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Sonntag, 26. August 2012

Transformers - Untergang von Cybertron




Transforming back to the roots

Das neueste in diesem Sommer von den High Moon Studios veröffentlichte Game mit dem Untertitel "Untergang von Cybertron" stellt das direkte Sequel zu "Krieg um Cybertron" dar, welches 2010 das Licht der virtuellen PC- und Heimkonsolenwelt erblickte. Zwar programmierte das Entwicklerteam auch noch ein drittes Game, welches aber dem letzten Michael Bay Film nahe liegt und somit nichts mit dieser Storyline zu tun hat. Jedenfalls wird es deutlich, dass sie sich mit der Transformers-Materie mittlerweile auskennen sollten. Ist dem auch wirklich so?

Konzentration von der sich um Cybertron drehenden Spiele war aber stets auf die ursprüngliche Comicserie - so spielt ihr auch wieder hier in der leider etwas kurzes und sehr geradlinigen Kampagne nicht nur die Autobots, sondern auch zwanghaft abwechselnd verschiedene Decepticons.
Vielleicht wird das dem einen oder anderen Gerechtigkeits-liebenden Transformers-Fan vor die Stirn stoßen, aber ich für meinen Teil hatte mir bereits in meiner Kindheit schon immer gewünscht, dass beispielsweise Batman ENDLICH mal vom Joker niedergestreckt oder Spider-Man von Venom zerfleischt wird. Zu stereotypisch sind die Rollen stets verteilt: gut gewinnt scheinbar immer.
Aber das würde ja den Sinn und die Wurzeln eines jeden Comics zerstören: Hoffnung für Menschen in schwierigen Zeiten.

Zwar spendiert "Untergang von Cybertron" zwar auch einen Mehrspieler- und COOP-VS-Enemy-Waves-Modus, diese wurden aber nicht von mir getestet.

Die Story dreht sich um das sterbende Cybertron, zuvor Heimatplanet der Transformers, den die Autobots nun auf der Suche nach einer neuen Bleibe verlassen wollen. Doch Megatron kann die Flucht nicht mit ansehen, schließlich will auch er, dass sich seine robotergleichen Erzfeinde ihm unterwerfen.
So präsentiert das Spiel einem anfangs einen netten Prolog in der Gegenwart und führt einen anschließend ab dem Zeitpunkt von "vor 6 Tagen"geradlinig eben dieser Schlacht und dem Finale entgegen. Nicht nur da fällt auf, dass die Grafik und das Design ausgezeichnet sind, sondern auch die Inszenierung und der Charme der einzelnen Charaktere stimmig rüberkommt.
So fallen dem geneigten Detailliebhaber schnell kleinere sich stets bewegende motorische Transformer-Partien der spielbaren Protagonisten des 3rd-Person-Shooters auf. Da klappt was auf dem Rücken auf oder dort minimal-transformiert sich ein wenig das Geschütz - aber natürlich dürfen auch die auf Knopfdruck dürchgeführten Transformationen nicht fehlen.
So steuert ihr - leider nur in bestimmten Abschnitten möglich - Bumblebee's Sportwagen (inkl. Nitroboost) oder rasselt mit dem Panzer Megatron's in den Krieg.

Und wie vorhin schon angekündigt, habt ihr richtig gelesen: ihr dürft auch die Bösen steuern! Das ist nicht einmal eine Wahl zu Beginn der Kampagne, sondern geschieht automatisch. Der Wechsel der Charaktere und Parteien ist also fließend - und weiß zu beeindrucken.
Und so macht es viel Spaß mit dem heldenhaften Bumblebee, dem anführerisch knurrigen Optimus Prime oder dem Sprüche klopfenden Cliffjumper umherzuziehen.
Natürlich darf auf der anderen Seite auch nicht Vortex, Bruticus oder der verräterische Starscream fehlen - die alle, unter anderem wegen ihrem klassischen TV-series-Stil besonderen Charme versprühen, cool und einzigartig rüberkommen. Auch der gelegentliche Witz darf nicht fehlen. Dieser veranlasst zwar nicht zur außerordentlich Zwerchfellbeanspruchung, aber das muss auch nicht sein.

