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Freitag, 27. Mai 2011

L.A. Noire (PS3)




L.A. Noire, ich befinde Sie schuldig die unerfahrene Spielergemeinde mit dem anprangernden Rockstar-Logo in höchstem Maße bezüglich der vermeintlich-tollen Inhalte in die Irre zu führen. Sie, unter der Führung ihrer Herrscher "Team Bondi" (die eigentlichen Drahtzieher hinter dieser in der Presse mit Höchstwertungen fehlgeleiteten Machenschaft) verurteile ich hiermit zur lebenslangen Wiedergutmachung dieses Stück Softwares in Form eines besseren Nachfolgers.
Wenn Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird Ihnen - vielleicht - einer gestellt.
Damit ist diese Sitzung beendet *bumm*
...






Alles warten hat mal ein Ende...


Es ist soweit - die weite Community hat es erwartet und der versprochene Überflieger "L.A. Noire" ist draußen und verspricht Großartiges - denn dafür gibt es für viele Zocker 2 Gründe: a) Rockstar steht drauf (aber die haben nur minimal mitgewirkt und fungieren vielmehr als Publisher) - die eigentliche Arbeit hat "Team Bondi" übernommen - ein noch recht unbekanntes Entwicklerstudio. Das ist aber nicht wirklich jedem klar.
Und b) es hat erstmals eine neue Technik im Einsatz, die unverwechselbar zum ersten Mal der Spielerschaft die realistischsten Gesichter überhaupt verspricht und das gleich zum Hauptschlüsselelement des gesamten Spiels erklärt.
Was hat es also damit auf sich?



Ein dunkles Kapitel Amerika

L.A. Noire = Film Noir? Nicht unbedingt, wenn da ein Fan dieser Krimis jetzt an die Klasse eines Max Payne's oder an Sin City denkt. Lediglich das Hauptmenü (sehr stilvoll designt) zeigt sich in Schwarz/Weiß - genauso wie jeder Kapitelstart. Es gibt übrigens 21 und jedes Kapitel stellt einen Fall in Cole Phelps Polizeikarriere dar.
Cole ist also der Hauptdarsteller, den ihr spielt und kommt grad frisch aus dem Krieg und will sich in den verschiedenen Dezernaten beweisen. Sobald ihr durch den Spielverlauf aufsteigt (automatisch während der Story), geht's in eine neue Polizeiabteilung: Streife, Mordkommission usw..
Da es im Jahre 1947 spielt, haben wir nicht nur ein Mafiaflair, sondern einen stark nostalgischen Hauch von Mafia 1 vor uns. Denn es hat eine ähnlich gemächliche Art und Weise wie es gameplaytechnisch voran geht.
Schlecht ist das ja noch lange nicht. Nur wenn die Story im Prinzip erst im 18ten Kapitel anfängt ins Rollen zu kommen und ansonsten der Detective Phelps relativ blass vom Charakter bleibt, es sich im Laufe nur um Morde und im Prinzip "Arbeit als Polizist" dreht, dann riecht das Game eher nach "Arbeit" als nach "entspanntes Vergnügen".
Thematisiert wird erst sehr spät folgendes:
der zweite Weltkrieg ist jüngst vorbei, amerikanische Soldaten sind nach Hause zurück gekehrt, aber für viele ist der Krieg noch immer nicht vorbei.
Es geht im Kopfe weiter. Ähnlich wie das beim Vietnamkrieg der Fall war bzw. - bezogen auf den Spielzeitpunkt: der Fall sein wird.
Und Cole wird einige Typen seines alten Kompanietrupps wieder sehen - ob das gut oder schlecht ist, findet ihr heraus...
Und das klingt doch im Grunde sehr interessant, oder?



Sagst du mir auch wirklich die Wahrheit?

