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Donnerstag, 24. Januar 2013

Assassin's Creed 3



The never ending hype

Hooray - eine neue Publikation von Patrick ist da (und wenn er nicht gestorben ist, so feiert er sich noch heute!). Für euch ist der Text schon komplett da - ihr könnt quasi schon direkt zum Fazit springen, obwohl es - für mich im Hier und Jetzt oder für euch nun die "Vergangenheit" - noch gar nicht existiert - immerhin bin ich noch fleißig am Schreiben und weiß noch gar nicht wie ich diese ganzen ungeordneten Informationen hier auf's digitale Blatt Papier bringe.

Fakt ist: ich schreibe im Präsenz und nicht in der Vergangenheit - denn genau jetzt nehme ich euch mit auf eine Reise!


Leider Seltenheitsware: die vorgerenderten Cutscenes.
Dafür gibt's aber in hübscher Ingamegrafik die gut motion gecaptureten Videosequenzen zu bestaunen. Hier: Desmond im Streit mit seinem arroganten Dad.

Doch bevor es sich alles nach einer riesigen Versprechung und außerordentlichem Marketinggedöns klingt: nein, AC3 hat definitiv seine großen Schwächen, die es scheinbar noch immer nicht verlernt hat - aber eben auch seine unvergesslichen Stärken, die sich - Gott sei Dank - noch weiter von den Vorgängern abheben.

Schießen geht auch, aber Nachladezeit erfordert viel Geduld.

Aber das Thema "past and present" spielt natürlich auch im neuesten, vielmehr fünften Ableger nach wie vor eine große Rolle.
Über die "confusion", was die chronologische Bezeichnung der Titel betrifft, kann der gute James Rolfe sich belustigenderweise äußern - wir wissen alle, dass das relativ groß verzapfter Bullshit ist.
Ich dachte nämlich mit dem alten Ezio Auditore // AC Revelations hört der ganze Spaß auf.
Aber nein - selbst auf der Vita gibt es einen zum dritten Teil parallel ablaufenden Titel namens "Liberation".

Mit Haytham fangt ihr an - und lernt die gut in die Story eingebunden Basics.
Später geht's wie gewohnt gegen Gegnermassen: Arnold Connoregger packt alles.

Assassin's Creed 3 fängt dabei ganz gewohnt, aber mit schicker neuer Grafikengine an (unter anderem möglich durch doppelte Produktionskapazität durch insgesamt 4 Ubisoft-Studios: Montreal, Annecy, Singapore, Kiev). Zwar steigt ihr in einer nett gemachten Animus-2.0-Cybernet-artigen Welt ins Tutorial des Spiels ein und findet euch nach einem flüssigen Übergang am Ende des 18ten Jahrhunderts wider, zur Zeit der Amerikanischen Revolution und des Unabhängigkeitskrieges.
Interessant ist dabei, dass euch durchaus Soldaten über den Weg laufen, die euch mit Gewehren während der Nahkämpfe bedrohen.
Aber dazu später mehr.

Gehört zum Tutorial / Einstieg: Kletterei in der Oper. Natürlich sehen das die Balkonzuschauer nicht.

Sohn und Vater - jede Szene, in denen man die beiden später zusammen sieht, ist filmreife und gut inszenierte Unterhaltung auf Blockbusterniveau. Der Twist zwischen beiden wird interessant präsentiert - abseits der typischen "Du bekommst meine Rache zu spüren!" Tunnelstory.

Überraschenderweise fangt ihr mit einem ungewöhnlich gekleideten Herren an, der sich schnell auch als ... Assassine (?!) heraus stellt und somit bestreitet ihr mit dem - sowie den Rest des Spiels gut vertonten - ersten Hauptcharakter namens Haytham die ersten Sequenzen. Einige Stunden ziehen ins Land - zunächst entpuppt sich die Story als stark, dann fängt sie leicht an ins Belanglose Geschichtsgesülze abzudriften, was man leider von den Vorgängern so kennt.
Doch ab der fünften Sequenz dreht sich das Spiel schlagartig - ihr bekommt den ersten Schocker innerhalb einer Cutscene serviert, spielt den gezeugten Jungen von Haytham namens Connor.
Der wächst bei den Indianern auf, muss aber bald mit ansehen - und das auch noch mit Kinderaugen - wie seine Mutter bei einem Überfall auf sein Stammesdorf in den lodernden Flammen zugrunde geht.
Natürlich weiß er wer es war - und hat Rache geschworen.