Kern des Spiels ist aber nach wie vor das Ballern. So seid ihr die meiste Zeit per pedes unterwegs und setzt euch zahlreichen Feinden zur Wehr. Leider werden euch viel zu oft Gegner mit Shotgun oder Standard-MG entgegengeworfen. Relativ selten tauchen Sniper oder besondere Feinde auf, die nur durch Beschuss an bestimmten Körperpartien zusammenbrechen.
Vom Gameplay wurde ich zu Beginn direkt an "Deckungsshooter" erinnert, musste aber nach Sichtung der Optionen feststellen, dass es gar keine Taste zum Deckungnehmen gibt - die Feinde dürfen das aber.
Auch regulierte ich den Schwierigkeitsgrad nach Abschluss der zweiten Mission auf "Leicht", da teilweise der unvermittelte Tod einsetzt - und er kaum über eine sich ändernde Farbgebung vorwarnend signalisiert wird.
Wie in vielen aktuellen Vertretern seiner Zunft dürft ihr nur eine Standard- und eine großkalibrige Waffe gleichzeitig mit euch tragen. In hin und wieder in den Levels befindlichen Shops könnt ihr sowohl eure Waffen upgraden als auch Verbrauchsitems wie Granaten (nie gebraucht) oder allgemeine Sachen kaufen und beispielsweise eure Regenerationsrate erhöhen.
Heilen tut sich euer Charakter nämlich nicht ganz automatisch. Hier setzen altbekannte Health-Shield-Automatic-Healing-Hybridtechniken ein. Ihr habt Grundhealth, das ihr mithilfe von Medpacks wieder auffüllen könnt, und Schildenergie, die sich selbst auflädt. Ist der Schild unten, verliert ihr bei weiterem Beschuss Health.

In den Levels sind außerdem Audiologs (kaum interessant) und Waffenbaupläne versteckt. Letztere verschaffen euch Zugang zu "Bleischleudern", die ihr im Shop ebenso freischalten, aufrüsten und anschließend beliebig oft ausrüsten dürft. Denn: bei jedem Shopbesuch könnt ihr euer Equipment entsprechend euren Wünschen anpassen und Waffen wechseln. Sehr vorteilhaft, wenn die neue zu spielende Transformers-Figur nun automatisch eine andere Waffe bei sich trägt.
Übrigens: erkaufte Upgrades gelten genauso für Deceptions. Schon witzig, dass man seinen eigentlichen Feind damit theoretisch stärker macht (, obwohl das nie einen Nachteil hat). Auch ist es nett anzusehen, aber ein wenig widersprüchlich, dass man in der finalen Mission abwechselnd beide Parteien spielt und somit sowohl Zerstörung anrichtet als auch eben jene wenige Minuten später vereitelt.

Die Kampagne macht, gerade wegen den sich abwechselnden Hauptfiguren, deren Ziele, den interessanten Umgebungen, der cineastischen Inszenierung und des zufriedenstellenden Gameplays viel Spaß.
Auch die gelegentlichen Parts mit den transformierten Fahrzeugen, allen voran Grimlock mit seiner Fähigkeit als Dinosaurier-Bot für Verwüstung zu sorgen, machen Laune.
Da das Spiel auch flott von der Hand geht, war ich einige Stunden dauerhaft mit Zocken beschäftigt und kann das Game alten Transformer-Fans nur empfehlen.



Fazit:
Auch wenn es im Grunde genommen "nur" ein weiterer 3rd-Person-Shooter ist und nicht saumäßig viel Abwechslung bietet, so machten mir die Abschnitte, wo man sich frei transformieren kann oder seine Stealth-Funktion zum lautlosen Töten nutzen sollte, viel Spaß. Der Spielablauf ist zügig, die Inszenierung bombastisch und gleichzeitig der Comicvorlage treu. Allen voran mochte ich es aber auch mal die Bösen innerhalb einer zusammenhängenden Story spielen zu dürfen und genoss es Starscream bei seiner verzweifelten Rückkehr an die Macht zu begleiten oder mit Optimus Prime Metroplex fernzusteuern. Zwar ist der Titel kein absoluter Hit-Kandidat, dafür aber auch keine Lizenzverwurstung, sondern richtig überraschend gutes Futter für Zwischendurch - und das sogar mit Multiplayermodus. Fans der Comicserie aus 80/90ern greifen sowieso zu!

3 Kommentare:

  1. Hört sich gut an, kommt dann nach Darksiders! :) Der Vorgänger hat mich nicht so vom Hocker gehauen, glaube den habe ich nichtmal durchgespielt und die Spiele zum Film.. ich hab ja die Filme nichtmal gesehen :D

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  2. Echt nicht? Und ich hab' immer gedacht du als großer Fan kennst die. Aber auch dass du sie nicht kennst, kann ich mir gut vorstellen.
    Michael Bay hat nicht so den tollen Ruf, obwohl ich jetzt nicht so viel gegen den auszusetzen hab. Er macht die Call of Duties der Filmbranche, oder?^^

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  3. Ach keine Ahnung, man muss ja nich jedes Revival mitmachen ;) Ich finds toll dass viele Sachen aus meiner Jugend neu aufgelegt werden wenn dabei solche Sachen rauskommen wie Monkey Island SE.. dann gibt es Sachen auf die ich verzichten kann und die ich auch ignoriere, wie z.B. G.I. Joe, Karate Kid, A-Team usw... Transformes is glaube ich ganz ok, aber irgendwie bin ich da nie zu gekommen ^^

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