Google+ Games ... aaand other accidents: Ms. Splosion Man

Sonntag, 21. April 2013

Ms. Splosion Man


Es muss knallen, Baby!

Na, das ist ja was!
Indiegame-Entwickler "Twisted Pixel Games", der seit einigen Jahren fleißig im Dienste Microsoft's kleine XBLA-exklusive Spiele (XBoxLiveArcade - Online Marktplatz und Pendant zu Sony's PSN) entwickelt, hat Anfang April 2013 mit "Ms. Splosion Man" bewiesen, dass auch außerhalb der Box-Welt Universen wie zum Beispiel Steam (kostet hier ca. 10 €) mit interessanten Spielen gefüttert werden können.


Wie sagte P.O.D. doch einst? "BOOM! Here comes the Boom! Ready or not..."

Bisherige für uns bisher unzugängliche Titel (bis auf "The Maw" (2009)) sind beispielsweise das coole "Comic Jumper" (2010), "The Gunstringer" (2011) oder eben auch "'Splosion Man", dem Vorgänger von dem Titel hier.


Dort haben - genauso wie in dem femininen Nachfolger hier - Wissenschaftler eine außerirdische Lebensform erschaffen, die sich natürlich befreit und in eure gamekontrollhafte Obhut begibt. Cool ist, dass ihr quasi keinen normalen Sprung, sondern lediglich die titelgebende Explosionskraft besitzt, die euren Sprung bis zu 2x zusätzliche Male erweitert, bevor sie sich geschwind nach kurzer Pause wieder aufladen muss.

Hier ist beispielsweise meine Kraft ausgegangen und meine Heldin ist kohlrabenschwarz. Bitte die Anzahl der Pfeile ignorieren. Das wäre dann sicherlich mehr als 3x springen. ^__^"


Wer zu schnell drückt, entfaltet nicht die maximale Sprungweite und wird somit nicht allzu begeistert von diesem Rätsel- und Geschicklichkeitstestplattformer sein.
Cool ist es aber trotzdem, dass dieses Spiel so unglaublich schnell verstanden ist und nur EINE Taste gibt: den Splosion-Button quasi - alles andere liegt an euch.
Genial ist aber die Präsentation der Rätselräume und der Abwechslung in Sachen Geschicklichkeit. Manchmal müsst ihr einfach erst herausfinden was die vielen Schalter von euch wollen: dieser dort verschiebt bei Kontakt eine Plattform, der andere setzt ein Splosion-Fass frei und der letzte wiederum schaltet ein tödliches Kraftfeld ab.



Oder ihr platziert Splosion-Fässer so, dass ihr dadurch einen riesigen Raketensprung vollziehen könnt, nur um das grüne Splosion-Fass zu erreichen, was euch ganz sicher zum nächsten Ziel bombardiert. Oder ihr nutzt die Donkey-Kong-ähnlichen drehenden Richtungsschussfässchen, die euch auf Knopfdruck rausbombardieren, stellt euch zerquetschenden Stachelstampfern, rotiert auf Drehplattformen mit oder gleitet an Grindstangen entlang und müsst Absprungregeln beachten.
Hier stecken Unmengen an spaßigen Ideen drin, die es alle wert sind sind entdeckt zu werden.

Via Explosion schiebt sich die Plattform entweder von links nach rechts oder umgedreht. Vorsicht und Taktik ist geboten!

Sieht kompliziert aus, ist aber ganz einfach: wir drücken Schalter links unten, Granate fällt rechts oben aus Behälter, fällt runter und wird durch das Trampolin in unsere Richtung katapultiert. Sind wir schnell genug, können wir es über den Blitzstrahlen mit einem Kick zum Schalter rechts oben befördern. Sind wir zu langsam, wird die Granate in den Blitzchen gegrillt.

Die Todesstrafe ist aber unerbittlich: einmal Kontakt mit einem Säurebad, Blitzstrahl oder der Sturz in undefinierbare Tiefen führt augenblicklich zum endgültigen Tod und obwohl oft abgespeichert wird (Checkpoints, manuell nicht möglich), sind die Durststrecken zwischen zwei automatischen Speicherpunkten gern einmal etwas länger, sodass ihr hier quasi auswendig lernen und immer wieder euch dem Trial & Error hingeben müsst.

Obwohl die Blitzstrahlen ein wenig weiter weg sind, gibt's definitiv eine unsichtbare Death-Pixel-Grenze, die ihr erst erfühlen müsst. Unzählige Tode an dieser Stelle sind vorprogrammiert. Nach folgen abwechslend hoch- und runterfahrende Plattformen, die euch jeweils in Blitze reindrücken. Viel Erfolg!

Besonders bei Unlimited-Splosion-Wänden müsst ihr bei der teils schwammigen Steuerung echt aufpassen, dass ihr nicht den Instant-Death-Pixel erwischt, der euch euren bisherigen Fortschritt versaut. Wer nicht frusttolerant ist, kann das Spiel gleich weglegen.

