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Sonntag, 5. Januar 2014

Warum "AC 4 - Black Flag" so richtig scheiße ist...



Moin liebe Leserinnen und moin liebe Leser,

ursprünglich hatte ich vor KEINE Worte zu Triple-A-Titeln mehr loszuwerden, aber wenn ich meine Tastatur regelrecht verprügelt und letzten Endes den beruhigenden Befreiungsschlag mittels Deinstallation des Spiels durchgeführt habe, muss irgendwas an Assassin's Creed 4 Dreck Fleck falsch gelaufen sein.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ziemlich angetan war vom Karibikflair (da denke ich gleich wieder an Risen 2 - Dark Waters) und auch Edward als unüblicher Assassinenpirat eine willkommene Abwechslung bot.
Doch dass das Schiff dann regelrecht gegen die Wand fährt - und doch irgendwie motivieren kann (warum habe ich wohl so lange durchgehalten bis ich bei "Freedom Cry" endlich die Deinstallation antrat?), erkläre ich euch im Folgenden.

Das grundlegende System in diesem Teil ist immer noch dasselbe: Rumrennen, Leute belauschen, Rumschleichen und Attentat-Kills durchführen. Wie auch schon vorab in Previews gesehen, kommen aber noch Schifffahrten dazu. Das Feature hat in AC 3 anscheinend viel Anklang gefunden und nun baute man das als 50%-Hauptbeschäftigungstherapie mit ein.
Mit eurem Schiff könnt ihr dann über das Meer segeln, verschiedene generische Inseln und generische Städte ansteuern, dort unsäglich viele generisch langweilige Schätze plündern, generische Schiffe zerstören / entern und Waren oder Nutzgut einsammeln, um euer Schiff oder die eigene Kasse aufzuwerten.

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Außerdem könnt ihr Forts (und so die See) erobern oder auf Tauchgang gehen.
Das hört sich doch alles toll an, nicht?
Klar machen die Schiffsfahrten inkl. Seemannslieder Spaß und Schlachten sind auch toll - wenn man es nicht IMMER und IMMER und IMMER wieder tun muss. Gerade um den eigenen Lebensbalken des Kahns oben zu halten, muss man immer wieder auf's neue Schiffe kaputt ballern und danach entern. Das Entern erfolgt über das wie sonst auch normale Schwertkämpfen und Rumklettern. Auch im vollen Seekrieg mit mehreren Schiffen ist das Entern eine sichere Methode, um unverwundbar zu werden und die eigene Gesundheit aufzuwerten. Niemand beschießt euch währenddessen - und geentert werdet ihr auch nie.

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Das Nervigste macht sich aber da schon bemerkbar: Der Unhold dieser ganzen verfickten Spielereihe nennt sich "Free Climbing" und baut auf der fucking "Awesome"-Taste auf. Einfach Shift gedrückt halten und auf Wände zusteuern, sodass Edward fein herum klettern kann. Natürlich steuert er IMMER wieder genau die Punkte an, an die man NICHT heranspringen will, springt zu einer Kante herunter als auf das Dach hinauf, springt an unsichtbaren Wänden hoch und zuckt wild an Ecken herum, die eigentlich leicht erklimmbar sind - kurz: Der bedepperte Dummdepp benimmt sich einfach nicht so wie man will.
Volle Kontrolle?
Die habe ich hier verdammt noch einmal nicht.
NO FUCKING CONTROL AT FUCKING ALL!
Und genau das ist es, was man eigentlich in einem Videospiel haben will. Die Klettereien blockieren einfach und nerven auf Dauer nur. Man merkt die abgespulten Animationen und das Versagen des Konzeptes der Entwickler. Es ist viel schöner und effektiver auf den Straßen rumzurennen und Passanten umzurempeln als sich über die Dächer zu slowmo-bewegen.

Aber das ist nicht das Einzige, was nervt.
Außerhalb dessen sind's die vielen nervigen Kisten, die immer gleichen Assassinen- und Marineaufträge und die sich zum KOTZEN wiederholenden Missionsaufträge (entweder schleicht man wie ein behinderter Affe über Dächer und "belauscht" mal wieder Vollspastiker mit Tomaten auf den Augen, schleich-killt sich durch die Menge oder nimmt ein Schiff auseinander), die an der Grenze des Belastbaren kratzen.

