Trine 2 - Goblin Menace (DLC)

Gute Nacht Geschichten...

... sind ja im Prinzip was schönes. Ein fantastisches Märchen, eine schöne Stimme, die immer an der richtigen Stelle betont und die kunstvoll aneinandergereihten und treffsicheren Wörter vorliest - nicht nur als Kind, sondern auch für das Kind im Manne (meee!) noch ein Garant für einen Start in den geruhsamen Schlaf.
Aber Trine 2 - Goblin Menace ist leider die Sofort-Schnarchpillenvariante dieser seelischen Wonne. Zwar ist der DLC schon ein paar Monate alt, doch habe ich ihn bis heute für meine Freundin und mich aufgehoben - für 7 € gibt's das Ding auch auf Steam.

Not the yellow from the egg: das Intro in Standbild mit zweidrei Animationen.

Besser sind da schon die Ingame-Cutscenes. Perfekt in Szene gesetzt.

Interessant ist, dass Entwickler Frozenbyte (Macher von Shadowgrounds und Erschaffer des Vorgängers Trine) doch noch einmal frischen Wind an der richtigen Stelle des Addons mit 6 neuen Kapiteln und einer eigenen, inhaltlich komplett uninteressanten Story gebracht haben: der Präsentation der Geschichte.

Zwei glibberig und aufgrund meiner Last nachgebende Pilze. Müssen beide so zum Wackeln gebracht werden, dass man schnell rüberschlüpfen kann. Geduldsprobe mit Ausrastfaktor 10.

Das mag zwar im ersten Moment verwirrend klingen ("Was? Komplett uninteressante Story, aber gute Präsentation?"), aber lasst mich erklären: man hat nämlich im Gegensatz zum Hauptteil darauf gesetzt, dass Cutscenes nicht nur aus netten Sidescrolling-Kamerafahrten oder bebilderten Erzählungen besteht, sondern sogar aus Kameraschwenks, coole Kamerawinkel und sehr detailliert designte Figuren.
Das Zuschauen macht Spaß, aber der Hintergrund bzw. die Story plätschert leider einfach so vor sich hin, sodass die neue Darstellungsform ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber keine große Offenbarung darstellt.
Jedenfalls spielt man wieder entweder solo oder zu zweit im COOP an einem Rechner ohne Splitscreen. Zu zweit macht auch mehr Sinn, da man je nach Einstellung auch 2x komplett die selbe Figur spielen kann - und nicht gleich neu laden muss, falls man stirbt.
Höllisch nervig ist aber die Tatsache, wenn einer der drei Helden (wie gewohnt Magier, Schurkin und Ritter) stirbt: ihr müsst nämlich bis zur letzten Quicksave- and Healthkugel laufen und somit euren Verlust wieder heilen.

Bezaubernd schöne Umgebungen kann Frozenbyte immer noch präsentieren.

Die Laufwege dahin sind aber meistens ermüdend, wenn man gerade an anderer Stelle ausprobiert das aktuelle Problem zu lösen - und genau da stellt sich das Spiel das nächste Bein: es wird zuviel gerätselt bzw. fragt man sich wie die Lösung zum weiterkommen ist. Muss man wieder mal blöd mit der Schurkin das Schwingseil durch die Gegend schießen? Kann man irgendwas mit dem Zauberer per Telekinese bewegen? Oder muss der Ritter mit seinem Hammer irgendwas zerstören?

Hier musste ich wie ein Krüppel agieren: Zweitspiegel hochhieven und rechts einklemmen, schnell hoch, dann da nochmals aktivieren mit Minibildausschnitt von dem Bereich hier unten, nur damit ich in Millisekundeneile nach links durch ein tödlich zuschnappendes Tor flüchten kann.

Oftmals sitzt man einfach nur minutenlang doof rum und weiß nicht weiter. Oder noch besser: man versucht die dämlichen Physikrätsel auf ziemlich schwammigen Plattformen zu lösen. Dabei fällt der sonstige "Spaß" immer gleich aus: Monster niederstrecken, Heilen, Schalter umlegen, schnell über Plattformen, komische Konstruktionen bauen oder einfach nur von links nach rechts rennen.

Im COOP den Partner mit Kiste hochheben, um schwere Stellen zu erreichen: gibt's nicht mehr. -.-

In the belly of the beast. Hübsch designter Level, aber (mal wieder ein) heftig dummes Rätsel an dieser Stelle.

Und vom sinnlosen Einsammeln von nervig platzierten Bonuskugeln, die immer nach genau 50 Stück zum Level-Up führen, erst ganz zu schweigen.

Allein, wenn ich daran denke, könnte ich direkt schon wieder einschlafen.

F*** U!

Und hier verließen 'se mich. WHAT - DA - FUCK IS THIS SHIT ANYWAY? *confused to death*

Fazit:
Trotzdessen die Levels architektonisch hübsch designt sind, passiert hier zu wenig Abwechslungsreiches und zuviel Schwachsinn - "Rätsel", die manchmal hanebüchen an den Haaren herbeigezogen worden sind oder uninteressantes Aufleveln und schlechte definierte Physikspringereien versauten mir hier den Spaß. Da helfen auch die neuen hübschen Ingame-Sequenzen nicht mehr. Abstand nehmen.