Er wächst langsam auf und ihr begleitet ihn auch am Höhepunkt seines jugendlichen Daseins, lernt seinen besten Freund kennen und wachst schließlich zum baldigen Assassinen heran.
Das Spiel nimmt sich bei all diesen Phasen enorm viel Zeit, was besonders positiv hervorzuheben ist - denn die Bindung zum Protagonist und genauso hoch wie die zu dem / den Antagonist/en.
Noch dazu haben sie wie schon erwähnt unheimlich gute deutsche Sprecher abbekommen, die in jeder lokalisierten Silbe vollends überzeugen.
Einziger Fail: die überaus nervige Indianersprache. Eine Sprache, die keine Kunst, sondern nur das mündliche "anale Grande" Ausstoßen von Lauten beinhaltet, sollte in so einem Spiel keinen Platz finden. Das Ganze klingt einfach nur zum Würgen. Echt jetzt.


Wak Wak Kwoao Löä Pahng Ma TscheLäääähwah! Du mich auch.

Auch das Missionsdesign weiß zu gefallen - und so bechattet ihr wie gewohnt Personen, legt Leute heimlich um, werft Teeladungen vom Schiff, segelt sogar durch die Weltmeere, klettert in den Baumkronen umher, befehligt Kriegstruppen auf dem Schlachtfeld oder müsst sogar inmitten von Kanonenschlägen durch eine in sich zusammenfallende Stadt rennen.

Ahoi!

Zumindest trifft der Abwechslungsreichtum auf die Storymissionen zu - leider hat man bei (fast) allen Nebenmissionen aber leider geschlampt.
Beispielsweise gibt es sogenannte "Siedlungsmissionen", die ihr sowohl in einer der beiden Hauptstädte "Boston" oder "New York" erledigen und so neue Crewmitglieder anwerben oder Probleme dieser beseitigen könnt.

Einzigartig schön: der Flug mit dem Falken.

Dafür erhaltet ihr irgendeine sinnlose Ausbaubelohnung eurer Davenportsiedlung - beispielsweise ein besseres Jägergebäude, sodass ihr von dort auch speziellere Tierfelle erwerben könnt.
Alternativ könnt ihr sogar jagen - und Waschbären, reguläre Bären, Hirsche, Füchse, ja sogar Hasen eiskalt umbringen. Natürlich dürstet auch JEDER Wolf in der Welt von AC3 nach Menschenfleisch und greift euch bei Sichtkontakt an - aber selbst den knuffigen Hasen könnt ihr von der Baumkrone aus per Luft-Attentat in hier makaberer Zeitlupe ausschalten. Erstens. WTF? und zweitens: PETA wird sich freuen.

Oh, schau mal... da kommt ein Minispiel auf mich zu!

Aber wir sind ja schließlich Connor - da muss es doch eine rechtfertigende Antwort auf so eine blutrünstige Tat geben. Klar: die Tiere stehen stark unter den unaufhaltsamen psychologisch untergrabenden Einfluss der Templer. Ideologisch verwirrt sind vor allem die Waschbären anfällig für deren irrgläubiges Sektengeschwätz.
Der arme in die Irre geführte Waschbär hat also zwangsläufig Dreck am Stecken, wirkt aber - so wie er durch die Gebüsche puschelt, handzahm und völlig unschuldig. Alles nur Lug und Trug!
Und so kriegt ein jedes geplüschte Tierchen die eiskalte metallene Klinge des Assassinen zu spüren - schließlich hätte er die Bestrafung seiner Frevel kommen sehen müssen!!!



Die Karte ist übersichtlich, aber in der Kompasskompaktansicht optisch unbrauchbar: Hintergrund hellblau auf dunkelblau? Nur 4 Karten gibt's. Das hier ist Davenport. Schnellreise nur zu ganz bestimmten Punkten möglich (Storymissionen ausgeschlossen).

Jedenfalls geht's danach fröhlich ans Häuten - ein Knopfdruck, fertig. Das Ganze kann im Laden vertickt oder sogar per Menü via Kutsche auf Reisen geschickt werden - um damit noch mehr Profit zu machen.
Problem: der Kutschfahrt liegen 2 dumme Faktoren zugrunde: Steuern und Risiko in Prozent. Wer also Profit machen will, muss steht's unter "Schweißperlen" investieren.
Warum man nicht Lotto spielen kann, ist mir ein Rätsel.
Fakt ist aber: ihr braucht quasi KEIN Geld.
Weder für Haupt- noch für Nebenmissionen. Kaufbare Gebäude oder son Schmarn? Gibt's nicht.
Auch eine Assassinengilde existiert nicht.

Belauschen von Geheimnissen kommt hin und wieder vor. Hier sind wir versteckt zwischen zwei Passanten.

Darf nicht fehlen: Aushängeschild = Todessprung.

Kurz vor der allerletzten Sequenz besuchte ich mal einen der wenigen auf der Karte leicht unsichtbaren Shops und hatte nur wenig zur Auswahl - und benötigte diese Sachen auch nur bedingt.
Verbesserte Rüstung? Nie gesehen.
Besseres Equipment - gibt's nur bei irgendwo verstreuten abgeschlossenen Kisten, die immer wieder dasselbe Schlossknackgeschicklichkeitsminispiel erfordern. Gratulation. Anschließend gibt's per Textinfo einen ominösen "Plan" und das war's.


Verlorene Energie lädt Connor außerhalb des Kampfes blitzschnell von alleine auf.
Das ist zwar löblich, aber Upgrades oder sinnvolle Belohnungen? No fucking way!
Gerade die dummen sinnfreien Siedlungsmissionen auf GZSZ-Niveau (ja, es gibt jeweils eine total banale "Ministory" pro Stück) haben mir den letzten Nerv geraubt.

"Oh, ich bin in sie verliebt - doch mein Blumengeschenk fand sie scheiße. Was findet sie toll? Guck doch mal in ihrem Lager nach!"

[Lager = 500m weit weg, dazwischen Stock und Stein]

"Ooooooooooo-Kaaay... -.-"

*rennt los, dauert Minuten, währenddessen 3 Wölfe per QuickTimeevent gekillt, angekommen, umgeschaut, Minischleichaktion ausgeführt*

"Achso, die Gute könnte ein neues Messer gebrauchen..."

*Erkenntnis wieder ganze 500m zum Typen zurückgetragen*

"Achso, ja, danke danke... ich werd's besorgen. Wie ich mich freue - uijuijuijuijui."

Das war jetzt nicht deren Ernst, oder?
Doch!
Und bis auf die Hinkebein-Klunker-Missionen, die insgesamt zu 5 einzigartigen und spannenden, wenn auch nicht komplett intuitiven Schauplätzen führt, ist das alles für die Katz.
Es gibt zwar noch anfangs spannend gemachte, aber ziemlich repetitiv von der Mechanik ablaufende "Abenteurer"-Quests, in der sich Männer am Lagerfeuer oder in der Stadtkneipe unglaubliche Sagen von einem gesichteten Sasquatch oder UFO oder kopflosen Reiter erzählen - und ihr quasi auf eigenem Fuße der Sache nachgeht.
Bis auf ein Mal stellt sich IMMER heraus, dass es nur ein normaler Mensch, der in einer Höhle lebt oder ein Regenschirm im Baumgeäst war.
Aufklären tut Connor da nichts - und etwas Besonderes gibt es - wie immer - nicht.



Auch muss ich zugeben, dass Connor mich zuweilen an Hayden Christensen aus Star Wars Episode II und III erinnert hat. Insbesondere "Angriff der Klonkrieger" ziehe ich immer gern heran, da der junge Anakin so dermaßen nervig gespielt wurde, dass er einfach wie eine pubertärend zickige Pussy rüberkommt und quasi im Film dauerstört. Ein wenig Blind vor Rache, nervig dauerwütend ist auch der Held Connor, was vielleicht auch an seiner zwar professionellen, aber aggressiven Stimme liegt. Zickig und gereizt antworten ist Gang und Gäbe bei ihm - neben Hochmut, übertriebenen Impulsen und anderen uneleganten Dingen.

