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Sonntag, 7. April 2013

Scribblenauts Unlimited

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Grenzenlos kreativ sein

Schon knapp 2 Monate her, aber trotzdem darf dieses wunderbare Zauberwerk aus der Hand von "5th Cell", einem mir bisher unbekannten Ami-Entwickler, nicht in Vergessenheit geraten. Zwar ist mir kein Spiel aus der Referenzenliste der Entwicklern bekannt (siehe hier), doch spätestens mit dem auf Steam für ca. 28 € erhältlichen Kreativitätsmeisterwerk sollten all diejenigen aufmerksam werden, in denen noch das kleine Kind schlummert und manchmal wild herum tobt, aber auch diejenigen, die spielerisch lehrreiche Unterhaltung auf hohem Niveau für ihre Kinder suchen und natürlich auch die Zielgruppe, die einfach nur Spaß haben und ohne jegliche Gefahr kreativ sein will.


In Scribblenauts steuert ihr Maxwell (siehe Cover-Mitte), der... ach, wisst ihr was?
Die nebensächliche, aber niedlich erzählte Story könnt ihr euch einfach selbst in folgendem Intro zu Genüge führen und bereits anschließend einen kleinen Einblick ins Gameplay erhalten.


Nachdem Maxwell also Mist gebaut hat und Lili nun in versteinerter Gefahr ist, lautet eure Aufgabe nun: so viele Starites sammeln wie ihr nur könnt, damit Lili auch wieder befreit wird.
Cutscenes gibt es bis auf das Intro und Outro fortan nicht mehr - lediglich Kamerafahrten, die einen neuen Levelabschnitt einleiten oder Starite-Übergabe-Meilensteine und die Freischaltung neuer Gebiete dokumentieren, könnt ihr beiwohnen.


So habt ihr im Nachfolger "Unlimited" nun (schätzungsweise im Vergleich zum Vorgänger) Zugang zu allerlei unterschiedlichen Abschnitten auf der Worldmap. Nach einer gewissen Anzahl Starites schaltet ihr mehrere nächste Abschnitte frei und deckt so im Verlauf die gesamte Karte auf. Die Gebiete erstrecken sich von mehreren Stadtabschnitten (Innenstadt, Feuerwehr, Museum, usw.) bis hin zu Waldgebieten, Wüsten, Unterwasserwelten und vieles mehr.


Im Wald treffen wir u.a. Rotkäppchen oder auch Hänsel und Gretel. In der Wüste hingegen Indy Jones. Witzige Querverweise gibt's einige.
Urkomisch wie der verstrahlte Maxwell beim Abschießen einer Polizistin noch zufrieden lächelt. *g*
Zombieinvasion bei der Feuerwehr? Nicht gegen einen raketenverschießenden Mech! Harr Harr!

Jedes Gebiet stellt einen Hauptscreen dar, in dem ihr in der comichaften 2D-Grafik umherturnen könnt. Wahlweise nehmt ihr wie jeder normale Mensch dann Treppen, um zu den einzelnen Leuten zu kommen oder ihr setzt eben auf Gadgets wie das "Jetpack" oder einem "Flugzeug". Damit die Dinge erscheinen, müsst ihr lediglich euer Notizbuch öffnen und die Sachen auf Deutsch reinschreiben - und ZACK! - es ist auch schon da und kann mithilfe des Mauszeigers quer über dem Bildschirm verschoben werden, fällt natürlich danach der Schwerkraft zum Opfer. Selbst erschaffene Items können wieder verworfen, von der Größe und Form editiert oder mit "Adjektiven", also Eigenschaftswörtern verfeinert werden.

Mit der Starite-Vision entdeckt ihr Personen, die Problemchen haben und Hauptaufgaben im Level.

Die geht immer! =D
Wenn ihr mal Bock habt Mist zu bauen oder alle dafür zu bestrafen, dass eine Miniaufgabe einfach nicht gelingen will, könnt ihr das jederzeit tun - und nachher wieder alles rückgängig machen. Sau rauslassen erwünscht! =D
Mein Zweitlieblings-Problemlöser.

So macht ihr aus einem "Zombie" halt einen "schlauen Zombie" oder sorgt dafür, dass ein den Weg versperrender Polizist mit "tollpatschig" zum Opfer seiner Selbst wird.
So könnt ihr viele Probleme, die die Leute haben, lösen indem ihr quasi mittels Hellseherfähigkeit deren Wünsche einseht und entsprechend handelt.
Manchmal erklären die Figuren genau was sie haben wollen (gegrilltes Huhn) oder sie beschreiben es allgemein (warmes Essen) und lassen euch dann die Wahl wie ihr es löst.
Stilpunkte und Bewertungsabstufungen gibt es nicht - entweder ihr schafft es oder eben nicht.


Für kleinere Tätigkeiten (Probleme einzelner Personen) gibt's einen "Splitter", für mehrschichtige thematisierte Aufgaben ("Basis gegen Zombies verteidigen", "Gemälde eines Museums mit Inhalten ausschmücken" oder "Gefängniseinbruch durchführen") einen ganzen Starite. Fünf Splitter ergeben einen dieser speziellen Sterne.

Hier verschönern wir Ausstellungsstücke im örtlichen Museum.

Diese bringen euch auch im Spiel selbst keinerlei Vorteile und sind nur für die Sammelsucht, Freischalten neuer Gebiete oder dem Beenden der Story von Nöten.
Auch selbst werdet ihr im Spiel nie stärker, müsst keinen starren Levelschläuchen folgen und seid auch keinem Zeitdruck, Schwierigkeitsgrad oder einem unwiderruflichen Tod ausgesetzt.
Wer will, kann auch das Adjektiv "unbesiegbar" auf Maxwell selber anwenden und kann einfach nicht verletzt werden.

