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Montag, 3. Oktober 2011

OIO




Fast alles richtig

OIO - ein 2D-3D-Jump'n'Run von "Uncanny Games". Einem Indie-Entwickler, von dem man bisher noch nichts gehört hatte, aber wohlgemerkt in jedem Hinterstübchen bleiben sollte. Mal abgesehen vom lausigen Erstlingswerk namens "The Uncanny Fish Hunt" kommt ihr zweiter Ableger OIO ganz mysteriös herüber. "OIO", quasi gleichzeitig Name und Gesicht der kein Sterbenswörtchen redenden Bewohner von ??? haben ein Problem: es gibt keine Storyline, die euch irgendetwas näher bringt. Also ganz nach Oldschoolmania seid ihr einer dieser Bewohner, die aussehen wie Menschen, aber doch einen Unterschied besitzen: ihren Fernseher-förmigen Kopf. Der hat zwar keine besondere Funktion, sieht aber merkwürdig aus. Das Abenteuer beginnt wie in "Limbo" ohne Worte mit wenigen Kameraschwenks. Schnell wird nur eins klar: alle eure Artgenossen sind überall im Level verteilt - doch leider eingefroren. Sie regen sich rein garnicht. Und du rennst nur einfach los. In Richtung "rechts". Wofür? Egal... was soll's...






Jump'n'Die


Wie anfangs angeschnitten rennt ihr lediglich von links immer nach rechts. Umgedreht gibt es kein Ziel, sondern nur den Weg zurück. Soweit so gut - die Grafik ist dabei in einfachstem 3D (Anfang der Jahrtausendwende). Das Levelsetting dabei übersteigt nie klassische Höhle oder irgendeine Fabrik, weiß also durch Detailreichtum nie besonders zu gefallen, aber dafür durch sein nettes Spielprinzip und dem Abwechslungsreichtum.
Ihr steuert den kleinen Zweibeiner mittels Maus und Tastatur. Tastatur um zu rennen und zu springen (es gibt übrigens keinen Doppelsprung) und alternativ sogar zu ducken (geduckt gehen ist möglich) - die Maus dagegen ist für's Zielen und Feuern da.
Doch Waffen gibt es nicht, sondern nur einen Samen, die ihr zu Beginn findet. Mit ihm könnt ihr an grünen Moosflächen Säulen wachsen lassen. Diese Säulen haben jeweils an den Seiten auch widerrum Moosflächen, die bei Beschuss ebenso wieder Säulen wachsen lassen. Der Zweck: ihr könnt irgendwo hingelangen, wo ihr sonst nie hin kämt oder aber ihr aktiviert Schalter damit oder bewegt Physikobjekte, die außer Reichweite sind.
Aber: es sind nur 3 Säulen gleichzeitig möglich. Schießt ihr einen vierten Samen ab und der fängt an zu wachsen, löscht es die erste aus. Dabei müsst ihr aufpassen, dass nicht 2 Säulen auf 1 Grundsäule basieren - sonst verschwindet einfach der ganze "Baum" und ihr stürzt ab.
Alles für die netten und fordernden Rätsel - mal Geschicklichkeitspassagen, mal unter Zeitdruck, mal ein bisschen Knobeln - aber alles in einem einfachen Rahmen.
Doch das Problem des Spiels ist ein großes: die Sprunggenauigkeit wird oft durch das träge Reagieren der Spielfigur ausgeknockt, wodurch ihr oftmals den Abgrund entgegenjumpt oder schlichtweg wie Holz zermalmt werdet.


Ein unsichtbares Checkpointsystem setzt euch dann meist in der Nähe ab - hingegen speichert ihr einmal pro Level an einer bestimmten Stelle. Das ist auch gut so, wenn man mal das Spiel verlassen möchte, da die insgesamt 12 Levels schon ein wenig Zeit kosten.
Aber nicht allzu viel, was den Preis von ca. 8 € dann doch nicht so rechtfertigt - obwohl es viel Laune macht. Immer wieder kommen neue Spielelemente hinzu wie ihr eure Frucht so anwendet - diese Hauptfunktionen ändern sich auch nie. Es kommt irgendwann nur Feuer hinzu, was ihr intelligent einsetzen müsst oder Schalter, die entsprechend sinnvoll genutzt oder erreicht werden wollen. Dazu Fallen, die euch viele viele viele Tode sterben lassen.


Ich muss gestehen, dass ich das Spiel nicht zuende gespielt habe. Aber dafür gibt es einen besonderen Grund: der Endgegner ist einfach nur höllisch ultrafies. Man muss quasi vor einer riesigen Zermalmungsmaschine wegrennen. Und wie das so ist, ist der Boden nicht immer ohne Lücken. Sagen wir: ER HAT VERDAMMT VIELE GROßE LÜCKEN!
Und da die Checkpoints total doof gelegt sind bzw. der Endboss auch recht zügig zugange ist, hatte ich nach 10 Minuten an derselben Stelle von der Steuerung die Schnauze voll.






Sonstiges:
  • es gibt Collectables (Punkte oder Kartenstücke), die bei voller Punktzahl angeblich das "Wahre Geheimnis von OIO" preisgeben (schwach... ich will das schließlich auch ohne das erfahren)
  • ihr könnt das Spiel nur über die auf der Website verlinkten Shops erwerben



Fazit:
OIO macht Laune. OIO frustriert. OIO hat eine ultraverstaubte Grafik. OIO muss keine tolle Grafik haben, weil das Leveldesign gut unterhält. OIO stellt sich selbst ein Bein durch die zickende Steuerung. OIO... was ist das eigentlich? Wer sind diese Viecher? Der titelgebende Smiley sieht aus wie ein Fliegenkopf, verdammt noch eins!
Nach Limbo lässt euch das Spiel wieder eiskalt im Schatten was die ganze Tour ins Nirgendwo eigentlich soll - leider verbreitet es weniger Umgebungsflair, aber dafür tolle Rätsel und Geschicklichkeitspassagen.
Nur wenn es auf einmal beim Endboss bockeschwer und unfair wird, verdient es nicht "Spiel" zu heißen, sondern "Launenvernichter".
Leider hat's zum Schluss beim Endboss die Aufgabe den Spielspaß zu bringen, verfehlt. Aber bis zum Ende des Spiels hatte ich Spaß ... so 3 Stunden für ca. 8 €.
Naja... zumindest haben die Entwickler im Vergleich schon beachtliches geleistet. Reingucken könnte sich lohnen!
Nur... rechne damit es nicht zu packen!

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