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Dienstag, 9. Oktober 2012

Tony Hawk's Pro Skater HD

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Die Legende mit dem Trittbrett kehrt zurück

Activision präsentiert, Entwickler-Neuling Robomodo ist der Entwicklungsverantwortliche für das grafische Remake von „The Best of Tony Hawk 1 und 2“, welches es seit wenigen Wochen auf Steam für ca. 12 € zu kaufen gibt. Ungewöhnlich ist, dass nicht „Neversoft“ (sämtliche Tony Hawk’s und seit einiger Zeit auch Guitar Hero) selbst sich als „Createur“ verantwortlich zeichnet, sondern vermutlich mit einem weiteren Ableger der mit einigen mehr oder minder tollen Experimenten verrufenen Serie aufwarten möchte.


Eure Levelaufgaben sind meist ähnlich: Highscores und Sammelkram.

Nun habt ihr hier aber die Möglichkeit in 7 Levels (mehr gibt’s nicht) oldschoolig das Spielgefühl vom Anfang der Spielemarke kennenzulernen. Als erstes wählt man in diesem Solo-Only-Game seinen Lieblingsskater aus (natürlich Tony selbst) und rollt zunächst in der einzigen verfügbaren Strecke, nämlich der Lagerhalle (erster Level aus Teil 1), rum, erfüllt Aufgaben und schaltet so Cheats, Levels und Sonstiges nach und nach frei.



Kennt man alle drei: Schule, Lagerhalle und Venice Beach.

Mit dem Geld, was man (nicht nur dadurch) sammelt, sondern auch in den einzelnen Levels auflesen kann, gibt’s im Skatershop neue Tricks und Boards zu kaufen. Ganz nett, aber nicht allzu sehr der Rede wert. Wer fleißig ist, lacht schnell über die Preise.

Zum Game aber selbst: grafisch auf aktuelle Ansprüche angepasst fällt natürlich zunächst die Unreal-Engine auf, die charakteristisch - vor allem zu Beginn des Areals - Texturen direkt sichtbar nachlädt. Nicht ganz schick, aber man hat sich bereits dran gewöhnt.
Auffällig ist aber die Physik-Engine, die bei Stürzen aktiviert wird. Natürlich soll sie realistisch wirken, lässt aber Tony und Co. viel zu oft wie eine blöde Puppe über den Boden zappeln oder sorgt dafür, dass man teilweise abnormal heftig durch die Luft wirbelt. Irgendwas scheint da im Hintergrund nicht richtig abgefragt worden zu sein.

Lächerliche Ragdollanimationen.

Was sich aber im krassen Gegensatz zum neuen Gewand bemerkbar macht, ist die Tatsache, dass sich das Spiel noch genauso einfach steuert wie vor einem guten Jahrzehnt (immerhin waren beide PS1-Kandidaten) - und ihr könnt den Titel auch lediglich mit Tastatur spielen (obwohl hier zugegeben die Tastenbelegung ein wenig ungewöhnlich ist: WASD + „,“ und „.“ und  „-“) - ich selbst empfehle aber das Gamepad, auch wenn die Steuerung ein wenig gewöhnungsbedürftig ist.

Wichtig für eigenen Erfolg: doofe Stunts ändern.

So liefert ihr euch mit einem Grind und anschließendem Sprung auf die Wand zu, einen beherzten Sturz, was zwar realistisch ist, aber spielspaßmäßig nicht hätte sein müssen. Auch nervt’s, dass man die Kamera nicht justieren und sich ebenso nicht umsehen kann, wo denn nun die nächsten Extras sind. Außerdem zerrte es an meinen Nerven, dass irgendein dummer Fehler erneut dazu führt, dass mein Fahrer viel zu langsam wurde und bestimmte Sprünge somit gar nicht schaffen konnte - was bei jedem Run, der IMMER aus lediglich 2 Minuten besteht (man kennt das ja) ziemlich nervig sein kann. Zum Glück werden alle Fortschritte nach einem selbst initiierten Neustart gespeichert. Das Erledigen der Missionsziele muss aber separat vollständig pro Run vollführt werden, das heißt, dass 4 von 5 Videokassetten nicht nach dem Neustart erhalten bleiben. Erst wenn das Set komplett eingesackt wurde, verschwinden auch die Tapes von der Strecke und der Task ist finished.

Einkaufszentrum = neu. Macht aber kaum Spaß, da Schlauchlevel.

Fangen die Aufgaben noch einfach an, sind sie nachher recht bockeschwer. Besonders sollte man darauf achten neue Tricks zu kaufen, um die ziemlich schlechten Grabs auszutauschen. Bei manchen weiß man nicht mal ansatzweise wie der Skateboarder wieder auf der Halfpipe aufkommt und ZACK - liegt man wieder im Dreck. Man darf beliebig stürzen, wird nach wenigen Sekunden wieder „respawnt“, verliert aber Zeit.
Mit insgesamt wie vorhin erwähnt 7 Kursen bietet das HD-Remake zwar neben der Lagerhalle bekannte Strecken wie die Schule, den Hangar oder Venice Beach, doch hat man alles viel zu schnell gesehen und durchgespielt. Besonders die Strecke „Einkaufszentrum“ ist im Vergleich zu den anderen Strecken kein offenes ründliches Areal, sondern ein schlichten Downhill-Schlauchlevel. Will nicht so ganz passen.



Fazit:
Wer absolut fanatischer Tony Hawk - Anhänger ist, kann unter Vorbehalt zugreifen. Angesichts des Preises von ca. 12 € lässt man aber von diesem Titel die Finger. Zwar sind Original-Musikstücke dabei, aber weitaus weniger als in den beiden Originalen. Zudem sind die Levels mit 7 Stück viel zu wenig und die Steuerung ist absolut aus der Mode gekommen. Dass Tony und Co. ständig an Wänden unrealistisch abprallen oder mal wieder ein Wall Ride nicht funktioniert, nervt ziemlich.
Trotzdem hat mich gerade am Anfang wieder kurz das Feeling „Komm… einen Versuch noch, die Aufgabe kriegste auch noch hin…“ gepackt, aber bald wieder aufgrund der doofen Steuerung und der kaum selbst regulierbaren Fahrgeschwindigkeit verlassen. Schade, Tony.

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