Das Spiel fängt ganz locker an euch in sehr kurzen Auszügen eines Falls, also quasi durch eine Momentaufnahme die Spielmechaniken beizubringen. Ob Faustkampf, Befragung / Verhör, Tatort- oder Indizuntersuchung, Verfolgungsjagd zu Fuß oder im Auto oder Schießerei - das Spiel setzt langsam an... und führt euch erst nach einer halben Stunde in das erste Verhör: jeden bedeutenden Hinweis, den ihr findet, tragt ihr wie die wichtigsten Personen und die wichtigsten Orte automatisch ins übersichtliche Notizbuch ein, das ihr ständig aufrufen könnt. Sobald ihr eine Person befragt, gilt nun ganz besondere Obacht: bevor ihr überhaupt eine Ahnung habt wie das Spiel tickt, wie es Lüge oder Wahrheit durch die aufwendig dargestellten Gesichtszügen der Befragten darstellt, lauft ihr mit Sicherheit ins Leere.
Zumindest tat ich das und merkte garnicht, dass ich noch im Tutorial steckte und mir sogar die richtige Antwort angezeigt wurde. Sobald ihr nämlich bestimmte Themen, die ihr fragen wollt, auswählt - und die Person ihre Antwort gegeben hat, könnt ihr ohne Druck in aller Ruhe zwischen 3 Aktionen auswählen:
  1. Wahrheit - ihr glaubt der Person
  2. Anzweifeln - ihr misstraut der Aussage, aber habt keine Beweise (= "Unter Druck setzen")
  3. Lüge - ihr habt stichhaltige Beweise für die Falschheit der Aussage (und müsst sie auch den Personen vorzeigen
Da ihr diese Aktionen immer wählen könnt, liegt ihr bestimmt auch mal falsch - denn einmal falsch ist auch unwiderruflich falsch - ihr müsstet zurück ins Hauptmenü (schlagartig) und wieder auf "Fortsetzen" gehen, da das Spiel eifrig mitspeichert - einen Savegameslot gibt es nicht, genauso wenig wie frei zu speichern.
Ansonsten ginge es nur den KOMPLETTEN Fall neuzustarten - also liegt stets ein gewisser Nervenkitzel in der Luft, ob es jetzt richtig ist was ihr tut oder eben nicht. Das Doofe: wenn ihr falsch liegt, zweifelt die Person an eurem Können und gewisse Hinweise werden nicht gefunden (Trophy = weg) und ihr könnt den Fall nur auf schwierigere Art und Weise lösen - insgesamt ist die Story aber unveränderbar. Falls ihr etwas völlig vermasselt, quittiert euch das Spiel es mit einem "Game Over".
Außerdem blöd: manchmal ist unklar welche Beweise die Entwickler jetzt von euch erwarten oder wie das Zucken der Augenbrauen zu deuten ist. Nach Eingewöhnung ist es ziemlich offensichtlich, aber dann bleibt immer noch die Wahl zwischen "Anzweifeln" oder "Lüge". Fehler nicht erlaubt.



Was ist denn... das hier?

Aber bevor ihr Fragen stellt, seid ihr meist erst am Ursprung der Verbrechensaufklärung: dem Tatort. Meist gilt es eine Leiche zu durchsuchen (Hinweise in Jackentaschen oder Druckstellen am Ringfinger etc.) - interessant ist auch, dass ihr die Personen am Kopf packt und ihn neigen könnt - ALLES was ihr in die Hand nehmt, lässt sich mittels des Analogsticks bewegen - hin und her - huuuuuuuuuuui. Aber das macht natürlich auch Sinn: manchmal bestimmte Stellen näher zu betrachten, hier vibriert bei aktivierter Hilfeeinstellung der Controller ein wenig - genauso wenn du dich einem interessanten Gegenstand im Untersuchungsbereich näherst. Dann weißt du bescheid: "Aha! X drücken und gucken was das ist..." - dummerweise hat man auch viel Schrott eingebaut, der komplett uninteressant ist (Bürste, Cocktailglas X, Cocktailglas Y - immer wieder gerne hier und da liegt er rum, nervig...).
Eine spannende und passende Melodie, die PERFEKT zum Untersuchen passt, läuft während der Indiziensuche im Hintergrund ab. Ein wenig schaurig ist sie auch - als würde gleich was passieren. Ein tolles Flair - und jedesmal, wenn ihr einem Gegenstand näher kommt, vibriert nicht nur das Pad, sondern ertönt auch noch eine Klaviertaste - sehr stilhaft. Sobald alle Hinweise gefunden wurde, quittiert die Akustik es mit einer Melodie, die klingt als würden sich die Wolken lösen und wieder Sonnenlicht freigeben - und danach ist alles still, ihr wisst: hier gibt's nix mehr - weiter im Fall.