Fairplay: wer eine Stelle partout nicht schafft, darf das Spiel betrügen und zum nächsten Checkpoint vorrücken. Sehr nice!

Grinden will gelernt sein: wie hier auf dem Bild dürfen wir am Ende NICHT springen, sonst sieht's schlecht für unser Überleben aus. Aber an geraden Grindstangen MÜSSEN wir springen. Manchmal führen uns aber diese oder jene Stangen ins Verderben und wir müssen rechtzeitig abspringen - in jedem Fall: immer die Augen offen halten!
Diese Eiskugeln rauben komplett unsere Splosion-Kräfte.

Im angesprochenen COOP verhält es sich nicht unbedingt leichter: zwar hat jeder der bis zu vier Spieler seine eigene Chance an den nächsten Checkpoint zu kommen und somit verlorene Mitspieler automatisch wiederzubeleben, aber wer einmal in den Abgrund fällt, muss eben warten. Scheitern alle, wird am letzten Checkpoint fortgesetzt. Die COOP-Story ist übrigens eine ganz eigene und bietet zum Soloplay auch ein alternatives Ende - auch die hier zu spielen lohnt sich also.


Durch 2 Explosionsschubfässer gelangen wir nach links oben zur Wand, können dort abspringen, grinden und anschließend das Auge des Wächters kaputt machen. Nett: dieser zerstört sich anschließend wie ein Predator mit Armgelenkselbstzerstörungsmechanismus.

An zwei Punkten haben die Entwickler aber geschlampt: so cool wie die Story beginnt, ist sie nach 2 Leveln auch schon nicht mehr existent. Hier kommt einfach keine Cutscene mehr und nichts besonders Witziges taucht auf. Wenn aber Misses Arsch-offen-Man noch Songs aus der jüngsten Popkulturära zitiert und einem da "I ain't no hollaback güüüüüüüüürl" und Konsorten entgegen kommen, ist das vielleicht anfangs ganz nett gemeint, entpuppt sich aber nach einigen Wiederholungen zum Dauernervengesäge. Zum Nachteil können aber (vermutlich vor allem im Multiplayer) auch die Explosionswolken, die ihr nach jedem "splodieren" hinterlasst - schon im Singleplay hatte ich Mühe meine Protagonistin wiederzuerkennen, um sie zielgerichtet in Sicherheit zu bringen. Aber da der COOP sowieso mit einer Menge Spaß einher geht, ist das vermutlich jedem egal und eher lustig - auf jeden Fall für genügend Biernachschub und talentierte Spieler sorgen.


Ich habe das Spiel nicht durchgespielt (es gibt insgesamt 3 Welten, ich hatte noch nicht einmal die erste fertig und saß ca. 2 Stunden dran), werde es aber noch mit Nina nachholen.

Cool: manchmal müssen wir sogar in eine dicke Forscherfrau schlüpfen, um durch ihr Ableben einen Superjumpboost zu erhalten oder von Laserkanonenschutzanlagen selbst keinen Schaden davonzutragen.
Hässlich wie die Nacht: Ms. Splosion Man.


Fazit:
Ms. Splosion Man hat gute Ideen und ein richtig süchtig machendes Gameplay, bei man auch nach dem 100sten Versuch IMMER noch Elan hat die fiese Stelle schaffen zu wollen. Es ist cool, dass das Spiel nur mit dem Controlstick und genau EINER zusätzlichen Taste auskommt und trotzdem knüppelhart ist. Die Steuerung hätte ein wenig präziser, die Explosionswolken nicht existent und die Story ein wenig ausgeschmückter sein sollen, aber für Fans von Dauerrätseln und Dauergeschicklichkeitstestenlassen ist das hier auf jeden Fall ein Blick wert.
Proargument ist außerdem der bis zu 4 Spieler COOP, der sogar eine eigene Kampagne und ein eigenes Ende hat. Nur fraglich ist, ob das Spiel von selbst so gut ankommt - immerhin ist die titelgebende Tussi ein wenig zu tussig und manchmal auch nervig. Zwar haben wir bereits bei Lollipop Chainsaw gesehen, dass das Endergebnis trotzdem seine Fans erreicht hat, doch Ms. Splosion Man hat einen Nachteil: sie hat weder entzückenden Busen, noch knackigen Hintern - und sieht überhaupt schon reichlich unsexy aus. Alles Nachteile für die überwiegend männliche Käuferschaft, die zumindest gerne auf Eyecatcher anspringen.

Bevor jetzt meine geschätzten weiblichen Leser aufspringen: dies spiegelt keine sexistische / persönliche Meinung wieder, es ist einfach nur Fakt, dass sich Sex gut verkauft. Und mal ganz ehrlich: gut dargestellter Sex in Kombination mit knisternder Liebe in Film und Spiel begeistert nicht nur uns Jungen.

1 Kommentar:

  1. Hm... das Spiel interessiert mich weniger, und auch die Titelfigur wäre komplett an mir vorbeigegangen.. du hast aber vollkommen Recht, wenn schon Frau dann wenigstens was für die Augen! ;)

    AntwortenLöschen