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Ganz selten (wie mitten im Spiel auf der gestrandeten Insel mit dem "Verrückten") gibt's Lichtblicke und es wird wieder spannend. Aber Rogerts? Blackbeard? Hagenbart, der Üble? Mir doch latte, wenn's in den meisten Fällen der Fuckmissionen nur um's "Geschäft" geht. Persönlichkeiten der Charaktere entwickeln - private Hobbies, Marotten und die Charaktere dauerhaft interessant zu machen (wie in GTA beispielsweise) war noch nie AC's Stärke und ist es auch wieder nicht.
Die Geschichte verwirrt mehr und ist außerhalb des Animus' im DEV-Spielebereich von Abstergo 1000x interessanter. Und das sagt sogar meine Nina, die ebenfalls davon angekotzt war und Edward's langweiliges Streben nach Reichtum nervig fand.

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Ihr beschäftigt euch quasi auf Dauer mit einer Story, die nichts hergibt und Schiffsfahrten, die lang dauern, zwar schöne Matrosenlieder bringen, aber zu keinerlei einzigartigen Zielen führen. Schatzkarten finden und damit irgendeinen Punkt auf der Karte zum Entgraben eines Schatzes entdecken - wooooooooooow. Und? Was krieg' ich dafür? Eine simple Galeonsfigur für mein Schiff - oooh nein, nur den verfickten Plan dafür. Keine neuen geilen Schwerter, keine neuen wirklich nützlichen Sachen. Selbst nach den Maya-Steinen und Assassinenschlüsseln zu suchen, bringt nur 2 Kutten, wovon eine scheinbar keinen und die andere einen minimal nützlichen Effekt hatte.

Wo sind außerdem die Immobilien aus den Vorgängern geblieben, die vernünftig und auf Dauer immer wieder automatisch Kohle einbrachten?
Nein, dieses Mal muss ich wie ein bekloppter immer wieder Schiffe kapern. Kein Bock, ganz einfach.

Mit dem ersten DLC "Aveline" zeigt AC wieder, wo die Wurzeln liegen: Schön straigth designte Levels, die sich nicht unnötig in die Länge ziehen. Dazu läuft Aveline noch richtig schnell und stürmt quasi nur so durch die Levels - und kämpft sich ebenso zügig die Massen. Zwar gibt's nur 3 Missionen, dafür aber ein sympathisches Mädchen, aber leider wieder eine sinnlose Nullnummerstory.

Dem ganzen die Krone setzt man aber im zweiten DLC namens "Freedom Cry" auf. Zwar ist der Wechsel zum neuen Hauptchar Adewale, Edward's Maat aus dem Hauptspiel interessant und das Sklavenbefreiungsthema gut umgesetzt, doch allein schon "Sklavenbefreiung" ein übelst langweiliges und vorhersehbares Storythema, weshalb wir hier wieder ein "Ubisoft präsentiert zzzzzzzzzzzzZZZZZZZZZZZzzzzzzzzzzzz" auf der Matte haben. Die Charaktere, die darin vorkommen, waren die ersten Minuten schon uninteressant und da sich der Stock-im-Arsch-Adewale mit seinen unendlich vielen, jeden Kampf in die Länge ziehenden Finishing-Moves vermutlich nie verliebt, ist noch nicht mal eine spannende Romanze zum Anreiz da. Es ist einfach AC's Schicksal stets langweilige, nie richtig interessante Geschichten zu präsentieren und Ansätze wie das interessante Abstergo Entertainment DEV-Team mit komischen "das Rätsel auflösende" Sequenzen abzuspeisen und den Spieler mit immer mehr Fragen und weiterem "mehr vom Gleichen" zurückzulassen.
Penner.