Düs, Düs!

Was heißt: zu einem anderen Ort im frei befahrbaren Los Angeles düsen - mit einer der über 40 Karren. Eine Übersichtskarte verrät: du bist im Herzen der Stadt und kannst frei herumfahren. Blöd: es ist mal wieder Sandbox. Und wie Sandbox gerne mit einer üppigen Welt umgeht, kennt man ja: sie löst schnell viel Langeweile aus. Vor allem, weil eben jeder schon ein GTA gezockt hat. Jedenfalls ist es wohl wahr mit Liebe gestaltet - zumindest so wie man das hässliche LA mit seinen 90°-winkligen Straßennetz hätte darstellen können. Es ist symmetrisch, drum langweilig - es gibt nur ausgewählte Storyorte, wo was los ist - ansonsten fahren 10000000000000000000000 Leute mit ihren Autos durch die Gegend und nerven tierisch, wenn man mal schnell über die Kreuzung will. Zum Glück sitzt man meist im Bullenwagen - der hat wenigstens 'ne Sirene, die Platz schafft. Neben den Hauptfällen, gibt es kleine Nebeneinsätze, die ihr jederzeit gerne während eines Falles angehen könnt: mehr als 10 Minuten dauern die nicht und es gibt 40 an der Zahl. Diese sind zwar jedesmal mit einer Ministory gespickt, aber meist dreht sich die um Raub oder Schießerei - und manchmal trefft ihr sogar längst eingebuchtete Knaben aus Vorgängerfällen wieder. Das ist das einzige was nett ist. Neben Erfahrungspunkten.



Polizeirang  

Wenn ihr nämlich richtige Entscheidungen in den Befragungen trefft oder Nebenmissionen löst sowie Wahrzeichen der Stadt (besondere Gebäude) oder Versteckte Autos findet, gibt's Erfahrungspunkte. Wenn ihr sie sammelt, steigt ihr bis zu 20 Stufen auf. Nach jedem Rang gibt es entweder ein neues Outfit (sind alle nicht der Rede wert - also nix mit Duke Nukem-Kostüm oder Bugs-Bunny-Verkleidung - man hielt es sich streng an ernste Regeln, damit das Spielflair nicht gefährdet wird *gähn*) oder Intuitionspunkte - Letztere sind quasi eine Art Joker wie bei "Wer wird Millionär?". Ihr schließt einfach 1 falsche Entscheidung im Verhör aus (Lüge-Option fällt weg z.B.). Oder ihr bekommt die Fundorte von versteckten Autos. Dummerweise sind die dann lediglich schneller (ich habe nur eins gesucht - keine verlockende Aufgabe alle zu finden). Vor allem ist der Polizeifunk nicht enthalten und für manche Missionen wichtig - Sirene hat's auch nicht. Wär blöd ohne Streifenwagen - also lieber lassen.



Und sonst?


