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Mittwoch, 7. Dezember 2011

Spider-Man - Edge of Time (PS3)




The Story of the Not-so-Amazing-Spider-Man

Liebe Spidey-Fans, ihr kennt doch bestimmt noch den vorherigen Ableger für Konsole und PC namens "Spider-Man: Shattered Dimensions" (oder wie in Deutschland kastriert: einfach nur "Spider-Man: Dimensions") aus dem Jahre 2010? Da gab's zumindest 4 Arten von Spidey, die man alle abwechselnd (für je eine Mission) gespielt hat: da gab's den Wandkrabbler, den jeder kennt (siehe Coverfoto hier oben), den Symbiontenspidey, Netzschwinger aus der Zukunft (2099) und Noir Spider-Man. Coole Idee und hat insgesamt auch solide Bewertungen eingefahren, obwohl das Erlebnis linear und nicht wie bei den sonstigen Vertretern mit offener Welt genießbar war. Ich selbst halte viel vom "größtmöglichen Abstand des x-ten Sandkasten"-Schema und sage JA! zu oldschooligen linear durchgescripteten und sehr spannenden Dauerfeuerkampagne. Aber es passt nunmal zu Spidey wie die Spinne ins Netz, dass man durch Manhattan am Daily Bugle vorbei und zum Kingpin-Tower schwingen kann - und ist bei "Dimensions" als "Ausnahme" auch akzeptabel gewesen.

Doch nun liefert Beenox den nächsten Teil ab, streicht 2 Helden und bringt in der durch aufwendig dargestellte rasante Cutscenes (sowohl in schicker HD-Render- als auch in Ingame-Grafik) die Zeit ein wenig durcheinander.

Darum geht's auch im aktuellen Teil: ein verrückter Professor ist weit in die Vergangenheit VOR Peter Parkers Existenz gereist, hat sich selbst als Großkonzert etabliert und somit ist Peter nicht mehr im Daily Bugle, sondern bei "Alchemax" angestellt, dem Konzern vom besagten Prof namens Sloan. Dieser will die Welt beherrschen und nun reagieren 2 Spideys im folgenden Spielverlauf gleichzeitig: einmal Spidey Current-Generation und Spidey 2099. Letzterer hat sogar einen Link zu Ersterem hergestellt, sodass sie stets miteinander kommunizieren können. Spidey Current-Gen wird sterben - so weiß es 2099 und nicht nur das, sondern auch das Leben von Mary Jane zu sichern oder sich gegen Parallelwelt-Bosse berühmter Widersacher (Anti-Venom, Atrocity (= Doc Oc), BlackCat 2099) zu wehren. Dabei stehen die Bosskämpfe eher im Hintergrund und ein Stell-dich-ein gibt's nur jeweils am Ende eines Aktes, im dritten sogar den End-Fight gleichzeitig in beiden Dimensionen (jeweils 1 Spidey setzt sich 1 Boss zur Wehr - der Kampf wechselt genauso wie sonstige Parts im Spiel fließend).



Spielablauf

Zunächst ist einmal zu erwähnen, dass Spider-Man EoT in englischer Originalsprachausgabe daher kommt - nur die Untertitel sind auf Deutsch, was auch der Atmosphäre zuträglich ist, da die englischen beiden Spideys super Arbeit leisten und die witzigen Wortgefechte authentisch rüberbringen. Was aber schade ist, dass dieses Abenteuer a) nach ca. 6 Stunden vorüber ist, b) keinerlei Multiplayer oder Langzeitmotivation bietet (nur für die bescheuerten größtenteils aus Bronzetrophäen bestehenden Erfolge) und c) quasi kein echtes, sondern auch abwechslungsarmes Spider-Man daherkommt.
Ihr lauft quasi in gewohnter 3rd-Person durch die immergleichen metallischen Gänge des Alchemax-Gebäudes. Ab und zu muss mal mit 2099 im Sinkflug wie eine Kanonenkugel endlose Schikanenpässe bezwungen werden oder man kloppt sich durch ziemlich zähe Gegnermassen, nur um irgendein Schlüssel zum Öffnen einer Tür zu bekommen. Mal ist man unter Zeitdruck gesetzt, mal lenkt man eine Rakete ins Ziel. Der Ablauf ähnelt sich ziemlich - und die Gegner setzen einem schon auf dem ersten der 2 Schwierigkeitsgrade zu, wenn man nicht aufpasst.
So richtige Kombo-Fights gibt's nicht - obwohl man durch EXP-Punkte sich hochleveln kann (auch mithilfe versteckter Items) - und dass man später "erhaben" ist, merkt man nicht, da die kaufbaren Sachen eben nicht "dadurch werde ich stärker" sind oder man es schlicht nur mikrobenhaft bemerkt.
Schade.
Und Spider-Mans Fähigkeiten sind quasi immer noch dieselben wie aus dem Teil davor. Bemerkenswerte Neuerungen konnte ich nicht feststellen.

Was mir aber noch negativ auffiel, ist die Tatsache, dass Mary Jane oder andere Charaktere so ziemlich wenig vor kamen und man garnicht mit ihnen fühlen kann. Genauso wenig wie man in den engen Gängen kaum das machen kann, was eine Superspinne so macht: am Netz wild umherschwingen. Und wenn, dann macht's einem die Kamera oder die Reaktionslosigkeit des Helden wieder schwer, wenn's mal wieder schnell gehen soll.

Herausforderungen sind hier und da auch noch zu erledigen, geben aber nur Special Items, die zur eigenen Aufwertung benötigt werden, aber ein akribisches Absuchen lediglich für Trophyhunter in Frage kommt.



Fazit:
Wer Spider-Man liebt, kommt um dieses toll in Szene gesetzte interaktive Comic nicht herum - aber selbst die werden böse fauchen beim Anblick der immergleichen Metall-Grau-in-Grau-Levelabschnitte ohne Schwingfreiheit und endlosen Gegnerhorden. Allerdings ist die Vertonung gut, das Aufleveln motiviert und der fliegende Übergang von einem zum anderen Spidey ist grandios - sodass man, sofern man es billig erstanden oder aus der Videothek ausgeliehen hat, es in Ruhe mit Gewohnheit an die 2, 3 Abstriche im Gameplay einmal durchspielen und dann vergessen.
Hoffen wir, dass Besseres kommt - Beenox kann das besser!

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