniabschnitte komplett identisch), geht's auch schon den Gegnern auf die Fresse. Gekloppt wird hier viel - man kann aber auch abwehren, zur Seite hechten, heftige Angriffe starten - nur leider wenig Kombos fabrizieren, weshalb die vielen Arenen mit allerlein immergleichen Gegnern schnell langweilig werden können.
Ein Glück helfen die schnell verdienten Trophäen zu Motivationsschüben weiter. Nach einem Durchgang hatte ich schon ca. 65%.

Leider aber gibt es Probleme in und außerhalb der Kämpfe:
Kampfanimationen müssen erst zuende abgespielt werden und Gegner stehen im Weg rum, weshalb ein Ausweichen manchmal schwierig wird. Zusätzlich heilt ihr euch nicht von alleine, sondern müsst Health manuell sammeln oder im Kampf verdienen. Glücklicherweise gibt es oftmals Kämpfe Seite an Seite mit X-Men Größen wie "Wolverine", "Colossus" oder "Juggernaut". Hier und da auch Endbossfights - doch wer da in den mehrstufigen Etappen verkackt, darf alles nochmal von vorn machen. Dass das Spiel speichert oder wo die Speicherpunkte gesetzt sind, ist mehr als dürftig.

Dazu kommt noch, dass man sowohl JEDE Cutscene als auch jede Unterhaltung NICHT überspringen kann. In keinster Weise. Unterhaltungen mit anderen X-Men müsst ihr quasi durchführen (jeder verdammte Held wird quasi auf einen Zwangplausch eingeladen, sodass wirklich JEDER vorgestellt WIRD) - und könnt per Multiple Choice aus Antwortmöglichkeiten wählen.
Leider nervt das Ganze eher als es nützt, da Gespräche meist sinnlos und aufgesetzt wirken. Dazu kommt aber leider, dass ihr nur durch bestimmte Optionen an Herausforderungen kommt, weswegen ihr es doch hin und wieder durchzustehen habt.

Des Weiteren ist die Grafik grottenschlecht geraten. Das Game sieht eher wie ein PS2-Port aus - und läuft dafür aber häufig übelst schlecht. Leucht- und Raucheffekte zwingen die PS3 dabei in die Knie und lassen auch bei hohem Gegneraufkommen die Frames rapide fallen. Wirklich flüssig läuft's nur, wenn man gen Himmel guckt - aber auch das nur in bestimmten Positionen.

Die Kämpfe bringen aber noch was anderes: und zwar EXP, die ihr in neue Fähigkeiten investieren könnt. Hauptaugenmerk liegt aber auf die Anzüge und die X-Gene, die weitere Fähigkeiten hinzufügen wie beispielsweise Health-Regeneration oder mehr Verteidigungswerte. Leider gibt es sauviele, aber immer nur eins einzusetzen. Das ist für diese oder jene Situationen langwierig und umständlich. Blöd gemacht - zumal ihr alle erst finden müsst, wobei ein "Set" (die Items sind immer an Helden angelehnt - z.B. "Wolverine-Verteidigungs-Gen" + "Wolverine-Anzug" + "Wolverine-Offensiv-Gen" + "Wolverine-Defensiv-Gen" = X-Set) Boni wie den X-Mode bringt, der temporär eure Kraft steigert. Leider wird das nie im Spiel erklärt, weshalb Onkel Google der Dürftigkeit erst aus der Patsche helfen musste.



Fazit:
Traurig, aber wahr: X-Men Destiny wird keine Fans gewinnen. An allen möglichen Stellen wirkt es ausgegoren und Down-to-Date. Interessante Ansätze und ein spaßiges Grundgerüst hat es - leider hapert's dann gravierend an der Spieldauer, der Abwechslung, der allgemeinen Animationsumsetzung (Steuerung im Kampf sinnlos, Klettereinlagen aufgesetzt) und dem Gesprächszwang. Hinzu kommt noch die mäßige Story und die immergleichen Umgebungen.
Die X-Men hatten leider seit geraumer Zeit nur schlechte Umsetzungen, soweit ich mich erinnern kann. Außer "X-Men Origins - Wolverine" von Raven Software.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen