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Sonntag, 2. Dezember 2012

Little Big Planet (PSV)



Kleiner großer Planet der kreativen Wunder

Zwar ist der Titel schon seit Mitte September auf dem Markt, doch erst heute habe ich es geschafft mich auf dem Weg der vielen kleinen Zwischendurch-Spiele-Sessions zum Endboss zu wagen. Und was soll ich sagen?

Für jeden LBP-Fan ist dieser Teil ein MUSS - und für alle anderen Jump'n'Run-Freunde ebenfalls.

Hier schwingen wir auf eine Sprungplattform, die wir vorher mittels Touch auf unsere Seite gehievt haben.

Drop-Down Wasserbootrennen - JIPPIIIIIIIIIIIE! Fehlen nur noch lustige Spielkameraden. *wap waaaaaaaaap* :(

Es ist einer derjenigen Vita-Titel, die nicht ganz so enttäuschend wie aktuelle Titel sind (CoD Black Ops Declassified, AC Liberation oder Silent Hill Book of Memories) und definitiv sein Geld wert ist.
Wichtigste Information für alle Interessenten aber vorweg: LBP Vita ist ein komplett eigenständiges "Spin-Off" könnte man sagen. Sowohl die Singleplayer-Campaign als auch natürlich die Vita-Features findet man NICHT auf dem heimischen PS3-Mutterschiff und gerade deshalb sollte man der dadurch gewachsenen Kreativität seine Euros entgegenschmeißen und das Ding bald sein Eigen nennen.

Solche hübschen Cutscenes bekommt ihr leider nur zu Beginn des Spiels zu Gesicht. Danach folgt die komplette 0815-Palette von Chefkoch "Le Standàrd".
Zappel Zappel, Bla Bla.

Von der Grafik her ist es - wie zu erwarten war - auf dem gleichen hübschen Niveau der PS3, zaubert aber jetzt keine großartigen Neuerungen auf den Bildschirm. Auch die Story dümpelt lediglich als Alibimantel ala "Ihr könnt uns nicht vorwerfen keine Rahmenhandlung um die Levels gebaut zu haben" seicht vor sich hin und ist nicht der Rede wert. Auch haben die Entwickler nicht gelernt und basteln scheinbar immer noch mit dem hauseigenen kinderleicht zu bedienenden mächtigen Editor Cutscenes zusammen, die in der gleichen niveaulosen Form auch von jedermann zu erschaffen ist.
Hauptcharakter Sackboy verzieht wie auf Knopfdruck seine Miene und zappelt mit den anderen holzhaften NPCs in Stehposition unruhig durch die Gegend. Sprünge und alles weitere Gescriptete (sowieso nicht vertonte Mitteilungen innerhalb der Levels) fühlen sich so unheimlich lieblos an, dass man sie kaum ertragen konnte.
Irgendwann hatte ich auf diesen innovationslosen Mist keine Lust mehr und widmete mich lieber schnellstens den genial gestalteten Stages.
Denn: der Negativpunkt mit dem Storyhandling der Entwickler ist quasi das Einzige, was ich ihnen ankreiden kann.

Bei einigen Bonusleveln müsst ihr sogar die Vita um 90° kippen. Hier müssen wir Wasserrutscher in ihre zugewiesenen Zielstationen lotsen und Wege sperren oder freigeben. Sehr unterhaltsam.

Blaue Objekte sind front-, grüne backtouchig.

Wie gewohnt steuert ihr Sackboy durch genial designte und vor Abwechslung nur so strotzende 2D-Levels, könnt jederzeit Sticker platzieren oder euch anders ankleiden - ob Frisur, Kopfbedeckung, Oberteil, Unterteil, Handschuhe, Accessoires oder anderes Gedöns - gerade im (wie gewohnt) aktivierbaren Multiplayermodus ist hier einfach jeder Mitspieler unique.

Das grüne Ding da unten ist die Fernlenkrakete, die wir mit dem Finger präzise steuern. Hätte man in MGS 1 damals bei der Nikita auch gebraucht. ;)

Neu hinzugekommen sind aber natürlich die coolen Vitafeatures. So steuert ihr mittels filigranen Streichbewegungen eine Fernlenkrakete durch enge Tunnel, benutzt Backtouch zum Bewegen von Wänden oder neigt die Vita, um eine Kugel über ein mit vielen Löchern gespickten Hindernisparcours zu geleiten.