Ausblick genießen oder weiterspielen? Die Qual der Wahl.

Auch sieht er als Erwachsener viel hässlicher aus als dort, wo er noch ein junger Bub war. Inbesondere dann als er sich die Haare zur Halbglatze / zum Irokesen abrasiert. Auch hängt die Kapuze so sehr auf Halbmast, dass er eigentlich mit niemanden normal reden können dürfte - immerhin kann ihm niemand in die Augen schauen und er sieht von seinem Gegenüber eh nur Brust abwärts - ohne bei entsprechender Neigung Nackenkrämpfe zu kriegen.

Selten, aber nie unfair: Countdowns.

Die Gesichtsanimationen und die Grafik allgemein ist stets überzeugend. Sogar die Zähne sehen aus wie echt.

Als Connor-Junior Fangen spielen - sehr schön. :)
Die Städte sind zwar nett und realistisch aufgebaut, aber optisch bieder im Gegensatz zum Grenzland (oder bin ich nur zu naturverbunden?). Blöd, dass sie trotz der reichhaltigen Menschen irgendwie leer ist.

Überaus strange ist auch die Synchro der Straßenkinder, verteilt in der Stadt. Die Laute, die sie von sich geben, hört man sonst nur ausschließlich in geschlossenen Anstalten, wo selbst hartgesottene Pfleger / Psychologen nach Jahren immer noch aus Reflex verstört zusammen zucken. Hirngemixter Brei zusammen mit Affenlauten, leicht gekoppelt mit Tourettesyndrom - das ist das Ergebnis. Ein Graus. Ob man sie auch töten kann, habe ich jetzt nicht ausprobiert - aber lassen wir den Schwarzen Humor.

Man kommt sich vor wie in einer anderen Welt - der Hafen, das Tor zur Welt, die vielen Schiffe, der überzeugende Winter, die Sonne am Horizont - herrlich.

Bei den Kämpfen spritzt manchmal recht viel hübsches Blut.

Was es aber nach wie vor bei AC3 gibt: erklimmbare Türme, supergünstig platzierte Heuhaufen, aufsammelbare Federn, streitende Menschenmassen, die besänftigt werden können.
Aber so an Waffen?
Außer Pfeil und Bogen bzw. Gewehr oder Pistole und den recht sinnlosen Wurfhaken ist mir nichts aufgefallen, was es wert wäre erwähnt zu werden.

Achja... zum Pferd und Animationen wollte ich euch noch ganz allgemein was erzählen:
glücklicherweise gibt es eine Trillerpfeife, die ihr jederzeit einsetzen könnt, um euer Pferd herbeizurufen. Soweit so gut.
Es kann zwar galoppieren, aber nur eine geringe Zeit - trainieren geht nicht, besseres Pferd auch nicht. Wie lange man kann, sieht man nicht, hat man aber irgendwann im Gefühl.

Spezielle Attentate enden meist in einem Sequenzende - und einem letzten Mono- bzw. Dialog. Aushängeschild.

Soweit so nervig.
Der Hammer kommt aber noch: die Umgebung, insbesondere vom Grenzland (es gibt leider neben den 2 Städten New York und Boston nur noch 2 Gebiete: Davenport und Grenzland) ist so dermaßen uneben und verwinkelt gebaut, dass es zwar ein Augenschmaus ist (und das ist er wirklich), aber das Pferd einfach zu UNFÄHIG ist da durch zu manövrieren. Die gleichen Hindernisse - und es bleibt ruckartig stehen. Lücken werden nicht passiert, 1m Tiefen sind der geglaubte Todfeind des Vierbeiners und generell möchte man es einfach nur töten.
Aber auch der gute Connor spielt manchmal ziemlich verrückt - wenn's innerhalb von Gebäuden SCHNELL gehen soll, kann euch das gern zum Verhängnis werden, da ein millimeter ungenauer Mauswinkel leider dazu führt, dass er nicht durch's Fenster springt, sondern links das Buchregal hochklettert oder sonstewo hinspringt. Rechtsklick gedrückt halten ist das befürwortete Aktivieren der Random-Magnet-Grab-Technik. Man weiß nie so ganz genau wo's hingeht - das Meiste funktioniert zwar, aber zu hektische oder experimentelle Ausschreitungen tricksen das anfällige System schon aus. Rechtsklick gedrückt halten ist quasi die "Awesome"-Taste für absolute Vollblutanfänger. Im günstigsten Demo-Fall sieht's so aus als werde das Spiel gerade von einem Profi gespielt - Irrtum. Ihr habt gerade Assassin's Creed am Laufen.



