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Freitag, 21. September 2012

Closure




Wenn die Dunkelheit zum Verhängnis wird

Bekommen wir nicht alle ein beklemmendes Gefühl, wenn die Nacht hereingebrochen, jegliches Licht ausgeschaltet ist und wir der Ungewissheit ausgeliefert sind? Gerade nach einem Horrorfilm oder wenn man alleine im Wald mit Batterien-leerer Taschenlampe durch die Gegend stapft, wird jedes Geräusch zur unmittelbaren unheimlichen Bedrohung.

Aber Closure (gibt's hier auf Steam für ca. 10 €) will gar nicht in die "Schockerrichtung", es ist auf eine andere Art und Weise verstörend und zeigt euch aus einem neuen Winkel wie gemein eigentlich das nächtliche Schwarz sein kann.

Gleich zu Beginn des Spiels, das ganz ohne Intro auskommt und auch mehr auf indie-typische Rätsel setzt, werdet ihr aufgefordert in einem gänzlich farblos schwarzen Bildschirm eine leuchtende Kugel aufzunehmen und mit ihr loszulaufen. Das von ihr ausgestrahlte Licht leuchtet mit der kleinen Aura zwar nur ein paar Meter weit, schützt euch aber vor dem drohenden Tod.
Wie man rechts auf dem Bild sehen kann, stürzt ihr nämlich einfach durch den Boden hindurch und fangt den Level (= Screen) wieder ganz von vorne an. Da eine kindgerechte Erklärung am Anfang fehlte, war ich schon bei der zweiten Tür überfordert als man dort zwei Leuchtkugeln platzieren musste - auf dem Weg zurück zur zweiten plumpste ich mehrere Male ins Nichts und dachte erst ein neuer Abgrund hat sich da aufgetan. Schließlich geht man zunächst davon aus, dass man auch ohne was sehen zu müssen durch das Schwarz hindurchlaufen kann.
Jedenfalls wird schnell klar, dass übliche Levelstrukturen eben durch dieses Element eine ganz neue Perspektive erhalten, durch die ihr versuchen müsst des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen. Zwar sind die ersten recht offensichtlich, was sich aber bestimmt im späteren Spielverlauf noch ändern wird.
So aktiviert ihr mit einer Kugel quasi einen "Lichtfahrstuhl" (im Prinzip schwebt die Kugel nur senkrecht nach unten), auf dem ihr einfach stehen bleibt, um so dort unten an den sonst unerreichbaren Schlüssel zu gelangen.




Zwar habe ich in der halben Stunde Testzeit noch ein Scheinwerferrätsel entdeckt, bin ein bisschen unter Wasser
entlang getaucht und bin letztendlich doch erst in die eigentlichen Levels gekommen, nachdem dieses Vorgeplänkel nur eine Einführung in dieses seltsame Spiel war.
Meine Lust weiterzuspielen verlor ich recht schnell - schließlich habe ich in letzter Zeit schon zu oft das Gefühl, dass nichts weiter außer "stranges Rätseln als Gameplay" aus der irre produktiven Indieideenmaschine auf die unschuldige Kundschaft geballert wird.
Hier gibt's keinerlei Story und anstattdessen unmotivierendes Gehoppse über Lichtquellen hin zur nächsten Ausgangstür. Das später unkommentiert noch der gespielte Hauptcharakter gewechselt wurde, kam eher befremdlich als spielspaßfördernd rüber. Am Gameplay scheint es aber nichts zu ändern.

Beispiele für weitere vergleichbare Kunstsoftware, die sich zudem sogar noch "Spiel" schimpfen, sind "The Void" (2009 erschienen - Gameplay-Video ) oder das bald im PSN erscheinende "The Unfinished Swan" (Trailer).



Fazit:
Closure wird vermutlich nur eine arg kleine Zielgruppe finden, denn es steuert sich zwar als 2D-Plattformer recht gewohnt, bietet aber aufgrund seines wie ein Clipping-Fehler wirkenden "Shadow equals death"-Features eine Art von Spielspaß, die sich bei mir nicht einstellen will. Hier rätselt man sich in tristem Schwarz-Weiß von Ausgangstür zu Ausgangstür, nur um hinter jeder geöffneten doch keinen motivierenden Storyfetzen vorzufinden. Das ist sehr schwach. Gerade für somit überteuerte 10 €.

5 Kommentare:

  1. Für 10 Euro finde ich das wahrlich überteuert, dafür, dass es nur ein simples "Puzzlespiel" ist /:

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  2. Der Test ist ein gutes Beispiel dafür, dass bisher Screenshots gefehlt haben.... nur durch die Beschreibung hätte ich nicht im geringsten gewusst was mich bei diesem Spiel erwartet :D

    Guter kurzer Test zu einem Spiel das für mich wohl weiter in der Dunkelheit umhertapsen kann :D

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  3. :) Screenshots FTW! Mir gefällt es mittlerweile richtig gut Screenshots anzufertigen und Fraps läuft sowieso bei jedem Spiel mit. Manchmal glaub' ich, dass so ein extra Fuß-Buzzer noch fehlt - denn irgendeine frei wählbare F-Taste (bei mir: F10) zu drücken, während man gerade innem Shooter laufen und ballern will, ist ein wenig problematisch. Besonders mit der Cam auf Konsole wird's vermutlich eher "ruhigere" Screens geben^^

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  4. Das habe ich mir vorhin auch schon gedacht, vor allem mit ner SLR ohne Fernbedienung wird das ne Qual, aber auch mit wirds stressig.. das wird dann bei Anno 2070 einfacher, da passiert ja eh nie was ^^

    Aber schön dass es dir Spaß macht und du nich nur den Mehraufwand siehst, ich finde die Screens machen das ganze schon wirklich viel professioneller und vor allem informativer :)

    RamRod

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  5. Danke für die Empfehlung :)

    Gerade eben bin ich auf deinen Blog gestoßen und habe ein bisschen gestöbert. Ich finde ihn richtig schön und interessant und habe mich deshalb dazu entschlossen, ihn regelmäßig zu lesen.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Blog auch besuchen würdest und ihn, wenn er dir gefällt, regelmäßig lesen würdest. Wenn du Verbesserungsvorschläge hast für ihm, wäre ich sehr dankbar, wenn du mir diese mitteilst.

    Hier der Link zu meinem Blog:
    http://rozasleselieblinge.blogspot.com/


    Liebe Grüße
    Chrisy

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