Mit so vielen treffenden Adjektiven hat das Plumpsklo seinen Lebtag nicht gerechnet.

So sind aus Versehen oder experimentell herbeigezauberte Monster oder Fieslinge keine Gefahr - zumindest für euch nicht.
Wenn Leute sich erschießen oder prügeln und ein Questgeber existiert nicht mehr, könnt ihr einfach den Level wieder auf 0 zurücksetzen - eure Erfolge habt ihr aber noch immer in der Tasche.

Euch kann also NICHTS passieren - außer die Ideen ausgehen.

Der Koch braucht für das Pistenrennen ein Gefährt. Und ja, ein Topf geht auch. ^__^

Denn manchmal ist mit manchen Bedarfsbeschreibungen nicht ganz klar was die Personen wollen. Anders als in den Missionen ist es bei gewöhnlichen Personen nicht möglich sich einen Tipp geben zu lassen.

In dieser Nebenmission soll man Gästen entsprechende Leibgerichte bringen. Der Kannibale hier hat von mir einen "Mensch" serviert bekommt. Mit einem Happs war der im Mund verschwunden. Schockierend!
Monsterpaaaaaaaaaaarty im Gruselhaus!

Doch die schiere wahnwitzige Bandbreite an Möglichkeiten ist einfach heftig.
Außer Anzüglichkeiten (Penis, Vagina und Co.) und Eigen- bzw. Markennamen funktioniert was alles was das Hirn begehrt. Kettensäge und Raketenwerfer genauso wie ein "singender Freak".
Witzig ist aber vor allen Dingen, dass man hier im Spiel selbst (Intro und Outro ausgenommen) auf jegliche Sprachwiedergabe verzichtet. Hier murmeln und jauchzen die Figuren was das Zeug hält.
In Kombination mit einer lustigen Selbstverständlichkeit zu den Dingen, gefühlsbeschreibenden Smileys als Denkblase oder dem witzigen, manchmal nachvollziehbaren, manchmal abgefahrenen Verhalten der Figuren auf die erschaffenen Items ergibt sich ein grenzenloser Spaß für Jung und Alt.

Ja, auch wenn ihr kein Alien seid, könnt ihr Unschuldige mit einem UFO entführen und ins Meer schmeißen.

Warum diese Winterurlauber hungrig nach Schneeflocken sind, weiß keine Sau. Ihr selbstverständliches Auffuttern ist aber irgendwie witzig.
Dem Freund (rechts) war beim Date langweilig - drum hat er eine Knarre bekommen und ist sichtlich glücklich. Doch seine Freundin braucht nun (Subquest) eine liebenswürdige Geste von ihm als Wiedergutmachung für die Kränkung.

Gerade aber Kinder können davon profitieren die Schreibweise von Wörtern oder überhaupt das Entdecken und den korrekten Einsatz von Wörtern zu erlernen.
"Unlimited" im Titel ist quasi tatsächlich das was ihr da bekommt.
Es ist einfach faszinierend wie viel das Wörterbuch hergibt und euch mit unglaublich vielen Alternativ-Vorschlägen begeistert, sollte es mal nichts eindeutiges finden.

"Sirene" kann mehrere Bedeutungen haben. Schreibt ihr ein anderes Wort falsch, kommen mehrere Seiten an Wortvorschlägen. Toll zum Entdecken und Experimentieren.

Auch Doppelbedeutungen werden berücksichtigt, an die ihr nicht einmal gedacht habt.
Achja... das Notizbuch nutzen kostet keine Energie oder sonst etwas - einfach aufschlagen und eintippen. Eine Grenze der erschaffenen Objekte gibt's meiner Meinung nach nicht. Hier könnt ihr meiner Ansicht nach den ganzen Bildschirm nach Belieben ungeschoren zumüllen.


Nachdem man viele viele Stunden damit verbracht hat sämtliche Locations zu vollenden, bleibt aber trotzdem noch die Möglichkeit geheime Splitteraufgaben zu erfüllen, die spezielle, lustige Anforderungen an euch stellt, die überall machbar sind.

Nach einer Weile gibt's in Hauptaufgaben Tipps zum "Riddle".

Ja, auch die globale Erwärmung spielt hier kurz eine Rolle.


Fazit:
Wer gegen die Comicgrafik nichts auszusetzen hat und wem klar ist, dass das Missionskonstrukt recht repetitiv daher kommt (je 30 Mins Sessions am Stück max.), sollte UNBEDINGT einen Blick wagen. 28 € sind momentan okay, aber für 20 € sollte man sich das Abenteuer nicht mehr entgehen lassen. Tausende von Wörtern wollen von euch entdeckt und kreativ eingesetzt werden - entweder um unaufhaltsames Chaos zu entfachen und die Leute in Angst, Schrecken und Wahnsinn zu verdammen oder aber die Menschen glücklich zu machen. Da ihr auch selbst mit Fahrzeugen fahren / fliegen, Waffen benutzen oder mit Adjektiven Ob- /Subjekten Fähigkeiten verleihen könnt, ist der definitive Spaß schon vorprogrammiert.
Ab auf die Merkliste mit dem Titel!

2 Kommentare:

  1. Scribblenauts war schon auf dem DS ein klassiker, praktisch fast schon ein kleines "LittleBigPlanet" für den DS. Hat mir sehr gefallen, werde den zweiten Teil ebenfalls anspielen!

    Danke für die Rezension ;)

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  2. Awwww Scribblenauts! Jetzt hab ich auch wieder Lust, die DS Version auszupacken! Aber die neue sieht auch super aus.

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