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Mittwoch, 16. Oktober 2013

Flashback (2013)



Der Titel ist Programm

Zurück in die Zukunft... der Vergangenheit, oder so ähnlich. "Flashback" aus dem Jahre 2013 stellt erneut eine Zeitreise in die glorreichen 90er Jahre Videospielgeschichte dar - und zeigt neben "Tomb Raider", "Shadow Warrior" und "Shadowrun Returns", dass aufwändige Remakes anstatt "billige" HD-Portierungen hoch im Trend sind (zumindest nach Pats'scher Philosophie ;) ) und durchaus erfolgreich sein können.

Ob Flashback (Steam, 10 € - http://store.steampowered.com/app/245730/ ) es nun seinem Namensvetter aus dem Jahre 1992 (damals vom französischen Entwickler "Delphine Software International" entwickelt) in Sachen Erfolg gleich tun kann?

Das Original zu Amigazeiten überlässt euch die Kontrolle über "Conrad Hart", der, seines Zeichens Wissenschaftler, eine Entdeckung von Undercover-Aliens unter der menschlichen Bevölkerung gemacht hat, erwischt wird und sein Gedächtnis gelöscht bekommt. Conrad nicht blöde hat Erinnerungsfetzen in Holowürfeln gespeichert, ist nun auf der Flucht, auf der Suche nach seinen Erinnerungen / der Wahrheit und landet auf einer Erdenkolonie, die den Anfang des Spiels darstellt und den markanten Dschungel bietet, den ich immer SOFORT mit dem Uralt-Flashback assoziiere.


Damals für seine geniale Grafik, die dichte Atmosphäre und vor allem den flüssigen Animationen bekannt, wurde das Ding dermaßen erfolgreich, dass es als "meist verkauftes französisches Game" ins Guinessbuch wanderte.
Da staunste, wa'? ;)


Nun hat man sich gedacht - 11 Jahre später - kuddelmuddelt man das Teil komplett um, lässt Ubisoft (Stammsitz Rennes, Frankreich) die Kontrolle über ein Remake (kein Reboot, kein HD-Bullshit) und released das Teil in frischem Gewand mit leichten Verfeinerungen im Gameplay und kleinen Erweiterungen neu.

Sehr hilfreich, aber fast schon zu spoilernd: Die Röntgenbrille.

Das Spiel, das genreartig nicht direkt zu den Jump'n'Runs gehört, sondern eher in die Kategorie "Jump'n'Error" bzw. "Trial'n'Jump" gehört und generell recht schwer war, lässt sich am ehesten mit Prince of Persia, Abe's Odyssee, Heart of Darkness und Another World vergleichen. Allesamt sehr geniale Spiele - und Flashback brauchte sich als Glied der Reihe nicht zu verstecken.
Zwar starb man im Original oft einen Soforttod - auch bei kleinsten Dummheiten - ganz genreüblich, doch ganz allgemein machte es Spaß sich taktisch klug und geschickt über den Bildschirm zu bewegen und die tolle Geschichte zu erleben.



Das Remake bietet quasi die gleiche Rahmenhandlung, bloß mit mehr Unterhaltungen, Cutscenes (, die aber leider in der Mitte ziemlich nachlassen - vom Aufkommen her) und einer deutlich schickeren Grafik. Wir bewegen uns jetzt in einem üblichen 2D-3D wie es auch bei "Deadlight" der Fall ist, haben eine Lebensenergieleiste, die durch Lebenskugeln, die von erledigten Gegnern abgesondert werden, wieder hochschraubbar ist oder ganz von selbst (ein wenig) ansteigt und liefern uns neben typischen Sprungpassagen regelmäßig Ballerpassagen mit entweder fliegenden oder wie wir auf dem Boden der Tatsachen befindlichen Feinden. Alternativ können wir stealth-like vorgehen, was aber häufig irrelevant ist, da stumpfes Draufhalten eher und zeitlich effektiver zum Ziel führt. Die Steuerung und Animationen sind sehr gut und hübsch gelungen und orientieren sich verbeugend am Original. Doch wenn der Schwierigkeitsgrad leichter geworden ist, meistert man das Spiel doch mit links, gell?


Der Dschungelabschnitt ist in der Tat lediglich ein Spaziergangtutorial - erst ab dem "Death Tower" wird's schwieriger, die Gegner nerviger und zäher (wirkt wie Balancingfehler), doch die Checkpointfunktion, die Level-Ups (man darf Punkte in Zielgenauigkeit, Schaden und Verteidigung investieren) und unendlich Munition der Pistole sorgen dafür, dass man es größtenteils mit einem Spaziergang zu tun hat.


Dieser stellt über die leider recht kurze Spielzeit von ca. 3 bis 4 Stunden ein spaßiges Erlebnis dar, das zwar keine packende Geschichte (, die eigentlich eine wäre) erzählt, dumme Sprecher und gerade am Ende ziemlich asoziale Gegner mit sich jeglicher Logik entziehenden Killanforderungen bietet, aber von den Ideen, der Grafik, der Spielbarkeit und den Collectables klar eine kleine Empfehlung für Fans des Originals ist.


Fazit:
Flashback (2013) stellt ein schön gemachtes Remake des ersten Teils in aktuellem Gewand mit ebenfalls stark angepassten Schwierigkeitsgrad dar. Gut spielbar, schöne Umgebungen, nette Ideen stehen einer schwachbrüstigen Lokalisation, einer blöden Story und teilweise unausgegorenen, fast unbesiegbaren Gegnern ab Mitte des Spiels gegenüber. Upgrades gibt's zwar auch, aber die bemerkt man von den Auswirkungen her kaum.
Fans greifen zu (Original aus 1992 liegt bei), alle anderen schauen lieber noch einmal Let's Play Videos.

2 Kommentare:

  1. Sehr schön geschrieben, das sieht ja großartig aus - Blade Runner-großartig! Freu mich schon auf die Neuinterpretation meines Lieblingslevel Death Towers (erinnerte mich immer stark an 'Running Man').

    Im Original mein alltime-Eleganz-Klassiker, die Gegner waren ab Hälfte dort mindestens ebenso ätzend ;) An der Story hat man tatsächlich viel verschenkt, da hatte ich immer den Eindruck es fehlt mindestens ein Level.

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    1. Danke für deinen lieben Kommentar - das weiß ich zu schätzen! :)

      Bedauernswerterweise kenne ich das Original gar nicht so gut ^__^", aber dank Magazinen wie "Retrogamer" werde ich immer wieder darauf hingewiesen welche Perlen aus der Vergangenheit ich noch nachzuholen habe.

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