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Donnerstag, 4. August 2011

Limbo




Ahnungslos

Nun ist es endlich soweit - 1 Jahr nach Release dieses netten kleinen Indiespiels auf der X-Box 360 - haben nun auch PCler das Vergnügen an dieses besondere Juwel ranzukommen. "Kleines" Indiespiel ist auch beim Wort zu nehmen, denn für ca. 10€ (Steam) bekommt ihr nicht mehr als 3 bis 4 Stunden einmaligen Spielspaß. Ein nochmaliger Anlauf, um eventuell die versteckten Extras zu finden, die - keine-Ahnung-hab-ich-nicht-gemacht - irgendwas bringen, ist nicht nötig. Einmal durchspielen reicht. Aber gerade wie dieses klassische Jump'n'Run (wirklich klassisch: stets von links nach rechts) euch unterhält bzw. mit welchen stilistischen Mitteln es daher kommt, überrascht.
Zunächst einmal ist es reine 2D-Grafik, nur an einer Stelle (angeknackstes Glas) erhielt ich den Eindruck eines Hauchs von Dreidimensionalität. Aber nicht nur einfach 2D ist es gehalten, sondern wie auf dem Cover des Spiels herrschen die Farben Schwarz, Grau und Weiß vor. Der Hauptcharakter selbst (vielleicht heißt er Limbo, ich habe noch immer keine Ahnung) ist nur durch schattige Konturen und seine 2 leuchtend weißen Augen zu erkennen. Und zwar als Junge. Dieser wacht zu Beginn des Spiels einfach im Wald liegend auf - und dann geht's direkt los. Kein Intro, keine Textpassagen - nichtmal im Spielverlauf selbst wird ein einziges Wort gesprochen, er schreit nichtmal, wenn er stirbt. Hin und wieder trifft man Figuren, aber meist will jeder dich töten und eine leicht depressive Stimmung taucht auf - was aber sehr zu faszinieren weiß, weil völlig anders als sonstewo gewohnt.



Tod

Der Tod - quasi das Herzstück von Limbo, da sich nahezu alles stets um ihn dreht. Die Welt mit seinen vielen Geschicklichkeitstests, seinen vielen Fallen und Feinden - wirkt nicht nur bedrohlich, sondern, dass auch niemand dort leben kann und man auch so gut wie nie dort jemanden sieht. Selbst stirbt man sehr sehr oft - vor allem ist dies auch wichtig für den Spieler selbst, da er frei nach dem Prinzip Trial & Error so sich zum Lösungsweg durchschlagen kann. Denn die Rätsel und Geschicklichkeitsparts werden zum Ende hin natürlich immer schwieriger und ziehen ab der zweiten Spielhälfte die Spieldauer ein wenig nach oben. Von der Rätselart gibt es klassische Schalter- & Schieberätsel, welche meist von einem Zeitlimit angeführt werden. Manchmal ist das aber dermaßen knapp, dass schon ein wenig Frust aufkommt. Besonders nervig fand ich die beim ersten Mal noch nette Idee vom Brainworm - quasi ein kleiner Wurm, der sich auf "Limbo's" Kopf fallen lässt und ihn dann wie seinen Wirt kontrolliert in eine bestimmte Richtung zu gehen. In die andere Richtung laufen geht dann garnicht mehr und man wird bei Nichtachtung schnell in eine der vielen Gruben dirigiert. Leider kann man den Wurm nur durch bestimmte Fresswürmer wieder loswerden, die natürlich erst NACH dem ganzen Hüpfschabernack zu finden sind. Da der Brainworm nur die Richtung wechselt, nachdem er ins Licht gelangt, läuft man diverse Passagen doppelt und dreifach, nur damit das Rätsel endlich gelöst wird. Ein Glück gibt es nur ca. 3 Passagen mit dem Brainworm - ab der ersten hat's allerdings schon gereicht.
Ein Multiplayermodus gibt es nicht, das Autosaven funktioniert gut und es gibt nur 2 Welten (1x Wald & 1x Industriekomplex), wobei mir der Wald am allermeisten gefallen hat. Sieht einfach hübsch aus, ist unüblich in Spielen - vor allem war da auch noch eine soundtechnisch beeindruckende & große Spinne hinter dir her, die an ihrem charakteristisch bedrohlichem Geräusch zu erkennen war.
Übrigens: Spingen, laufen & Objekte ziehen/schieben - mehr könnt ihr in diesem Spiel nicht tun. Einfache Steuerung, herausfordernde Spielmeisterung. Man muss sich zwar anstrengen, aber es wird nie unmenschlich schwer.



Fazit:

Limbo ist sehr gut bewertet worden - einige Wartende wussten das, schließlich gibt's ja schon Tests seit Sommer 2010 für die X360. Und? Ja, es verdient als Indiegame diesen Ruhm, da mir das Spielen sehr viel Spaß gemacht hat. Es wechselt geschickt zwischen Rätseln und Geschicklichkeitsparts, sodass es nie langweilig wird. Vor allen Dingen will der Spieler immer wissen WIE es weiter geht, da NICHTS erzählt wird - kein Ton vom Hauptcharakter, dessen Name man nur durch den Titel vermuten kann, keine Textblasen, keine Sidekicks - rein garnichts. Und durch die Schwarz/Weiß-Grafik kommt das Spiel auch sehr gut designt rüber - vor allem, da die Farben irgendwie gut zum allseits umgebenden Thema "Tod" passen.
Limbo macht Spaß - allerdings sollten interessierte Gamer erst zugreifen, wenn es auf 5 € im SteamShop runtergegangen ist - denn 3-4 Stunden sind echt verdammt wenig. Vor allen Dingen, da es keinen COOP-Modus oder eine Langzeitmotivation gibt, trotz Collectables. Wahrscheinlich nur für Trophäensammler auf der Konsole interessant.
Ich bitte um keinen Nachfolger, sondern ein ähnliches Projekt - bloß mit mehr Spieldauer. :)

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