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Wenn es wenigstens im Hauptspiel Rätselpassagen oder mehr Abwechslung durch andersartige Aufträge oder Multiple-Choice-Dialoge bzw. einzigartige Quests gäbe, wäre das ja supertoll, aber stets immer wieder wie ein uraltes Mahlwerk das Gleiche?
Und bitte sagt nichts von "Freiheit", die gibt's in AC nur augenscheinlich. Jede einzelne Klettermöglichkeit beraubt euch nicht nur der Freiheit das zu tun, was ihr eigentlich genau wollt und jede einzelne Quest schnürt euch nur in einen ganz engen Rahmen, bei dem ihr Husch-Husch irgendwelche Templer-Spasten dauerverhören und ihnen zeitraubendst bis in die unmöglichsten Areale irgendwie nachdackeln müsst - natürlich ohne von behinderten Fernschützen entdeckt zu werden, die sofort sehen wo wann und wer ihr seid - wobei mancher Fußsoldat einfach nur nicht erkennt, dass seine ganzen Kumpanen die Reihe um 5 Meter weiter in ein Gebüsch gezerrt werden oder Edward direkt auf einer Plantage zwischen Nutzpflanzen üüüüüüüüüüüüüberhaupt nicht offensichtlich herumspukt.
Copy'n'Paste einer recht straffen Lego-Baukasten-Welt, die nur aus offensichtlichem Turnübungsmaterial und leeren, austauschbaren Inseln besteht. Reduziert ist es genau DAS, was "Assassin's Creed" war, ist und vermutlich immer sein wird.

Ich mein: WOHER um Gottes Willen kommt denn bitte diese Wertung hier? ➜


Keine Ahnung, ob die Gamestar-Leutchen sich mittlerweile wie eine Sekte verhalten und ein Anführer dort die Endwertung angibt bzw. die Publisher / Entwickler selbst noch einen kleinen Obolus anbieten, sofern es Wertungen im 90er-Bereich hagelt. Oder sind's vllt die geheimen IDG-Pillen, die jeden Mitarbeiter zum 1A-Vorzeige-Strahlemann werden lassen und ihm nazitechnisch noch eine Knarre an den Kopf halten, sobald sie anfangen den gesprochenen Text für's Reviewvideo aufzunehmen?
Was zum Teufel ist nur los mit dieser Presse?
Ich denke nämlich, dass wir - und davon jeder Einzelne, auch du - als "der Untergrund" und/oder "die Konsumenten" wesentlich präziser und erwachsener an die ganze Sache rangehen - und vor allem Mut haben das Schlechte auszusprechen, damit es in Zukunft verfickt noch einmal besser wird.
Das Spiel ist eines der Spiele, die mich dieses Jahr ganz besonders aufgeregt haben. Dieses Spiel hat mich mit seinen pestbeulenhaften Makeln aufgewühlt und erzürnt zurückgelassen und das sollte nicht das Ziel der Programmierarbeiten eines namhaften Teams sein. Wer auch immer dafür im Einzelnen verantwortlich ist: You fuckin' failed! Und nu: Weg damit und neu machen!

So.
Ich habe fertig.

7 Kommentare:

  1. Also nochmal neu:

    Ich habs dir doch gesagt... ich habe es euch ALLEN gesagt!! :D

    -------> http://gamesandotheraccidents.blogspot.de/2013/01/assassins-creed-3.html

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    1. Oh weiser RR, wird es am 08.02.2077 Regen geben? :P

      Es ist doch immer so, dass man Triple-A-Titeln irgendwann gepflegt den Rücken zudrehen sollte. Es gibt wenige Ausnahmen, aber die sind ja zum Bestätigen dieser Regel da. ;)

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  2. Die PC-Variante der AC Reihe war noch nie gut umgesetzt (siehe AC2, welcher mit einer permanent Internetverbindung und ständigen Ubisoft-Server disconnects unspielbar war).
    Bugs und Glitches waren ebenso seit AC Brotherhood stets zu erwarten (leider).
    Ich habe jeden der Teile auf der Xbox 360 gespielt, da ich bereits von den unzähligen Ubisoft-Titeln (Splinter Cell, AC uvw.) und der Installation geschockt und regelrecht demotiviert war/bin.
    Ich muss dazu gestehen, das mir wahrlich Teil 1 und 2 mit dem Setting, den Charakteren und der epischen Geschichte zugesagt hat.
    Die nachfolgenden Teile verkamen zu einem Einheitsbrei mit guten Ideen, aber dem gesenkten Niveau der Geschichte.
    Black Flag war hingegen ein guter Schritt in die richtige Richtung, es gibt Seeschlachten (welche natürlich ausbaufähig sind), gute Wetterverhältnisse, einige gute Charaktere und dazu den Erkundungsaspekt (ebenso ausbaufähig).
    Warum und wieso die Entwickler einige Ihrer Flagschiffe (Wortspiel!) verhunzen, liegt an den Casual-Gamern, welche das Spiel einwerfen und direkt losspielen möchten.
    Keine feste und komplexe Spielwelt, sondern eine Mission (abgeschlossen), speichern (ausschalten) und das ganze von vorne.
    Somit wirkt es für uns, die das Spielen von einer anderen Sichtweise betrachten, als abgehakt oder verstümmelt.
    Die heutige Generation möchte sich nicht länger mit den Spielen und der Einarbeitung der Materie vertraut machen, es herrscht das Plug&Play-Zeitalter ohne auf die ältere Spielegeneration einzugehen.
    Dennoch muss ich ein Lob an Dich aussprechen, da mich der Artikel amüsiert hat und man deine offensichtliche Wut deutlich beobachten darf/kann :)
    (Mir ging es aber ähnlich bei Lost Planet 3. Ein Titel der mich neugierig und hoffen lassen hat, worauf ich aber leider mit einem unfertigen und eintönigen Haufen Pixel abgespeist wurde.)

