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Donnerstag, 8. März 2012

PS Vita (Special)


V für Vita

Wenn ich an das Kaufdatum denke, so gelange ich recht schnell ins Schwärmen... eigens zusammengespart, endlich in den eigenen Händen - und so tolle Funktionen hat sie.
Die Rede ist natürlich von Sony's PlayStation Vita, dem echten würdigen Nachfolger der PSP 1 (ich klammere jetzt mal das missglückte erfolgslose Kind "PSP Go" aus).
Schon seit dem Fakt mit 2 Analogsticks und einer Grafik, die ich sonst nur auf PS3 gewohnt bin - und das im mobilen handlichen Rahmen sucht derzeit seinesgleichen (4 Prozessorkerne!!!) - wusste ich, dass ich einer der Release-Day-Käufer sein werde.
"Mir egal wie schlecht einige Statistiker den Erfolg voraussagen - ich will sie!", dachte ich mir und suchtete dem Release am 22.02.12 sehnlichst entgegen.

250 € sind für das WiFi-Modell über die Ladentheke geflossen - zuzüglich ca. 45 € für "Uncharted: Golden Abyss" und 50 € für die maximale derzeit verfügbare Minispeicherkarte (16gb). Fehlt Letzteres, ist ein reibungsloses Spielen erst garnicht möglich, da ein interner Speicher für privaten Kram nicht vorgesehen ist.

Als ich die kleine Schachtel auspackte, konnte ich garnicht erwarten die von Testern aus aller Welt geprüfte und seit Dezember 2011 bereits in Japan erhältliche hoch gelobte Vita selbst anzufassen.



Please touch me!

Als erstes fallen beim Auspacken bestimmt das größere Display, die nahezu gleich bleibende Dünnheit und vor allem die 2 Analogsticks auf, die eben vor allem auch Shooter nun gut kontrollieren lassen. Niedlich klein sind sie und wie später festzustellen waren sie auch bequem bedienbar, wenn man auch natürlich ganz gefühlvoll mit Ihnen umgehen muss als auf der PS3 gewohnt - ansonsten sind die Kameraausschläge ingame ziemlich deftig.

Nach dem Start kommt man dann aber zum ersten großen an die moderne Handygeneration angepasste Funktion: per Touchfeld gibt man diverse Infos ein, konfiguriert die Uhr - und wird gebeten sich mit dem PSN-Konto zu verbinden bzw. eins zu erstellen.
Denn Funktionen wie der Store, die Trophies oder die App "near" verlangen nach einer Anmeldung. Wer später den Vorgang erst vornehmen will, kann dies bedenkenlos tun - Trophies werden nur lokal gespeichert und noch nicht mit einem neuen Konto verknüpft.
Nutzer legt man nämlich auf der Vita nicht an.
Auch die Oberfläche gleicht eher einem Handy als dem gewohnten PS3-Schema: auf Wunsch könnt ihr mehrere Screens konfigurieren - farblich und inhaltlich schiebt/zieht ihr euch von einer Pinnwand zur anderen, um die individuell platzierten und installierten Apps abzurufen.
Zu einer gewissen wird man direkt bei Hardwarestart eingeladen:



Begrüßungscenter

Wer das startet, wird in die grundlegenden, aber lediglich spielerischen Funktionen des Handhelds eingewiesen: Front-Touch (Click & Drag), Back-Touch (-||-), Six-Axis, Front- und Backkamera (2MP) & Microphone. Allesamt nette Spielereien - aber dennoch ließ sich eine detaillierte Tour durch Gerätekonfigurationseinstellungen oder andere Möglichkeiten vermissen.
Andere Möglichkeiten sind nämlich die "Augmented Reality"-Cards, die mitgeliefert werden und einen Gutscheincode beinhalten, der 3 kostenlose Spiele zum Download aus dem Store anbietet.
Das Coole: die Cards besitzen ein spezielles Muster, das auf die Kamera / App reagiert und so virtuelle Welten in einen echten von der Kamera gezeigten Hintergrund implementiert.

