Google+ Games ... aaand other accidents: Zelda - Twilight Princess (Wii)

Donnerstag, 12. Juli 2012

Zelda - Twilight Princess (Wii)




Gigantische Ausmaße

Eins vorweg: mit diesem Titel gelingt es mir wirklich jeden Buchstaben im Alphabet ein Spiel als Review zuzuordnen (Link zum Stichwortverzeichnis). Aber wo wir gerade bei Links sind (*pada-dish*): Twilight Princess ist alles andere als neu und schon fast ganze 6 Jahre alt!!! Es war nämlich ein Launch-Titel der Wii im Dezember 2006.


Twilight Princess ist, im Gegensatz zum relativ topaktuellen "Zelda - Skyward Sword", von der grafischen Präsentation auf jeden Fall recht "erwachsen" und eher in Richtung "naturgetreu", also kein Comiclook, der sich an die SNES-Glanzstücke orientiert, wohl aber eher an die N64-Grafik.
Vom Technischen her kann die Wii zwar außerdem mehr, aber auf 640x480, einem (bei mir derzeit noch in Gebrauch befindlichen) SCART-Kabel (auf Full-HD-Fernseher) kommt das Ganze natürlich ein wenig blöd rüber. Mal abwarten, ob Nintendo's Original-Komponentenkabel da viel Abhilfe schafft oder das Geflimmer noch krasser wird.

Jedenfalls geht's in diesem 3D-Zelda ganz typisch zur Sache: die Welt Hyrule ist mal wieder in Bedrängnis: diesmal geht's um den Bösewicht Zanto, der durch Rachegelüste Dunkelheit über die verhasste Lichtwelt bringen will. Klar, dass Link ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Bis auf alte Tugenden, die man in diesem völlig krass langen Action-Adventure mit einer Spieldauer von ca. 50 Stunden (!!!) mit sich bringt, gibt's ein neues Kernfeature: man kann sich ab einem gewissen Zeitpunkt beliebig oft in einen Wolf verwandeln. In dieser Gestalt kann man nach Schätzen oder Eingängen graben, Gerüche verfolgen oder spezielle Sprung- oder andere Aktionen ausführen, die man als Mensch nicht machen kann. Unter anderem mit Tieren sprechen.

Sprache - wie immer gibt's hier keine direkte Sprachausgabe, alles ist mit unverständlichem Sims-liken Gemurmel, aber vielen Textkästchen versehen. Das ist zwar okay, nervt aber mitunter doch schon gewaltig. Vor allem Link beschränkt sich als IQ-Volldepp eher auf Grinsen und Erschrocken-Dreinblicken, während andere natürlich schon was zu sagen haben. Selbst Kinder sind da dem Helden überlegen.
Das mag zwar mal künstlerisch interessant gewesen sein, gehört aber ausgestorben. Entweder reden alle oder niemand (siehe LEGO).

Naja... nach und nach schaltet ihr die weitläufte Welt um die Stadt Hyrule (und dem dort befindlichen Schloss mit Zelda) frei... erkundet 1001 Dungeons (von Wüste über Wälder, Unter-Wasser-Palästen, Schattenwelten bis hin zu Wolkenstädten wird hier alles bedient), knackt allerlei wirklich wirklich gut gemachte Rätsel (vor allen Dingen spielt sich keiner der zig gut gemachten Endgegner gleich - Daumen gleich zweimal hoch!) und versucht nebenbei andere Dinge zu erledigen, wobei die berühmten Herzcontainerteile euer zentrales Augenmerk sind.

Was mir aber nicht ganz gefallen hat, war die teils zu große und zu leere Welt. Gigantische Wiesen mit was für'n Inhalt? Richtig: so gut wie keinem. Darksiders zeigte wie das besser geht.
Auch die teilweise übertriebene Mimik (ich sage nur: Postbote) ist typisch japanisch und geht mir teils völlig auf den Sack (Fremdschämen). Auch sinnlos: es gibt dutzend Kisten und so ohne Weiteres versteckte Rubine (Standardwährung in Zelda-Spielen), dass eine Begrenzung völlig unnötig ist (anfangs: 300, 600 mit einer Handvoll abgeliefeter Insekten bei einer städtischen Sammlerin, 1000 bei allen 24 abgelieferten Kleintieren). Total behindert, wenn man einfach irgendwann nicht mehr Rubine aufheben kann und Truhen somit wieder ungeleert in den Ausgangszustand zurückwandern (und Dungeonkarten niemals komplett geleert werden können).
Da die Wii keine Trophies anbietet, ist es hier auch völlig sinnfrei ALLES zu sammeln. Wozu eigentlich?
Die Kämpfe sind, weiß man wie, nie wirklich superschwer. Auch hat man die Möglichkeit Heiltränke mitzuschleppen.
Und was kann man mit den Rubinen anstellen?
Nur Verbrauchsmaterialien auffüllen oder andere sinnfreie Sachen machen. Man braucht es halt nie für neue geile Schwerter... das zweite (und letzte) bekommt man eh im Spielverlauf.
Konkurrenzfähig ist das Ganze leider nicht - und hat keine so hohe Wertung in den Magazinen verdient.

Toll ist das Abenteuer trotzdem - und liefert nicht nur Spaß, sondern auch sauviele Cutscenes.



Fazit:
Alle, die Zelda kennen und an alle, die es noch nicht kennen: kauft es euch einfach. Falsch machen könnt ihr hier wenig. Mit ein paar Abstrichen im Gesamtdesign (zu riesige leere Welt, hirnrissiges Währungssystem mit wenig Einkaufmöglichkeiten und sinnfreien Begrenzungen im Portemonnaie und einer Japano-typisch-nervigen Präsentation hier und da) ist es aber dennoch zu empfehlen!

3 Kommentare:

  1. hat leider nicht mehr so viel charakter wie windwaker und majoras mask, skyward sword ist noch schlimmer... hier merkt man schon, dass es langsam mit zelda bergab geht leider.

    AntwortenLöschen
  2. Das wird dann wohl tatsächlich mein erstes Zelda!! ;) Ich freu mich! :D

    AntwortenLöschen
  3. Ach! :D Das waren noch die Zeiten mit Reviews ohne Screenshots. Also: Nachfolger Skyward Sword hab' ich mir jetzt geholt. Dauert noch bis zum Test, wird aber besser sein als TP.

    AntwortenLöschen