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Donnerstag, 16. Juni 2011

Mozart - Das letzte Geheimnis





Ein Adventure über einen weltberühmten Komponisten oder: wie Adventures schief gehen können

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: dieses 3D-Point-&-Click-Adventure ist grottenschlecht. Und da es tatsächlich so unglaublich schlecht ist, bekommt es jetzt auch eine gewaltsame Lawine voller schlechter Impressionen zurückgeballert und wird allein gelassen.
Zunächst einmal: im Ernst - wer will denn bitte in einem textlastigen Adventure etwas über das eher langweilige Leben Mozarts in der ästhetisch völlig belanglosen Zeit der Wiener Klassik wissen? Allein dieser Titel machte schon Müdigkeit bei mir breit. Doch... irgendwie schien es bemerkenswert zu erfahren, ob sie den Ersteindruckskarren noch aus dem Dreck gezogen bekommen.
Doch nein, das bekamen sie nicht.
In der Geschichte geht es um irgendeinen Kaiser, der irgendwelche Probleme hat, um irgendeinen Maskierten, der auch noch irgendne Rolle spielt und irgendwie ein düsteres Geheimnis. Allzu lange blieb ich allerdings nicht im Spiel, wodurch ich nicht soviel erfuhr.
Ihr erwacht anfangs in eurem Zimmer, könnt gewisse Gegenstände aufnehmen und erkennt bei manchen Gegenständen, dass sie verwend- oder mit einem bestimmten Gegenstand kombinierbar sind, indem sich der Cursor verändert beim Markieren. Die Inventarleiste lässt sich auf Wunsch festigen und bleibt somit immer eingeblendet. Sie enthält neben den Items auch einen Button für's Hauptmenü, einen für's Journal (Tagebucheinträge und aktuelle Missionen) und einen Button, der ein spezielles Buch öffnet. Das erscheint aber erst im dritten Kapitel und ich habe keinen blassen Schimmer, was das unverständliche Wirrwarr dort überhaupt soll und warum man es so ungekonnt ins Game reingeballert hat.
Allerdings hält das Inventar noch eine tolle Option bereit: das sogenannte "Trennen". Sobald ihr einen Gegenstand nehmt und auf diese Schaltfläche bringt, werden die Gegenstände "getrennt". Klingt total bescheuert, wenn der Spieler zum ersten Mal erfährt, dass es aus einer Brieftasche einen Schlüssel und eine Uhr macht. Er holt dann quasi alles dort raus bzw. trennt im späteren Verlauf vermutlich Nagel von Brett oder so. Trotzdem klingt das beschränkt.





Die Essenz des Hässlichen

Ob die Hintergründe als hässliche Tapeten sich zwischen lieblos gestalteten 3D-Objekten tummeln, welche sich versuchen mit Bump Mapping schick zu machen, oder die roboterartig-leblosen Gehbewegungen der Figuren - alles sieht so unglaublich abschreckend aus. Teilweise werden Bildschirmwechsel nicht durch ein Icon / einen Exitpoint deutlich gemacht, andererseits schwenkt die Kamera teilweise beim nach Schräg-Links-Marschieren nach rechts oder schlägt in einer Szene auch plötzlich wild in eine andere Richtung - sehr verwirrend. Die Kartenwechsel geschehen erst, wenn bestimmte Dinge erledigt wurden - manchmal Kleinigkeiten, die nicht klar ersichtlich sind. Leider sind auch die Gehwege nicht abkürzbar durch einen Doppelklick - weder wird die Person schneller, noch lässt sich ein Gebietswechsel damit blitzartig auslösen. Dazu kommt noch, dass die Person in 3D ist und sich leider auch erst einmal richtig hindrehen muss, um Dinge zu benutzen oder überhaupt erst loszugehen.
Die ersten Rätsel waren noch dazu recht belanglos - besonders Partituren fertig zu komponieren bestand nur aus einem viel zu simplen Minispiel, wo man gewisse Noten so austauschen musste, dass sie an korrekter Stelle sind. Sobald eine Note richtig sitzt, kann man sie auch nicht mehr ändern. Ein buntes Herumklicken und schon ist diese Hürde absolviert. Dämlich. Ansonsten wurde der Haupthandlungsstrang bisher nur durch sinnfreie Handlungen aufgehalten und animierte mich angesichts der biederen Qualität letztendlich nach einer gefühlt viel zu langen Stunde zur Deinstallation.


Fazit:
Deinstallieren! Was anderes kann ich zu diesem qualitativ niedrigen Stück Software zu einer überflüssigen Geschichte zum relativ uninteressanten Mozart nicht sagen. Rest in pieces...

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