Achja... und einige Jump-Animationen sind so langsam geraten, dass sie quasi merklich den Ablauf eines temporeichen Runs beeinflussen. Rennt ihr mit einem Affenzahn auf eine Dachkante zu, wird eine vordefinierte Sprunganimation für genau diese Entfernung aktiviert, abgespielt - und danach geht's mit deutlich schnellerem Affenzahn wieder weiter. Man merkt, dass die Lauferei aus - zwar meist gut zusammengesetzten - Bausteinen besteht. Ein kleiner zu offensichtlicher Blick hinter die Kulisse.

Der Anlauf sieht immer doof aus: und zwar nach "Hosen voll". Angewohnheit aus alten Teilen.

To-Do-Liste in groß: die Feinde Connor's.

Knicke-di-knack. Quick-Quack - und täglich grüßt das Murmeltier.

Kommen wir zum nächsten essentiellen Punkt: den Nahkämpfen. Sind zwar immer noch recht einfach (ooh... rotes Icon über Gegner leuchtet auf - schnell "E" drücken und Ruhe ist), aber das Reaktionszeitfenster wurde runtergekurbelt und besondere Gegner können ziemlich anstrengend sein, da Konter zu Gegenkonter führen, was Healthabzug nach sich zieht - mit ein paar Fauxpas geht's fix zum GameOver-Screen.
Generell lautet aber die Aussage: wer sich flink und klug anstellt, absolviert Auseinandersetzungen mit 20 Gegner auch trotzdem elegant wie der... Terminator! Blut spritzt und Finisher, wohin das Auge sieht. Linksklicken und ab und zu Mal "E" oder "Leertaste" - that's it.



Viel spannender sind da schon die neu eingeführten Seeschlachten. Manchmal Pflicht, meistens aber free choice.

Hier sieht man gut den hell erleuchteten Streifen in Richtung Feindesboot - eure Schussrichtung der Hauptkanonen.

Faszinierend ist hier, dass ihr das Ganze aus der gewohnten Verfolgerperspektive spielt und das Lenken des Kahns zum einem echt hautnahen Erlebnis wird: Windrichtung spielt eine Rolle (sonst werdet ihr in Richtung Klippen getrieben), Vorhalten beim Schießen mit den Kanonen und natürlich die Geschwindigkeit, die ihr über Segel hissen oder einholen regelt. Bei letzterem Befehl schreit ihr natürlich zu eurer Mannschaft, die im Hintergrund an Seilen hochklettert, Kanonen sichtbar startklar macht oder aus "unter Deck" kommt. Das Feeling auf Hoher See ist jedenfalls so einzigartig und gut umgesetzt, dass man sich echt wie mittendrin fühlt und gar nicht genug bekommt von diesen Missionen.
Sehr schön.

Cool: es gibt mehr Actionreiches mit Desmond, wenn auch keine wirklichen Highlights. Spannend wird's aber trotzdem bei der Rückkehr nach Abstergo Industries (Teil 1).

Auch wenn ich's bereits gesagt habe: AC3 ist nicht nur eine hardwarefressende Grafikbombe, sondern sieht auch noch super designt aus. Der Wald mit all seinen Flüssen, Klippen und dichtem Gehölz ist nicht nur klasse für das Runnergefühl auf Ästen und Baumstämmen, sondern sieht auch so aus wie ich mir einen Wald vorstelle.

Im Prinzip nur ein Minispiel: zwischen 3 Gruppen hin- und herwechseln und den Schießbefehl geben. Easy as possible.