Jetzt ist aber nicht nur Ausfragen, Ränge steigen und Nebenmissionen lösen der Fall... was gibt's noch?
Manchmal müsst ihr natürlich flüchtenden Gangstern hinterher - sie entweder zu Fuß und über Dächer verfolgen, manchmal mit dem Auto. Grundsätzlich läuft alles gleich ab: sind sie zu Fuß, gibt es vielleicht irgendwann eine Schießerei, eine Schlägerei oder ihr fasst sie: entweder ihr holt sie im Sprint ein oder gebt einen Warnschuss ab - dazu müsst ihr aber stehen bleiben und mit der Pistole sekundenlang auf die Person zielen. Ziemlich sinnlos, weil Cole danach eh in die Luft ballert.
Manchmal könnt ihr sogar garnicht die Pistole ziehen. Und Faustkämpfe laufen nach Standard ab: ihr haltet gut aus, der Gegner kriegt auf's Maul (einfaches Buttonmashen genügt meist), ansonsten könnt ihr mit □ ausweichen. Keine Hürde.
Falls ihr aber mit Auto den Verdächtigen folgt, gilt Folgendes: einfach nur dranbleiben, er baut eh nach einer Weile einen Unfall. Nicht zu dicht ranfahren, sonst biegt er flugs in eine Miniseitengasse und da kommt ihr garnicht so fix hinterher - wenn er aber weiter weg ist, fährt er automatisch (vom Spiel so gewollt) langsamer. Sodass ihr eine Chance habt ihn einzuholen. Ansonsten hilft euer Partner (ihr habt immer einen dabei) und schießt aus dem Fenster - aber nur wenn ihr nah dran seid.
Ansonsten gilt es aufzupassen WO ihr hinfahrt - Passanten anfahren ist für einen Detective scheiße und spiegelt sich in der Endbewertung wieder (keine 5 Sterne überall bedeutet: keine Goldtrophy).



Stop - Police... put the gun down, noooooooooow!

Wie das bei den Cops so ist, gibt es natürlich auch handfeste Schießereien: da dies aber realistisch dargestellt ist (zumindest zum Nachteil der Feinde) erledigen 3 Schuss in Brust meist den Widersacher. Ein Deckungssystem gibt es auch, ist aber meist unnötig, da ein Button auf dem Pad für's genauere Zielen direkt den nächstbesten Feind anvisiert. Ihr könnt mehr einstecken und heilt die Wunden automatisch, kennt man ja. Casualzeugs - spielt sich aber sehr angenehm. Jedenfalls sind Schießereien kurzer Natur - aber ihr habt unendlich Munition für die Dienstpistole - andere Waffen gibt's nur von den Toten - und die haben begrenzt Ammu.



Beispielablauf

Leiche begutachten - Hinweise finden - zu Standort X fahren - Personen befragen - Bude der Person untersuchen - Person nochmals befragen - zu verdächtigem Standort Y fahren - flüchtende Person jagen - zu Standort Z fahren - Gangster schnappen oder erschießen.

Das in beliebiger Reihenfolge und du hast eine Vorstellung wie das Grundrezept funktioniert.



