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Mittwoch, 1. Juni 2011

D&D Daggerdale





Und wieder kommt mit "Dungeons & Dragons - Daggerdale" ein zum müde-gähnen einladendes Arcade-Kloppspiel raus, was lediglich den Namen "Dungeons & Dragons", was als DIE Basis für Pen&Paper-Rollenspiele gilt und eben wie der Name sagt: mit Stift und Papier gespielt wird.
Aber ein Würfel fehlt natürlich auch nicht und dadurch wird bei diesem Brettspiel die Höhe deines nächsten Angriffs bestimmt und du schlägst eben deshalb nicht immer gleich stark zu, obwohl du jedesmal triffst.

Dieses System hört sich bestimmt bei vielen sehr bekannt an, da es in ähnlicher Art auch in vielen anderen guten Ablegern wie Diablo auch eingebaut ist. Aber eben nicht in derselben - was genau die Unterschiede sind, lege ich euch mit neugierigem Pflichtblick ins D&D-Regelwerk nahe.


Jedenfalls hat dieses Spiel nichts mit Anspruch, toller Story oder Spielspaß, geschweige denn Grafikpracht zu tun.
Ja... im Prinzip hat es seine Existenzberechtigung verfehlt, ihr wisst bescheid - der Test kann geschlossen werden.
Aaaaaaaach. Mist. Ihr wisst ja noch garnicht was ich weiß...
Aber glaubt mir: ab hier verschwendet ihr eure Zeit, wenn ihr diesen Test lest anstatt mir von hier an sofort zu vertrauen und sofort euch um Wichtigeres wie z.B. den Lebensmitteleinkauf oder dem Abwasch zu kümmern.
Also gut. Dann fang' ich mal an...




Was Daggerdale so alles nicht kann:


Wie bereits anfangs erwähnt weiß in dieser Art 3rd-Person-RPG nichts zu gefallen: erst einmal lässt sich die Kameraeinstellung nicht korrekt bedienen. Lediglich auf horizontaler Achse kann ich die Kamera per Maus um den Hauptcharakter führen, vertikal geht hier garnichts. Auch garnicht weiter schlimm - Details gibt es so gut wie nicht, die Grafik in den modrigen Dungeons ist einfallslos. Nein, auch sonst gibt es hier und da den aufkeimenden Verdacht: "Hey... das ist doch ein wenig unfertig released worden, oder?" - und ob!
Man könnte sogar sagen, dass der Storyentwurf noch im Pre-Alpha-Modus schlummerte: ein böser Dämon wurde zum Leben erweckt, haust jetzt in einem Turm & den müsst ihr erklimmen, um ihm die Fresse einzuhauen. Toll.. Ich bin sowas von mit dabei!
Jedenfalls gilt es gleich nach dem Pappaufsteller-Introvideo durch einen Zwergenstollen zu rennen und Goblins zu verdreschen. Erst einmal möchte ich nochmal zusammenfassen: wir befinden uns zu Beginn nach einem schrecklichen Info von einer schrecklichen Grafikengine umgeben in einem Standarddungeon, haben stereotypische Zwerge um uns herum und müssen bekannten Goblins in den Fußboden stampfen. Fängt doch schonmal gelungen an. Oder liegt das daran, dass ich erst kürzlich "The Witcher 2" beendet hab?

Mit Linksklick schlagt ihr zu, Rechtsklick wirft eine der unendlichen Wurfwaffen (z.B. Äxte) und die mittlere Maustaste ist zum Aufheben von Gegenständen dar. Toll ist, dass er Geld automatisch aufhebt. Da das aber meistens Centbeträge sind, nervts schon ziemlich und macht Lust darauf wie denn so die Preise beim Händler aussehen: recht teuer, findet man später heraus.
Übrigens respawnen Gegner gerne wieder und sind auch gemischt von 2 Sorten: totalen Schwächlingen und richtig starken. Und da alles munter auf dich einkloppt und die Heiltränke a) zu wenig gedroppt werden, b) nur begrenzt beim Händler für zuviel Geld zu haben sind, macht's nach einer Weile keinen Spaß mehr, da man immer ängstlicher wird sich großen Gegnern zu stellen.
Es wurden unbrauchbare Waffen fallen gelassen, unbrauchbare Rüstung - falls überhaupt, Gott sei Dank, dass diese nicht kaputt gehen. Doof nur, dass sie Angriffsgeschwindigkeiten haben.
Der Stufenaufstieg plätschert zu langsam vor sich dahin, aber wenn er einmal da ist, gibt's Verschiedenes zu verändern: Grund- und Specialskills, dazu noch ein Talent. Klingt gut, bringt aber nix bzw. schafft keine Abhilfe zu den anderen Aspekten.

Hin und wieder hängt dein Charakter und insgesamt ist er übrigens auch nur ein Stereotyp für eine der vier wählbaren Klassen. Du bist komplett alleine unterwegs.

Lustig: sobald du anfangs die 3 Zwerge aus den Käfigen befreist, stehen sie nach ihrem Bedanken immer noch mutterseelenruhig im Käfig, während ich im die Ecke verschwinde und der nächste Goblin sowieso sie wieder einsperren könnte. Überhaupt: Goblins fangen Zwerge, wie peinlich ist das denn?
Weiterhin: die Charaktere sprechen nicht, sondern murmeln simlisch irgendwas daher und du musst Text lesen.
Grenzdebil ist dagegen schon die Information im Menü, dass man "eine beliebige Taste" drücken soll, was aber leider nicht stimmt. "Enter" funktioniert nicht, genauso wenig die Maus. Erst auf Buchstaben oder Leertaste reagiert das Spiel.


Fazit:
Dungeons & Dragons Daggerdale verspottet die D&D-Fangemeinde mit seinem Auftritt als Diablo-Klon mit schlechter Grafik, langweiligem "schon 1000x gesehen"-Feeling und einer haarsträubenden Z-Movie-Geschichte. Dazu noch eine Prise unausgeglichener Schwierigkeitsgrad, nervige Dropped-Items und fehlender Langzeitmotivation. Insgesamt rate ich UNBEDINGT vom Kaufe ab. Greift lieber zu "DeathSpank 1 oder 2" (!) oder "Diablo", ansonsten als letzte Instanz "Torchlight".

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