Zum Beispiel tut das "Cliff Diving" mit einem Sprungturm, der sich mit der Bewegung der Vita im korrekten Betrachtungswinkel in Echtzeit mitdreht. Wer die Karte bedeckt, löscht natürlich die Magie in Schall und Rauch auf - aber eine nette Idee ist das schonmal auf dem buschigen Fell der dösenden Hauskatze einen Turmspringer ins kühle Nass hüpfen zu lassen.
Zumindest derzeit "nur eine nette Idee", da das Line-Up für die Vita zwar zu den umfrangreicheren gehört, aber trotzdem viele uninteressante bzw. größtenteils spaßbefreite Tech-Titel beinhaltet.



Line-Up

Wie auf bestimmte Presseseiten nachzulesen ist, gibt es einige Titel, die über eine 30%-Wertung nicht hinausgekommen sind: "Touch my Kata-Mari" habe ich selbst antesten können und widerte mich mit ewig langen nicht abbrechbaren Cutscenes schon vor dem eigentlichen Spielstart ab.
Rayman Origins, was richtig gut ist, kommt als 1:1-Portierung auf die kleine Konsole - eine einfache Möglichkeit 2x Kohle abzustauben, aber von mir stark befürchtet wird. Was soll ich mit dem gleichen Angebot mobil, wenn ich's auch für PS3 haben kann? *grrrrr*
Genauso brachte man "Ninja Gaiden Sigma Plus" raus - einer nahezu 1:1-Portierung eines über Jahre angealterten PS3-Klassikers.
Krass, dass auch "Dungeon Hunter Alliance" für ca. 40 € vertickt wird, obwohl es im PSN für PS3 bereits seit einer ganzen Weile für 1/3 des Preises verfügbar ist - nahezu mit identischen Inhalten.
Das ist ein klarer Scherz.
Für mich aber zumindest beruhigend, weil Geld sparend, dass mich nur 2 Titel interessierten: das bereits genannte "Uncharted GA" und "Escape Plan". Letzteres nur im Store für 13 € vorhanden.



Uncharted - Golden Abyss

Nicht als separaten Test, sondern hier nur als kleinen Einblick hat mich das Spiel sofort begeistert. Als Fan der Serie fällt sofort die geile Grafik auf: Bump Mapping, Detailliertheit, flüssige Framerate, exzellente Steuerung - hier wurden sämtliche grafsche Register gezogen, die als hardwareseitige Möglichkeiten der Vita den zu werbernden Kunden die Kinnlade runterklappen lassen soll.
Auch die Vita-Features, die immer als Alternative zur herkömmlichen Steuerung angeboten werden, wissen zu überzeugen. Wer will, kann in Kletterpassagen per Touch den Kraxelweg vorgeben - alles läuft dann automatisch ab und man kann sich 3 Sekunden Ruhe gönnen.
Genauso muss man mit Wischbewegungen Quick Action Moves bewältigen, putzt Gegenstände vom Dreck sauber, setzt Puzzleteile zusammen, verprügelt Gegner oder sammelt Gegenstände auf.
Weiterhin geht die Steuerung gut von der Hand - zielen und schießen erfordert zwar Feingefühl, aber daran gewöhnt man sich schnell.
Das Menü - genauso wie viele andere Dinge werden hauptsächlich über die Berührung des Bildschirms gesteuert.

Ansonsten wartet ein solides Abenteuer mit einem netten weiblichen Neuzugang auf den Spieler - und halt ein komplett neues Uncharted. Mehr im Dschungel und Ruinen / Camps ist man dort unterwegs - die Unterhaltung ist auf hohem Niveau, immer gibt's etwas Neues zu entdecken und zu tun - doch die kieferrunterklappende Blockbusterunterhaltung von Teil 2 ist leider nicht mehr übrig.
Das tut der Sache aber keinen Abbruch.
Immerhin kann man ja auch Trophäen neuerdings auf der Vita sammeln - auch Platin - und auch doppelt (gleiche Titel auf PS3 und Vita werden hier trotzdem unterschieden).