Fakt

Das Spiel dauert mit seinen 21 Fällen ziemlich lange - und streckt sich durch gewisse Verhöre, immer wieder ähnliche Unterhaltungen in Ingame-Cutscenes und durch Briefindizien - Briefe müssen nämlich von oben nach unten komplett gelesen werden. Die eingedeutschten Untertitel müssen erst ausgeblendet werden, dann sagt Cole was und es kann ERST DANN der Brief weggelegt werden. Da es auch keine storywichtigen Entscheidungen zu treffen gibt, verläuft das Spiel das zweite Mal komplett langweilig ab - man kennt alles, alles nervt nur noch mehr.
Vor allen Dingen löst ihr am Anfang Standardfälle, dann kommt eine Mordserie, die sich um getötete Frauen dreht - und um einen Psychopathen, der sie alle hingerichtet hat und sie besonders kennzeichnet. Sehr spannendes Kapitel in der Mitte - das endet aber irgendwann und es dreht sich um aus dem zweiten Weltkrieg geschmuggeltes Morphium. Dort langweilt es wieder - erst als Cole selbst seine Ehefrau mit einer deutschen Sängerin Elsa betrügt (er hat mit seiner Ehefrau übrigens Kinder (!!!)) und aus verständlichen Gründen von der Polizeidienststelle geachtet wird bzw. auch degradiert, fängt das Spiel wieder an interessant zu werden. Dummerweise erst ab dem 18ten Fall als es dann um die GI's geht, denen man nach dem Krieg in den USA günstige Häuser anbietet, in denen so gut wie nichts funktioniert, natürlich früher oder später was kaputt geht und die Firmen mit Versicherungspolicen den Kriegsveteranen das Geld aus der Tasche ziehen. Viele gestörte Leute sind noch psychisch nicht vom Krieg zurückgekommen oder wollen daraus irgendwie Profit ziehen und so kommt eins nach dem anderen: besonders der Psychologe, der dort mit drin steckt und einen Kompanion aus der Division von Phelps (aus Kriegszeiten) mit seiner Manipulationskunst & ein bisschen Morphium überzeugt (sowie viele andere), sind interessante Charaktere.
Filmschnipsel aus seiner Seite (vom Psychodoc) gibt es in herumliegenden Tageszeitungen, die bei Betrachtung den Film passend zum Artikel abspielen - tolle Idee. Genauso wie die Rückblenden zum Zeitpunkt während des Krieges sind toll (tauchen immer zwischen den Fällen auf).
Aber gerade Coles Wandlung - den Betrug seiner Ehefrau war schockierend für mich. Nicht gerade nachvollziehbar verliebte er sich in eine einfache Sängerin - elegant, aber okay. Nur warum sieht man seine Ehefrau das erste und letzte Mal in einer Cutscene, wo sie ihn rausschmeißt und sonst nichts?
Es geht einfach nur um diese verdammte Scheißarbeit als Cop und den genial animierten Gesichtern, mit denen die Programmierer sich total verzettelt haben und sich noch einen drauf schleudern - 2000 Seiten Drehbuch sind mir doch schnurzpiepe, wenn ich ständig möchte, dass endlich alles vorbei ist.
Doch um nochmal auf das Ende zu kommen: ihr wechselt später auch in die Rolle von Jack, einem Kriegskumpel von Cole, der jetzt Versicherungsangestellter ist und sich als Privatdetektiv versucht: viel spannender als mit einem Kollegen rumzugurken oder ständig die Polizeifahne zu schwingen. Er ermittelt verdeckt und das macht Laune. Schade, dass das zu spät kommt...
Der Showdownort ist ungewöhnlich, aber nicht so toll und hinterlässt einen dumpfen Nachgeschmack, weil gerade der letzte Fiesling so unglaublich austauschbar ist.



Hübsche Gesichter

Zum natürlich aufwändigsten und genialsten Spieleelement möchte ich natürlich auch noch ein paar Wörtchen sagen: sogenannte 360°-Kameras wurden bei den engagierten Sprechern für L.A. Noire während des Sprechens benutzt. Also nicht nur Sprecher, sondern auch Schauspieler mussten sie sein. Bei so vielen Fällen gibt es auch seeeeeeeeeeeeeeeeeehr viele Gesichter. Eine geniale Arbeit - und man erwischt sich bestimmt immer wieder bei faszinierten Beobachten. "Wie haben die das nur hingekriegt? So detailgetreu...". Und besonders toll ist, dass man sogar den Leuten ansieht wie sie sich auf die Lippe beißen. Einziger Wehrmutstropfen: meist starren die Personen nur geradeaus und die Augen wirken wie Hauttextur (was sie glaub ich auch ist).
Es muss verblüffend sein als Sprecher sich selbst so authentisch wie derzeit möglich in einem Videospiel agieren zu sehen. Cole wird beispielsweise von Aaron Staton gespielt, einem Star aus der US-Serie "Mad Men".