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  3. Freut mich, dass du Spaß beim Lesen hattest - das war (neben der Aufklärung mit Warnfaktor) mein Ziel. :)

    Und ja - ich stimme dir in allen Punkten zu. Onlinezwang und uPlay tragen nicht dazu bei die Spiele attraktiver zu machen. Aber letztendlich schauen wir auf die Spiele und sehen, warum Handbücher keine "Bücher" mehr sind, sondern eher zu 2-seitigen Flyern verkommen. Ich will nicht ewig der Vergangenheit nachheulen und das spart Zeit das Spiel direkt starten zu können - mit allen sinnvollen Erklärungen drum und dran, aber zu leicht kann wiederum zu uninteressant sein.
    PC- und Videospiele dürfen sich meiner Meinung nach nicht am Handy-/Tablet-Minispiel-Casual-Markt konzentrieren, wo die Leute bedient werden, die irgendwo gelangweilt im Arztwartezimmer sitzen oder gerade nichts beim Bahnfahren zu tun haben.
    Für die Situation sind Gelegenheitsspiele toll und ich nutze sie auch - aber eben nicht Zuhause.

    Das Spielerlebnis sollte ein einzigartiges, in sich abgeschlossenes Kunstwerk - eine Symphonie an sich sein. Dass es dazu kein Triple-A-Titel sein muss, beweist "Ni No Kuni" für die PS3 oder aktuell "Banner Saga" für den PC.

    Ich bin gespannt wie sich AC weiter entwickelt. Neben CoD ist das die nächste Serie, die ich hoffnungsmäßig abgeschrieben habe und voller Zweifel dem nächsten Ableger entgegen blicke. Mal gucken was kommt... wenn's mehr vom Gleichen ist, breche ich nach spätestens 1 Stunde ab. :)


    PS: Lost Planet 3 sah hoffnungsvoll aus und präsentierte neben einem sympathischen Hauptcharakter leider nur viel ödes Gelaufe und sich in die Ewigkeit ziehende Missionen. Aber immerhin war's vom Ansatz her schon besser als der komische zweite Teil, oder was meinst du?

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  4. Ganz schöner Rant :D
    Assassin's Creed 4 war der erste Teil, den ich nicht angefasst habe, nachdem mich Teil 3 schon enttäuscht hatte... Hoffe mal, dass Ubisoft mit dem nächsten Teil mal wieder einen Sprung wie den von AC 1 zu AC 2 schafft, ansonsten seh ich schwarz für die Zukunft von Assassin's Creed.

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  5. Du hast einfach so verdammt recht nach AC 2 kam immer nur das gleiche immer und immer wieder immer ein paar sachen neu und dann wieder der alte scheiss weil nach ACR ging es Berg ab !! Ich hatte Hoffnung in AC3 aber mal ehrlich was war den das für eine scheisse ? Der neuste Titel Unity mann könnte es echt geil machen französische Revolution wirklich intressant aber wenn es wieder immer und immer wieder das gleiche ist dann sollten es Ubisoft echt lassen die Reihe fortzusetzen ! Ich will das AC2 feeling wieder eine mega Story und eine mega Umgebung mit viel Spielspaß !

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    1. *unterschreib* :) Danke für deinen Kommentar! Ich hoffe auch das beste!

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