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Montag, 20. Februar 2012

The Darkness 2




Over heeeeeeeere, Jackiiiiiiiiiiiiie!

5 Jahre hat's gedauert - nun ist Jackie Estacado wieder zurück auf die Bildfläche. Entwickler Digital Extremes (Dark Sector, Pariah) ist jetzt am Zuge und präsentiert den Nachfolger - anders als der ursprüngliche Developer (Starbreeze Studios, die hauptsächlich die "Chronicles of Riddick"-Games oder "Enclave" bzw. "Knights of the Temple" gemacht haben und stets hochwertige Qualität liefern - und übrigens grad am Shooter "Syndicate" sitzen).
Ob der Entwicklerwechsel dem einst grafisch sehr ernsten und gameplaytechnisch Open-World-angehauchten und gut angekommenen Vorgänger nun gut getan hat, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.



Du bist doch irre

Jackie - einst der Träger der sogenannten "Dunkelheit", einem mordlustigen verderbenden Vieh mit schwarzen Tentakeln - hat nun selbiger abgeschworen und hat gelernt jegliche Ausbrüche von ihr zu unterdrücken. Denn die Dunkelheit besitzt sowohl ein eigenes Gewissen als auch Denken und manchmal auch Handeln. So ist sie doch Schuld, dass man Jackie seine Traumfrau Jenny genommen hat und er jetzt nichts mehr hat, was er verlieren könnte.
Doch trotzdem ist er noch immer in Mafiosigeschäften verwickelt, die ihn für Anschläge der Gegenpartie empfindlich werden lässt.
So passiert's auch am Beginn von Teil 2 - und Jackie zerfetzt's das rechte Bein - und um seine Kumpels und seinen Arsch noch zu retten, greift er wieder auf monströse Eigenschaften zurück - und lässt die Dunkelheit ausbrechen.
Das wurde aber so gewollt - und jemand hat vor Jackie's Fähigkeiten für sich zu gewinnen. Typischerweise, um selbst an Macht zu kommen.
Sobald Jackie aber stirbt (die Dunkelheit heilt ihn von allen schweren Wunden und verknüpft sich mit seinem Schicksal), baut das schwarze Etwas eine Scheinwelt auf, in der...

Ach... das erfahrt ihr am besten selbst. Es ist nämlich interessant herauszufinden was mit Jackie los ist... aber das leider nur ein einziges Mal. Danach könnt ihr das Spiel quasi in die Ecke befördern.



Kopf360GradQuirlkarusselldrehbeschleunigungsmultidonnerm-m-m-m-monsterKILL +5000

Am auffälligsten im neuesten Ableger ist wohl zunächst die Grafik: Cel-Shading schlägt sich mit knalligen Comicfarben die Hand ab und wirkt ziemlich poppig. Umso mehr fasziniert es, sobald Blut überall an den Wänden klebt und Feinde kreuz und quer zerteilt werden. Eine interessante Symbiose ergibt das Ganze - ist aber nur außerhalb von Deutschland verfügbar. Bei uns wurde mal wieder alles stiefmütterlich zensiert - schließlich heißt "FSK 18" nicht, dass wir wissen sowas aushalten zu können. Ohne Vormund würde unsere getaufte / gesegnete Existenz wie wir sie kennen in Nullkommanichts zusammenfallen.. *räusper*... weiter im Text.

Was aber außer dem netten und passenden Comiclook (immerhin basiert das Game auf einem Comic) noch anders ist, ist das Leveldesign. Von einem Schlauch in den anderen geht's über dunkle Gassen und Straßen über Jackie's Mafiavillaversteck über Keller und Friedhöfe. Nicht sonderlich innovativ... spannender ist's dann vielleicht nur auf dem Jahrmarkt, welcher aber - wie viele Levels - nur aus mehreren Arenen-artigen Gebieten besteht, in denen man die massigen Gegnerwellen abwehren muss - bis es weiter geht.

Weiterhin gibt's für jede Killart Punkte, die man später an gesonderten Stellen gegen neue Fähigkeiten eintauschen kann. So könnt ihr später euren neuen Dämonentrottelsidekick in die Masse schleudern und so einen Feind a) ablenken und b) töten lassen.
Jedenfalls ist es immer ein wenig befremdlich für mich, wenn in einem Spiel sichtbar Punkte für verschiedene Tötungsarten erscheinen (zumal sie sich nur mickrigerweise voneinander unterscheiden) - aber generell "einfaches Töten", also Umherschießen am niedrigsten bewertet wird.