Abgesehen von manchen Schlachtfeldern (ja, AC3 setzt mehr auf dieses langweilige Schlachtengedöns, hangelt seinen Kopf aber immer wieder gekonnt aus der Schlinge und rutscht nicht in AC Warfighter ab.) ist die Karte sowohl im Sommer als auch im Winter ein Genuss.

Spielzeit für einen Mitteldurchgang (nicht schnell, nicht superausführlich): ca. 14 - 15 Stunden.
Innerhalb von Gebäuden wird draußen nur rudimentär gerendert. Genauso ist's bei Menschenmassen - die hintersten sind immer Polygonopfer. Musst du mal drauf achten!

Eigentlich will der gute Mann mir nur die Richtung zeigen, stattdessen offenbart er seine musikalischen Genrevorlieben. Hell YEAH!


Fazit:
Assassin's Creed 3 ist mit seinem Cliffhangerende natürlich nicht (wer hätte das gedacht) das Ende der Reihe. Hier wird beliebig fortgesponnen. Wenn wir aber zukünftig diesen Teil hier als Maßstab für alle zukünftigen herhalten, kann's nur grandios bleiben. Denn AC3 entfernt sich gezielt von überflüssig vielen Nebendarstellern (obwohl es hier natürlich auch wieder rudimentär schlagartig eingeführte gesichtslose Neucharaktere gibt, nur um zu sagen: "Ja, aber George Washington hatten wir auch mit an Bord!") und setzt auf eine Story mit Gesichtern, die hängen bleiben und über die man immer wieder mehr erfahren möchte. Außerdem verfolgt es einen roten Storyfaden, der sich wenig um geschichtlich einschläferndes Gedöns dreht, sondern einen privaten Konflikt bietet, worin noch ein "kleiner" Krieg eingebettet wird.
Die Grafik ist grandios, die Sprecher klasse. Hier stimmt alles.
Der große Fail aber liegt in den Nebenmissionen, die von der Belohnung und vom Gehalt leider (bis auf die Schatzsuche) gehaltlos und generisch wirken. Hier steckt immer noch Ideenlosigkeit drin. Dass man sich mit denselben Waffen wie zu Beginn noch durchkämpfen kann und 90% der Items nicht verwendet, weil eben unnötig, ist ein großer Fail.
Zum Glück sind zusätzliche Aufgaben nur für Trophyjäger da - so kann man jede Mission auch schnell mit Gewalt lösen, wenn die KI mal wieder am Abnerven ist. Connor ist eben kein Nr. 47 und verkleidet sich wie ein Trottel für gewöhnlich superauffällig.
Neueinsteiger und Gewinner der Nebentätigkeiten sind die Seeschlachten, Verlierer ist das Tiere-Jagen und der Warenhandel.
Für alle Hyper: holen.
Für alle Action-Adventure-Fans: mit den Mankos trotzdem noch klar empfehlenswert.
Für alle, die starke Zweifel an dieser never ending insanity haben: der neueste Teil ist der Beste von allen, aber das Nonplusultra trotzdem leider nicht.

7 Kommentare:

  1. Ich wusste es - diese Heuchler. Knuffige Waschbären und Hasen, pah.

    Bereits den ersten Einsatz der Muskete fand ich sowas von dämlich & manche Nebenaufgaben genauso. Naja^^

    Hast du sehr gut geschrieben :)
    Ich glaub, ich komm gar nich mehr das Teil zu reviewen - ich werd auf deinen Artikel verweisen - der sagt so alles, was der Brecko auch so denkt ;)

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    1. Mein guter Brecko - ich fühle mich geehrt! Das mit der geplanten Verlinkung kriegst du von mir zurück (, Alter isch schwör'!).

