Google+ Games ... aaand other accidents: The Haunted - Hell's Reach

Mittwoch, 26. Oktober 2011

The Haunted - Hell's Reach



Kurz & Schmerzlos

Die Ausgangslage klingt interessant: 2010 gewann ein kleines namentlich unbekanntes Entwickler-Team den "Make Something Unreal"-Contest von Epic Games. Herausgekommen ist ein kleines Multiplayer-Metzel-Shooter-Survival-Game ala Serious Sam. Vertrieben wird es von THQ auf Steam für 10 €. Ob das Geld genug ist für ein kleines kommerziell gewordenes Projekt?
Naja...

In "Hell's Reach" gibt es keine Solokampagne. Auch keine Story. Stattdessen "übt" ihr auf 8 Maps den Zombieansturm der Superlative. Und zwar ganz alleine - im Gegensatz zum Multiplayer, wo ihr zu maximal Viert gegen die anstürmenden nicht aufhörenden Massen kämpfen müsst. Und zwar um's nackte Überleben - seid ihr als Solist tot, war's das auch.
Verschiedene Modi gibt's nicht - außer "Kämpfe gegen alles was kommt bis zum Ende!" oder "Kämpfe gegen alles was kommt solange wie möglich!".
Dabei schaut ihr einem von 4 wählbaren, aber sich lediglich optisch voneinander unterscheidenden Typen über die Schulter - sucht euch vorzugsweise den Rambo-Verschnitt aus - und lasst euch dann auf die Map beamen.
Direkt geht's los - erste, aber noch relativ schwache Zombies kommen auf euch zu. Von weiten rennen sie, aber umso näher sie dran sind, watscheln sie nur gemächlich auf euch zu.
Kopfschüsse lassen die Birne platzen - alles weitere legt sie trotzdem um. Manche werden zu wandelnden Bomben, da sie ein Tumor kriegen (ähnlich wie in Resident Evil 5). Ähnlich wie in RE5 ist auch die Perspektive: schräg über die Schulter schaut ihr eurem Spieler, auf Knopfdruck genauer zielend.
Auch springen oder kurzzeitig aus dem Gefahrbereich sprinten kann der Bursche - aber leider nur Leitern erklimmen. Vorsprünge oder so sind Tabu - was solls? Die üblen ganz nett designten Monster kommen sowieso überall hin.
Mal gibt's rollende Explosionskugelviecher, mal fliegende Untote, mal welche, die überall Ketten um sich haben und nur durch einen Kopfschuss zu erledigen sind (oder umgedreht haben manche "eiserne" Knochenmasken auf).
Dann gibt's wieder welche, die unter Strom stehen wie Frankenstein - die kann man nur mittels Nahkampf ausschalten. Ein oder mehrere Schläge direkt in die Fresse bis sie gelb leuchten - dann den Spezialmove und gut ist.
Wird's mal eng, müsst ihr einen im HUD markierten Health-Stein aufsuchen und ihn zerschießen - die Dinger sind leider genauso begrenzt wie eure Munition für die 3 Grundwaffen: Pistole, Schrot und MP.
Aber Gott sei Dank lassen die Zombies durch Zufall und meist bei Munitionsknappheit welche fallen.
Blöd nur, dass bei - in kurzer Zeit schon auftretenden - großen Massen keine Zeit mehr ist mal in die Feindesgruppe zu torkeln.
Glücklich werdet ihr hier und da aber doch noch, wenn einer mal ein dauerhaftes Waffenupgrade rausbringt und euer kleiner Schießprügel zum Colt oder die Schrott zur Sawed-Off-Variante mutiert.
Andernfalls helfen nur noch Granaten - aber selbst die sind ziemlich rar gesäht.

Die Unreal-3-Engine kann überzeugen, doch ließ mich auch traurig werden: warum verdammt hat man bei dem Potenzial kein Soloabenteuer draus gemacht?

Übrigens: das Blut bzw. die Gewaltdarstellung (Kopf zerplatzt, Beine ab) ist schon recht nett. Vor allem sieht man selten so detailliert dargestelltes hübsches Blut. Fein.



Fazit:
"The Haunted - Hell's Reach" ist ein kurzweilig, aber übertrieben hektischer und schwieriger Multiplayer-Only-Titel - zumindest für Solisten. Für 10 € bekommt man hier mit 8 Maps relativ wenig geboten - zumal es fast wie eine Art "Free 2 Play"-Titel bzw. eine Unreal-Mod wirkt und auch ist - nur macht THQ damit Kohle.
Zumindest wollen die das. Meine Empfehlung: Vorsicht walten lassen. Dieser Titel könnte Spaß machen, aber dann auf jeden Fall erst mit 3 anderen Freunden und zweitens nur kurzweilig. Ein gewisses Suchtpotenzial ist nicht abzustreiten, aber ob es auf Dauer nicht zu eintönig wird, muss jeder selbst entscheiden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen