Google+ Games ... aaand other accidents: WARP

Dienstag, 20. März 2012

WARP




Kleiner Überraschungskandidat

Vom noch unbekannten Indieentwickler "trapdoor" entwickelt, mit dickem Namen EA als Publisher auf der Packung prangert, wartet das sehr ungewöhnliche Rätsel-Action-Abenteuer auf euer Geld - 10 € ungefähr kostet's auf Xbox360, PSN oder dem Origin-Store, EA's Antwort auf Steam. Ja, richtig gehört - nix mit Steam, hier muss man anderswo blechen.

(Anm. 22.03.12: ab heute sogar doch auf Steam für ca. 10 € verfügbar. Die Vorschaufunktion war auch schon mal vertraulicher...)

Die ungewöhnliche Tatsache bei diesem Genre ist aber das nicht auf dem Cover prangernde USK-18-Logo, was aber durch den Blutfleck im Hintergrund verdeutlicht wird: wegen nur einem Feature hat es diese Einstufung bekommen - zu Recht.
Wirkt es im ersten Moment noch recht seltsam, akzeptiert man diese übertriebene Gewaltform aber zunehmend.

Aber dazu komme ich gleich.
Jetzt möchte ich euch mal vorstellungshalber ins interessante Gameplay eintauchen lassen...



Meeting Jumper©

Kennt noch jemand den klasse Action-Antisuperhelden-Streifen "Jumper" mit Hayden Christensen von 2008? Der war doch einsame Spitze, oder?
Jedenfalls erinnerte mich das Game, vor allem aufgrund der Soundähnlichkeiten des "Jumps", an das Kinovorbild.
Ihr spielt Zero, ein Alien, was von der forschsüchtigen Menschheit tief unter der Erde in einem Geheimlabor, umgeben von Meereswasser (also nur durch U-Boote erreichbar), eingesperrt wird.
Aber Zero, der absolut keine menschliche Sprache, sondern nur Gebrabbel das Spiel über beherrscht (manchmal ist es ein wenig nervig, da er es andauernd zu jeder Situation bringt), schlägt zurück.

Aus einer leicht angeschrägten, aber sonst geraden Perspektiven, also quasi ½-Isometrisch, blickt ihr stets von oben auf das Geschehen herab und steuert entweder per Tastatur (davon ist abzuraten wegen der 1 oder 0 - Steuerung / fehlendem Analogstick für präzise Manöver) oder Gamepad den Winzling durch die einzelnen Gebiete und Levelabschnitte, wobei es natürlich in einer Unter-Wasser-Basis recht linear zugeht und nur links und rechts Abzweigungen zu Extragegenstände führen, die entweder im nächsten Shop neue Fähigkeiten erkaufen lassen (, die das Überleben deutlich vereinfachen) oder euch Artworks zuspielen lassen - mehr Collectables gibt es nicht.

Auf Knopfdruck ist jederzeit eine Map verfügbar, die zur Orientierung und zum Abhaken von "Grubs" und "Filmrollen" dient. Letztere sorgen für, wie bereits besprochen, neue Artworks, die "Grubs" spendieren jeweils 1 EXP-Punkt. Die sind besonders schwer zu finden, aber liefern dagegen neue Fähigkeiten wie "lautloses Bewegen", "schnellere Beam-" oder "Laufgeschwindigkeit" oder sogar "Zeige alle Grubs auf der Karte an". Hier und dort gibt es Challenge-Räume, die bis zu 3 Grubs bringen, was aber meist unschaffbar ist / wirkt. So hatte ich zwar in der ca. 5-6 stündigen Kampagne wenig gesammelt, aber genug, um ausreichend gewappnet zu sein.

Denn das Game ist nicht leicht...



Splatter-PLOSCH!

Doch zum eigentlichen Gameplay: Zero will ausbrechen und ihr helft ihm. Durch kleinere Warps / Beams von ca. 1,5m Länge ist es meistens so, dass ihr euch von Raum zu Raum beamt - Türen sind meist verschlossen. Dabei gilt es darauf zu achten, dass keine doppelwändigen Hindernisse auf euch warten - denn dort ist die Distanz zu groß. Früh genug bekommt man auch die wichtige Fähigkeit in Gegenstände oder sogar Menschen (Soldaten oder Laborassistenten) zu beamen - und mithilfe von wilden Bewegungen zerstört ihr den Wirt. Zerspringt eine Metallkiste noch mit lauter Explosion - zerberstet ein menschlicher Organismus in diverse Einzelteile - und streicht, und da könnt ihr mir glauben, die Wände mit reichlich Rot.
Und genau dieses Feature verschafft dem Spiel einen unnatürlichen Splatterfaktor, obwohl Zero nie böse wirkt - er will einfach nur nach Hause und tut das was er kann.
Übrigens trefft ihr auf 3 Endbosse, die verschiedene Taktiken verlangen und habt im Laufe der Geschichte nur zu 2 Personen Kontakt - dem fiesen auf euch Jagd machenden Generalerzfeind und einer telepathischen geometrischen Form, die an das Bit aus TRON erinnert (siehe Cover). Letzterer hilft euch und weist euch den Weg zum nächsten Missionsziel.