      Danke für das Kompliment. Dein FC3-Artikel lese ich mir auch noch durch. Da ich aber total empfindlich auf jegliche Art von Spoilern reagiere und das Game demnächst auf meiner ToDo-Liste steht, sodass ich gelüftete Geheimnisse nicht so schnell vergessen kann, habe ich mir alles weitere unter den Introscreens nicht weiter angeschaut.
      Aber nicht verzagen - [irgendein fetziger Reim mit "fragen"]!
      Dingens! (=

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  2. Irgendwann muss ich mir diese Spielereihe wohl auch mal anschauen. *schnellwegduck* :D

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  3. Hm....schreibe ich jetzt noch was, wo mein Hass nach so langer Zeit fast vollständig verraucht ist? JA! Denn ich halte die gesamte Assassins Creed-Reihe noch immer für eines der am meisten überschätzten Spiele überhaupt. Als Teil 1 rauskam war mein Rechner leider nicht gut genug, dafür kann das Spiel natürlich nichts... dies führte allerdings dazu dass mir jahrelang erzählt wurde wie toll dieses Spiel sein soll und ich mich immer mehr darauf gefreut habe. Was auf allen Konsolen und dem PC so hochgelobt wird KANN doch nur gut sein!? Als dann endlich mal wieder ein CPU-Monster bei mir eingezogen war wurden gleich alle damals vorhandenen Spiele installiert (Teil 1 & Teil 2 waren das glaube ich damals, 2.5 stand kurz bevor..)

    Und ich war wie vor den Kopf gestoßen.. DAS fanden alle so toll? Eine vollkommen bescheuerte Steuerung, große Städte in denen man nichts mit sich anzufangen weiss und vor allem keinerlei Erklärungen.. vielleicht hätte ich das anders wahrgenommen wenn ich mit Teil 1 gestartet hätte, vielleicht wird da mehr erklärt und man gewöhnt sich an das Spiel.. ich kam mir aber einfach nur verloren vor und hatte so keinerlei Motivation weiterzuspielen..

    Als dann AC3 angekündigt wurde habe ich mich trotzdem gefreut, Seeschlachten, Indianer, von Baum zu Baum hüpfen, das sah alles gut aus! Also habe ich mir vorgenommen noch einmal ganz unvoreingenommen Teil 3 zu probieren. Das ich den Anfang wieder mies und langweilig fand habe ich ignoriert, irgendwann muss es ja toll werden!? Ich habe mich durch die ersten Kämpfe gezwungen, bin nach Amerika gereist, habe die erste Stadt erkundet und ein paar Missionen gespielt... um es kurz zu machen, AC länger als irgendwie nötig zu spielen macht einen höchstens noch wütender, es wird nicht besser!!

    -Ich habe nach mehreren Stunden Spiel die Steuerung immernoch nicht im Entferntesten verstanden (jaja, ich spiele mit Tastatur, aber ich sitze schließlich auch an einem PC!).

    -Ich habe nach mehreren Stunden Spiel die Karte immernoch nicht verstanden.

    -Ich habe nach mehreren Stunden Spiel immernoch nicht gewusst was ich eigentlich tun soll!?

    -Ich habe nach mehreren Stunden Spiel etliche Zwischensequenzen und Scriptsequenzen mehrmals sehen müssen weil die Speicherpunkte vollkommen behindert gesetzt werden und man immer schön an den Anfang gesetzt wird.. ich habe an menem Rechner mittlerweile 15 verfickte TB Speicher, da wird sich doch wohl irgendwo ne Lücke für ein zusätzliches Savegame finden lassen!?

    -Ich habe schon nach kürzester Zeit wieder vollkommen die Motivation verloren, was wohl der schlimmste Kritikpunkt ist.. ich WOLLTE einfach nicht mehr, die ganze Zeit hat man im Hinterkopf was man auch wirklich Schönes oder zumindest weniger Beschissenes mit der Zeit anfangen könnte.

    Kurzfazit: Ich habe eine komplett andere Meinung als unser UnknownCommand... schön designtes Drecksspiel³!!

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    1. Danke auch für diese ausführliche Meinung!
      Ich hoffe auch andere Leser beziehen das mit ein - denn immerhin ist es gut auch eine andere Meinung auf dem Blog hier zu hören.

      Lieber RR, du hast die Kommentarleiste schon immer gut genutzt. :)

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  4. Die ganzen Kommentare mit 3 Monaten Verspätung liest doch eh keine Sau mehr, die sind mehr für dich gewesen ^^

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