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Mittwoch, 21. Dezember 2011

Nolan's Batman (Special)




Ungefähr noch ein halbes Jahr dauert es bis Fans und die, die es erst geworden sind, wieder auf der gigantischen Hype-Welle mitreiten dürfen - dann kommt Christopher Nolan's dritte Neuinterpretation Batman's mit dem talentierten Christian Bale in der Hauptrolle in die Kinos.

Und mit "Neuinterpretation" ist auch das richtige Stichwort gegeben, mit dem ich in diese Kritik einsteige: als ich heute morgen den Trailer zum dritten Teil sah, schlug mir die Faust der Ernüchterung doch ins Gesicht und vertrieb jegliche Hoffnungen auf eine vernünftige Fortsetzung der Reihe.

Nolan, Regisseur von guten Filmen wie "Memento" oder "Inception", der aber erst mit "Batman Begins", dem Auftakt der dreiteiligen Moderno-Fledermaus-Saga, seine ersehnte Aufmerksamkeit bekam, hat sich seit geraumer Zeit entschieden den Rächer der Nacht in ein zeitlich aktuelles Gewand zu stopfen.
Für mich aber war das der Auftakt des größten in drei Teile gesplitterten Klogriffs des Jahrtausends.
Ich weiß nicht wie oft ich noch am Verzweifeln bin, wild herum fluche und darum bete, dass es irgendwo in dieser Welt noch Leute gibt, die sich in einem Forum sammeln und Hasstiraden gegenüber diesen Machwerken austeilen.

Wie kann man einen Helden aus dem DC-Universum nur dermaßen verhunzen, in dem man ihn a) einen verdammten Proll-Panzer unter den Latexarsch setzt, b) in einem verfluchten Hochhaus (mit eiskalt moderner Ekel-Innenarchitektur) seine Bathöhle haben lässt (spätestens bei dem Wort "Höhle" sollte Nolan doch irgendwie ein Licht aufgehen, dass er sich dezent verzettelt hat) und c) den im dritten Teil gezeigten Widersacher Bane als Hannibal Lecter Verschnitt mit Maulkorb und eher als gewöhnlichen Straßenraufbold vor die Nase setzt als wie es zu erwarten ist Bane als mit einer Droge vollgepumpten Muskelprotz, der ohne Drogenflüssigkeitszufluss nur noch ein zarter Pimpf ist, zu zeigen.

Scheinbar begleitet die magische Superhelden-Fortsetzungsverfilmung als Zahl "3" ein unabwendbarer Fluch. So verhunzte doch Regisseur Sam Raimi mit Spider-Man 3 die Charakterdarstellung von "Venom" um ein unfassbar Vielfaches. Venom wird in sämtlichen Comics stets als heftig muskulöser und einschüchternder Feind des Heldens angesehen und passt auch zum durchtrainierten "Eddie Brock", der ja unter der Haut des Symbionten klebt.
Dann aber bei einer Filmreihe, die sehr nach an der Comicvorlage klebt, ihn abermals als dünnen Hering darzustellen, war die Krönung Raimi's und machte klar, dass der zweite Erzfeind des Spinnenmanns, "Sandman", als Charakter intensiver betrachtet wurde. Schade.

Doch zurück zum "risenden" Dark Knight: Anne Hatheway spielt Catwoman und obwohl man sie im Trailer als solche verkleidet nicht erspähen kann, ist sie vielleicht noch eine brauchbarere Wahl gewesen. Nichts gegen Hathaway - talentiert und hübsch ist sie ja, nur eben hinterlässt sie eventuell eine Grundlage für kritischen Gesprächsstoff.

Was ich aber bedauerlich finde, ist, dass "Heath Ledger" als Sprungbrett für den Hype vom "Dark Knight" diente oder umgedreht. Seine Rolle als Joker mag gut, aber nicht Gaumen triefend makellos sein. Von der grandiosen Leistung eines Jack Nicholson im ersten "Batman"-Film (, der "4-Teiler"-Reihe von Tim Burton), der den Fiesling und Hauptbösewicht mit psychischen Parallelen zu Batman / Bruce Wayne als verrückten, auch irgendwie liebenswürdigen, aber oftmals lachenden Feind darstellt, war perfekt.
Ein standardmäßig kranker zottelig unruhig zappelnd hässlicher "Ich tue jetzt mal so als wäre ich total psycho und verkommen"-Joker wie in "Dark Knight" wirkt irgendwie nicht so gekonnt und nur Ledger's Tod verhalf der Rolle als "Rest in pieces"-Würdigung den unverdienten Ruhm.
Dass tausende Newbie-Fans und Sabbermäuler dem Mainstream hinterherwackeln, finde ich einfach nur noch abartig, wenn nichts, aber auch wirklich nichts mehr vom ursprünglichen Ritter der Nacht übrig geblieben ist.

Immerhin hat Tim Burton mit den ersten beiden Teilen (mit Michael Keaton als Bats) noch Werke hingelegt, die auch psychologische Tiefe der Schurken Joker und Pinguin erkennen und einen Anspruch gewiss nicht vermissen ließ und zugleich wusste wie man den Charme vom Original-Bats (Stichwort: "Animated Series") gut einfangen kann.
Leider aber driftete es mit Val Kimer und zuletzt natürlich dem unglaublich untalentierten George Clooney zum abgedreht bunten on-Crack-Schatten seiner Selbst ab. Aber irgendwie hatte es doch noch Charme... was die Kälte der Modernisierung irgendwie nicht erschaffen kann.
Tja Bats... hoffen wir, dass dein eigener klobiger Bat-Panzer deine Neuinterpretation mit dem dritten und letzten Teil Nolan's für immer platt wälzt.

Ich wünsche es mir zu Weihnachten! :)

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