Sonstiges:

  • 2 DLCs sind bereits vorhanden und liefern 2 Extrafälle (inwiefern die kostenlos sind, weiß ich nicht - Lust hatte ich jedenfalls nicht mehr das herauszufinden)
  • die Steuerung siedelt sich stark an GTA IV an - die Gang-/Laufart, 3rd-Person, die große gut der Zeit angepasste und nachgebaute Stadt, die Schriftart, die kleinen aufploppenden Tutorialtexte am oberen Bildschirmran
  • zum Verhör: dir wird GARNICHTS beigebracht worauf du achten musst, damit eine gewisse Angst nicht verschwindet jetzt und hier auf gleich den Fall zu versauen - keine Information darüber was passiert, wenn du dauernd was falsch machst und keinerlei Möglichkeit zurückzuspulen oder erst einmal genügend Fragen zu stellen und dann ein Endstatement zu geben: alles wird sofort bewertet und wenn du vom letzten "Checkpoint" manuell neustarten willst, beginnst du den kompletten Fall neu - am Anfang noch okay, später absolut haarstreubend (Tipp: Lösung parat halten zur Selbstkontrolle, ob deine Vermutung richtig ist)
          Lösung gibt's hier: L.A. Noire - Guide mit allen Fällen & Extras

  • den Gesprächsverlauf kann man jederzeit mittels Druck auf die "START"-Taste einsehen (sehr hilfreich bei dem leicht unverständlichen Englisch)
  • ... und hilfreich, weil das Spiel - wie bei Rockstar üblich - komplett in Englisch vertont ist, aber deutsche Untertitel hat (trotzdem darf bei dem vielen Input der Blick auf die Gesichter nicht fehlen - immerhin ist das a) wichtig und b) ein hauptsächlich und hübsches Element des Games)
  • manchmal hat man die Wahl an einem "Subort" (Bsp: Küchenzeile in der Küche) mehrere Indizien zu wählen - seine zeigende Hand ist dann das Auswahlmenü - nett
  • genauso gilt es Bücher aufzuklappen und dort mit dem Finger die Einträge langzufahren - wo der Finger landet, übersetzt das Spiel ins Deutsche und man kann es dann auswählen, falls es richtig ist
  • während der Verfolgung eines Menschen stört das Klettern an Rohren oder Leitern, da die Steuerung manchmal unklar ist (Cole Phelps fühlt sich von Rohren stark magisch angezogen - sobald ihr in die Nähe eines seid und wollt auch nur dran vorbeihuschen, so KLEBT er bereits dran... ärgerlich)
  • das Spiel ist ein Experiment - am Stück zoggen würde langweilig sein
  • wer hier GTA V erwartet, kann gleich nach Hause gehen...
  • ich finde: GTA IV war auf der ersten Insel von der Story bewegend, genial, total genial... aber flacht dann völlig ab und wird langweilig - viel noch nie so toll dargestelltes erlebt, ja... aber die Wertungen sind übertrieben gehypt... und über Crysis 1 & 2 verliere ich jetzt mal lieber gar kein Wort ;) - Kurzum: nicht alles was Rockstar angeblich laut der großen weiten Welt dort anpreist, ist toll...
  • die Trophies sind angenehm verteilt: jede ist erreichbar, einige sind Fleißarbeit, einige sind besonders - keine riecht nach "unschaffbar" und nach Kapitelende gibt's immer Bronze, außer beim Durchspielen: da gibt's Gold - strange, aber gut *g*


Fazit:
Das unbekannte Küken "Team Bondi" hat mit ihrem Erstlingswerk "L.A. Noire" zwar mittels eines neuen MotionCapturing-Verfahren für Furore gesorgt, aber sich angesichts des Spielspaßes stark verzettelt. Das Spiel ist dezent, aber ein 3rd-Person verspricht nunmal Action - eine weitläufige, aber leere Sandboxwelt (überhaupt Sandbox) ist mittlerweile stark ausgelutscht und lädt mich zum Langweilen ein. Dazu noch ein immer gleich bleibender Ablauf und viel Geblubber. Blöd war aber, dass die Story erst gegen Ende so richtig in Fahrt kommt und unbefriedigend endet. Irgendwie hat es aber auch Spaß gemacht und mich nach einer Weile wieder zum Spielen animiert - eine Art Ermittlungssucht. Vielleicht steckt das ja in den deutschen Krimigenen (siehe Sendungsliebe von Krimis auf ARD oder ZDF) - anders kann ich mir das jedenfalls nicht erklären ;)
Kauft euch es nicht - es ist kein GTA V - lieber ausprobieren!

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