Einziges Problem: die Vita-Trophies werden nicht auf der PS3 angezeigt, aber wohl der aktuelle Prozentbalken.
Umgekehrt ist es aber möglich: auf der Vita sieht man ALLES. Das liegt an 2 Servern, die Sony betreibt und noch nicht migriert bzw. gemirrort hat.
Hoffentlich kommt das bald - schließlich wollen die Gamer auch ordentliche Gamercards (ich auch, verdammt!).



Sonstiges:

  • Analogsticks haben keine Klickfunktion (kein L3 oder R3)
  • es gibt nach wie vor nur 2 Schultertasten (und nicht vier wie auf der PS3)
  • die Tasten sind ein wenig kleiner, das Display aber größer
  • die Konsole lässt sich gut greifen - allerdings berührt man zuweilen gern das Backtouchdisplay, wobei man hier und dort unbeabsichtigt Aktionen vollführt (ingame, nicht im Menü) - stört aber kaum
  • das 3G-Modell für 300 € benötigt einen Vertrag mit einem Mobilpartner - Kauf lohnt sich also nur bedingt
  • Google-Maps ist integriert
  • gibt wenig Launch-Apps, welche aber bestimmt bald nachrücken
  • Apps können parallel geführt werden
  • Apps (besonders Games) beendet man in nur 1 Sekunde (!) - keine Miniwartezeit wie auf PS3
  • man ist blitzschnell wieder in der Hauptoberfläche
  • über eine speziell benötigte Software können Dateien zwischen Handheld und PC ausgetauscht werden
  • Videos benötigen spezielle Codecs (MPEG-4 Simple Profile (AAC), H.264/MPEG-4 AVC Hi/Main/Baseline Profile (AAC)) - ich hoffe es kommt eine App, die mir lästige CPU-auslastende Umwandlungen erspart (VLC ftw!)
  • es ist möglich PSP-Spiele online zu kaufen bzw. per Passport (trotzdem gegen Entgeld) zu portieren und zu zocken (ungetestet)
  • App "near" ermöglicht das Finden von in der Umgebung zockenden Gamern (ungetestet)
  •  PSN-Store ist der gleiche wie auf PS3 - wer Geld auf der Vita auflädt, hat auch auf der PS3 darauf Zugriff (und umgekehrt)



Fazit:
Vita - ist lateinisch und heißt "Leben". Und genauso wirkt er auch der kleine bezaubernde Handheld: lebendig, und nicht steif wie der Vorgänger. Eine Technik unter der Haube, die mich als Core Gamer ziemlich beeindruckt und in Sicherheit wiegt was die Zukunft des Gerätes angeht: der Erfolg wird andauern und ich sträube mich dagegen zu glauben, dass die Smartphone-Nerds und -Sesselpupser (mit der Vita ist erst 2012 "Touch" bei mir angekommen) so ein Gerät verdrängen.
Dass Mami nicht viel übrig hat für Technik und lieber ihre wütenden Vögel durch die Luft katapultiert auf einem Apfelphone, das mit seiner Aluminum-kalten Herzlosigkeit Geräte für Rich People und die, die's noch werden wollen anbietet, nur um die Kommerztrommel noch weiter zu schüren, wundert mich nicht.
Aber das heißt noch lange nicht, dass Sony damit Verluste macht - ich bin froh darüber, dass ein Hersteller den Spagat zwischen Phone und Gaming-Device geschafft an, an Sympathie gewinnt und nicht wie Microsoft versucht verkrampft auf einer modernen Welle mitzuschwimmen (Windows 8).
Die Vita ist genial - und besitzt viele Features, die professionelle Spiele mit neuen Inhalten erweitern und Abwechslung schaffen. Das mit einem hochwertigen HD-Display und Design? Klasse!
Ich bin gespannt auf die nächsten Games!

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