Durch das Erreichen dieser erhaltet ihr an bestimmten Stellen neue Fähigkeiten wie bspw. ein Ghost-Klon, der erschaffen werden kann, um Feinde abzulenken / auf etwas schießen zu lassen oder später mithilfe dessen auch sonst nie erreichbare Gegenstände mit Zero den Platz tauschen zu lassen - ein unerreichbarer Raum beinhaltet somit nun euch und die eben noch anwesende Kiste steht im ehemaligen Flur.
Später kann man noch ... ach, das findet ihr am besten selbst heraus!

Das Spiel lohnt sich nämlich mit all seinen netten Aufgaben - ihr müsst Wachen austricksen, schnell von Wirt zu Wirt warpen (ihr könnt auch Feinde dazu bewegen sich selbst auszuschalten - verschwindet nur schnell aus dem besetzten Feind), Gegenstände umplatzieren, vieles richtig koordinieren und die Umgebung zu eurem Vorteil einsetzen - es ist also ein wahres Stealth-Vergnügen.

Denn steuern könnt ihr die Wirte / Soldaten nicht - und da Wasser eure Fähigkeiten für zu lange Zeit nimmt und euch quasi zu einem Sterblichen degradiert, ist das Fieseste was euch passieren kann, 360°-geschützte Wachen. Ein Schuss - ein Sturz irgendwo runter - und ihr seid Geschichte. Es wird oft automatisch gespeichert (selbst könnt ihr nicht), aber hin und wieder ist es ein reines Frusterlebnis, da man erst in Ruhe die Lage beobachten muss, anstatt sich von Mr. Huschi-Huschi (aka innerer Schweinehund) verleiten zu lassen.
Alle Rätsel sind lösbar und erschlagen einen nie - und wer sich zu schwach fühlt, kann mit mehr Abilities nochmal alle Bereiche abforsten und Grubs sammeln - immerhin ist's wie Metroid: mit zunehmenden Fähigkeiten erreicht man vergangene Gebiete.



Fazit:
Ein richtig klasse Geheimtipp! Schon die ersten 5 Minuten haben mich begeistert - und auch die Splattersache ist nach ein paar Minuten verdutztem Schauen zur Gewohnheit übergegangen.
WARP macht vieles richtig - hat Cutscenes, eine motivierende Rätselwelt, die viel auf Geschicklichkeit Wert legt und einige richtig coole Passagen hat, besitzt Endbosse, Klasse und einen gewissen Eigenständigkeitsfaktor - immerhin kann ich mich beamen. 10 € sind gut investiert - allerdings müsst ihr ein Gamepad und ein wenig Frustresistenz mitbringen. Gerade die Trophyhunter.

1 Kommentar:

  1. Hi, auch danke dafür, dass du meinem Blog als Leser beigetreten bist.

    Sehr cooler Review. Spiel hört sich sehr interessant an. Bin ein großer Fan von Rätsel- und Knobelspielen. Leider kommen von solchen Indie-Spielen fast nie Demos raus. Aber gut, 10€ kann man verkraften^^.
    Muss dir aber leider kurz widersprechen, denn das Spiel kann man sich auch bei Steam kaufen. Hast den Artikel aber vor dem Erscheinungsdatum auf Steam geschrieben. ;)
    Falls du noch einen kleinen Rätsel-Geheimtipp gebrauchen könntest, kann ich dir das Spiel "Q.U.B.E" empfehlen, falls du einen Steam Account hast. Ein wirklich gruseliges Horror-Rätselspiel hätte ich mit "Amnesia-the Dark Descent" auch noch ;).
    Hab mir bislang eher die neueren Beiträge von dir angeguckt, weiß also noch nich, ob du eines der beiden Spiele schon hast. ;)
    Falls du über Q.U.B.E erstmal etwas lesen willst, hab ich ein kleinen Test darüber im Blog.

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