Das Auge ist die Kugel, die ihr mit SixAxis-Funktion sicher durch den Parcours geleiten müsst.

Sehr schön! So müssen Ladebildschirme aussehen, anstatt "Lade Texturen, Lade Environment, Bla bla".


Die Features sind auch oft und sehr bedacht eingesetzt, sodass ihr euch Plattformen zum Überwinden eines Abgrunds zurechtlegen oder Türen mittels verschiebbarer Stromgeneratoren öffnen könnt.
Besonders in den freischaltbaren Minilevels könnt ihr oft im Multiplay (lokal an einer Vita oder im Netz) gegeneinander antreten und Rennen fahren, um die Wette Türmchen bauen oder euch in einem Panzerspiel gegenseitig abschießen - hier merkt man wie der Kreativität, ein Kernanliegen vom Game, keine Grenzen gesetzt sind. Besonders die starke Community wird wieder einmal sehr interessante neue Inhalte kostenlos veröffentlichen.

Minecraft in LBP? Gibt's! Zwar nur ansatzweise, aber hey... ^__^

Und auch für Trophäenjäger gibt's wie immer Preisblasen zu sammeln oder jeden Level ohne Schaden zu überstehen.

Tapling steuert ihr... richtig! ... mittels ganz einfacher Bildschirmtaps. Sehr spaßig, wenn ich auch im vorletzten Level beim finalen Sprung sehr oft am Verzweifeln war.
Schade, dass die lediglich 5 Kapitel enthaltende Solo-Kampagne schon nach unter 10 Stunden beendet ist. Das machen auch die zwar netten, aber nicht supertollen eigenständigen Spielhallengames wieder wett. Aber hier sieht man auch ganz toll: das IST alles MÖGLICH! So fang' du gleich an - und beschere der Welt das Produkt deines fantasievollen Geistes!



Fazit:
Für jeden Jump'n'Run-Fan eine eindeutige Kaufempfehlung! Vitafeatures wurden ganz besonders großartig implementiert - jeder Level macht Spaß und bietet eine Menge an Abwechslung. Auf Grundlage des nun noch mächtigeren Editors erwarten euch hier besonders nette Communitylevels.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Vita attraktiver wird. Neben einigen recht schlechten anfangs genannten Spin Offs und angesichts der wenigen Ankündigungen für die Zukunft sehe ich leider immer noch dunkelschwarz für die leistungsfähige Konsole. *sigh*

3 Kommentare:

  1. :) Mein Freund hat Little Big Planet für die PS3. Richtig witziges Spiel! V.a. die selbstgemachten Level von Usern sind teilweise sowas von cool! Da haben ja einige komplette Rollenspielentwürfe usw. entworfen. Absolut klasse!

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  2. Meine Schwester hat das Spiel auch für PS3. Hat im 2-Spieler-Modus echt unglaublich Spaß gemacht.
    Hab selbst leider nur ne Xbox und ich hasse die Macher immer noch dafür, dass es das Spiel nur für PS3 gibt -.-' :P

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  3. @ Alyssya:

    Achja, die Exklusivtitelgeschichte. Ich hab' mich damals auch ziemlich geärgert, dass Remedy (vermutlich aus Geldmangel) mit Microsoft 'nen Exklusivdeal geschlossen hat und "Alan Wake" anfangs nur auf der Xbox360 zu haben war - bis die Petitionswelle der Gamer kam und Druck machte (richtig so).

    Doch seit Halo 2 gibt's auch keine verspäteten Releases mehr auf dem PC.
    Und Gears of War 1 war der einzige und letzte Teil außerhalb der Microsoft-Konsole.
    Jeder hat seine eigenen Maskottchen / Kaufargumente für Konsolen. Schiete, gell? ;)




    @ Julie: Jepp. Die Community ist echt ein Segen für den Fortbestand eines Ablegers. Einmal gekauft hat man noch Jahre später viel Spaß mit Neuentdeckungen. So muss ein Spiel sein! :)

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