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Donnerstag, 9. Februar 2012

Lost Chronicles of Zerzura




Staubtrocken wie die Wüste?

"Von den Machern von Black Mirror" prangert oben rechts auf dem Cover dieses neuen Point- and Clickabenteuers und hält nicht ganz das was es verspricht. "Black Mirror"... ja, Teil 1, 2 oder 3? Nein... es ist von "Cranberry Production", die ab Teil 2 von BM die Serie übernommen haben, nicht vom Urvater "Future Games". Soviel also dazu.
Dass es aber trotzdem kein schlechtes, aber auch kein besonderes Adventure ist, werde ich euch mal näher legen.



Zum Zuschauen verdammt

In LCoZ spielt ihr den jungen und motivierten Erfinder "Feodor", der irgendwie auf den Spuren von DaVinci wandelt. Ihr spielt ihn in Barcelona im 16. Jahrhundert und hangelt euch in verschiedenen Kulissen von Bootsfahrten, Stadtbesuchen oder Wüstenwanderungen quer durch die verschiedenen heißen Gebiete - und kommt dem Geheimnis von Zerzura erst ein wenig später im Verlauf auf der Spur. Anfangs habt ihr nämlich noch gar keine Ahnung von der versunkenen Stadt und sieht nur zu der spanischen Inquisition zu entkommen. Ganz im Stil der Black Mirror Abenteuer steuert ihr also mit der Maus den 3D-Charakter vor 2D-Hintergründe in die richtige Richtung, könnt auf Knopfdruck Hotspots einblenden und könnt lediglich mittels Linksklick die jeweilige Aktion nutzen.
Die Rätsel sind meist sehr leicht, da falsches Kombinieren a) so gut wie nie kommentiert wird und b) im Falle einer möglichen Kombination der Mauszeiger rot aufleuchtet. So ist es manchmal sehr ratsam wild Objekte im Inventar miteinander zu kombinieren, um da mal ein wenig aufzuräumen, da ihr es immer und immer wieder voll packt (gegen Ende des Spielverlaufs stark vertreten).
Das macht die Sache meist stark einfach und ihr wisst schon vorne weg was gleich zu tun ist.

Das einzige Problem, was euch immer wieder im Weg steht, ist die Tatsache, dass ihr STÄNDIG zugucken müsst wie der lahme Feodor sich bückt, hier was umherfriemelt oder da entlangschlendert. Zwar kann er mittels Doppelklick rennen und tut das auch automatisch, doch bremst er sich nahe des geklickten Objekts selbst wieder ab und verlangsamt das träge Adventure ohnehin. Dialoge sind einfach wegzuklicken und erscheinen auch nicht in Laufschrift oder so.
Nur die Interaktionsanimationen nerven häufig.

Obwohl viele hochgradige Sprecher vertreten sind und auch einige darunter prominent sind (deutscher Sprecher von "Liam Neeson" bspw.), so ist das Adventure nie witzig. Wirklich nie, sondern kümmert sich mehr um eine interessante Geschichte, die aber aufgrund der puppenhaften Animationen und der hahnebüchenen Auflösung gegen Ende zum Genrestandard verkommt. Schade eigentlich - immerhin lässt es sich gut spielen.

Per Doppelklick auf Szenenwechselpunkte seid ihr blitzschnell da, uninteressante Hotspots werden nach Betrachtung ausgeblendet (einige bleiben aber hirnrissigerweise immer noch enthalten) und man braucht selten Hilfe.
Nur einige Minigames sind ein wenig strange und lassen den wenige Sekunden später in der Ecke erscheinenden "Überspringen"-Knopf zur wahren Rettung werden.
An einigen Stellen kann man übrigens auch sterben, was ich persönlich unpassend in JEDEM Adventure finde. Zumindest autosaved es davor gleich - was es sonst selten macht.

So landete ich nämlich bei den 5 Korsaren durch einen Bug in eine Sackgasse. Eine Animation (, die bekanntlich nicht abbrechbar ist), kam in eine Endlosschleife - das war's dann. Hard-Reset per ALT+F4 - das ist einfach nur schlecht. Aber der erste Patch ist ja derzeit schon draußen und schafft vielleicht Abhilfe - getestet habe ich es nicht.



Fazit:
Man braucht schon seine 7 Stunden um das klassische P&C-Adventure durchzuspielen, was gut ist, gerade, weil es stets interessant bleibt. Dafür fehlt ihm aber der Witz und somit bleibt es staubtrocken wie die Wüste. Vom blöden langweiligen Ende und der altbackenen Technik ganz zu schweigen.
Und von den ewig nervtötenden und langatmigen Animationen will ich bitte in keinem Nachfolger mehr was hören... das Ende stellt nämlich einen in schwacher Aussicht.

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