† Rest in pieces †

Grundsätzlicher Fakt in dem Spiel ist: meide das Licht! Auf Sam Fisher's Spuren schießt ihr also in dem reinen Ego-Shooter immer wieder bestimmte Lichtquellen aus, damit ihr nicht aus Versehen in sie rein geratet, erstens dadurch geblendet werdet und zweitens eure dämonischen Fähigkeiten und evtl. erkauften passiven Boni verliert. So könnt ihr nicht in verschiedene Richtungen gehende Slash-Attacken mit einem Fangarm machen... keine betäubten Gegner schnappen und ihn mit einem der 4 Finisher zersäbeln (und dadurch Lebensenergie oder Munition ergattern)... und auch sonstige Fähigkeiten gehen verloren bis auf die Grundwaffen, die ihr weiter benutzen könnt.
Schaden nehmt ihr dadurch übrigens nicht - und heilen tut sich Jackie durch Fressen von Herzen (übernimmt natürlich sein kannibalisches Dunkelheitsmonster) oder mittels Warten. Auf dem ersten der 4 Schwierigkeitsgrade ist alles locker schaffbar und man heilt sich sogar von alleine komplett. Auf Normal nur noch das erste Viertel.
Später, sobald Feinde mit Schilden, Lichtgranaten oder sogart portablen Scheinwerfern ankommen, wird's richtig mies die kleinen Miniarmeen auszusortieren - wer bleibt auf Abstand? Wer ist von den vielen Nahkämpfern derjenige, den ich zuerst auseinandernehmen muss?
Die erste Spielhälfte ist dank der einfachen Gegner ein reines Kinderspiel - artet aber später zu echten Fieslingsherausforderungen aus. Glücklicherweise kann man den Schwierigkeitsgrad jederzeit verstellen.

Apropros Waffen: Jackie kann 1 große (Maschinengewehr, Pumpgun) und 2 kleinere (Uzi, Pistole, Deagle) aufnehmen und entweder dual ballern (kein Zoom mehr möglich) oder einzeln. Headshots sind fast schon Pflicht - dank Autoaiming auch nie sonderlich schwer. Alternativ zieht ihr euch mittels Fangarm eine Autotür als Schild heran (oder bastelt aus einem Opfer selber eins) oder werft Objekte auf Feinde oder zersäbelt sie sogar mit einer einfachen Mülltonnenabdeckung.
Dass Jackie aber stets wenig Munition hat, nervt irgendwie. Auch bekommt man eine wirklich effektive Waffe erst gegen Ende - und auch Blut spritzt mehr aus den Feinden als sie verhältnismäßig Schaden nehmen, was widerrum verwirrt.
Die anfänglichen Pistolen sind nämlich später ein Witz.



Spielablauf

Die ungefähr 5 Stunden andauernde Kampagne besitzt zwar gegen Ende eine kleine Endscheidungsmöglichkeit, aber großartig aufsplitten tut sich das Ende in Sachen Gameplay jetzt nicht. In dieser Zeit ballert ihr euch von einer Arena in die Nächste, sammelt geheime Gegenstände (, die noch mehr EXP bringen), rennt wie eine Ratte durch die vorgefertigten Kanäle, schaltet manchmal Lichter oder Stromanlagen aus (sind im allerentferntesten Sinn vielleicht als "Rätsel" zu bezeichnen) und gelangt zum nächsten Abschnitt.
Oftmals seid ihr auch in Bereichen (Erinnerungen oder Orten), wo kein Kampf herrscht, sondern gequatscht werden kann (ein Fragment aus dem ersten Teil). Da viele Gespräche sowohl langweilig als auch ellenlang und unnötig sind, wollte ich stets da einfach nur raus und weiter zocken - obwohl mich das Spiel an sich schon gelangweilt hat. Besonders die Interview-artigen Interludiums sind echt nervtötend.
Besonders die Namen "Jackie" und "Jenny" will ich mindestens 1 Jahr nicht mehr hören, da sie viiiiiiiiiiiiiel zu oft im Spiel vor kamen.



Sonstiges:
  • wer will, kann on- oder offline eine Vendetta-Kampagne spielen, bei der ihr einen alternativen auswählbaren Charakter mit eigenen dunklen Eigenschaften steuert und verschiedene Aufgaben erfüllt - nett, aber nicht Anreiz für mich genug
  • Standard-Tastenbelegung auf dem PC merkt man der Konsolenherkunft an: wo auf PS3 noch Dreieck, Viereck usw. die 4 Fatalities auswählen, tun's auf dem PC die Tasten 1 bis 4; weiterhin ist Backspace für den Abruf des aktuellen Missionsziel vordefiniert


Fazit:
The Darkness 2 ist okay - aber mehr nicht. Zu linear, zu eintönig auf Dauer, zu langweilig in den Gesprächen und soooooooooooo supertoll ist die Geschichte jetzt auch nicht.
Typischer Fall Marke "Entwicklerwechsel".
Schade. Und Jackie? Lass endlich deine verdammte Jenny in Ruh'... es nervt einfach nur.

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