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Dienstag, 26. Juli 2011

Tornado Outbreak (PS3)




Wuuuuuuuuuuuuuuusch!

Tornado Outbreak - ein Spiel mit nicht nur interessantem Titel, dazu sehr nettem Cover - nein, ein Titel mit vor allen Dingen sehr unüblichem Gameplay. Und da die Asiaten von Konami natürlich schon immer ein paar abgedrehte Querköpfe sind (was das ähnliche Spiel "Katamari Forever" beweist) kommt hier jetzt ein Titel, auf den bestimmt viele Kinder da draußen warten (und ebenso die, die noch immer nicht von diesen Gedanken loslassen können, obwohl sie schon einige Jahre auf den Buckel mit sich schleppen). Ihr spielt nichts geringeren als den kleinen Zephyr, der quasi ein Wirbelsturm ist. Zunächst ganz klein wächst er durch immer mehr Zerstörung heran & macht sich mit seinen Sturmsoldaten (dies ist wortwörtlich zu nehmen & hat nichts mit weißhelmigen Scream-gesichtartigen Vader-Untergebenen zu tun) auf den Planeten Erde nach bestimmten Sturmkugeln abzusuchen. Diese will irgendein komischer Meister haben, der - ach, wer hätte das gedacht - mit dieser unbändigen Macht natürlich nichts Gutes im Schilde führt. Die Geschichte ist lahm, wird in Comicstandbildern viel zu ernst und uninteressant erzählt, sonstige wenige Dialoge sind ingame und dienen meist nur zur Erklärung von irgendeinem neuen Feature. Das Spiel ist dazu noch recht kurz, kostet aber deshalb auch nicht soviel (mit ca. 10€ seid ihr dabei). Die Missionen laufen von Grund auf immer gleich ab, doch da gibt es einige Feinheiten zu erklären...



Suchtgameplay feat. Herausforderung / Druckmittel

Denn obwohl es nach Entspannung aussieht mit einem wachsenden Tornado später mehr als nur haushoch zu sein & dementsprechend die gesamte polygonarme, aber dank Comicwirkung nie hässliche Umgebung KOMPLETT auszuradiern, steht eins fest: mit "Ruhe" hat das Spiel spätestens ab dem Ende des Tutorials nichts mehr zu tun. Eine Stoppuhr begleitet euch dabei felsenfest durch jeden Level und ist unverschämterweise "by default" im Optionsmenü deaktiviert & wird nur dann angezeigt, wenn nur noch 1 Minute Zeit übrig ist den Level abzuschließen.
Dabei ist jeder Level quasi für seinen Abschnitt "OpenWorld" - und in 3 Areale unterteilt. Erst seid ihr im ersten, dann im zweiten und zum Schluss... klar, dem dritten und letzten. Dabei wird jeder Bereich durch Sonnenstrahlen abgegrenzt - denn Sonne tut dem Wind irgendwie nicht gut. Warum ist mir jetzt auch nicht ganz klar, aber irgendwie musste es ja was geben. Und schattenbringende Wolken wird durch einen Loadstar (oder so ähnlich) erzeugt - und der läuft nur ca. 5 Minuten pro Areal. Das ist ingesamt meist recht knapp bemessen, da ihr zu Beginn jedes Areals & Levels auch komplett auf der niedrigsten Wirbelsturmgrößenstufe seid: ihr müsst zunächst kleinere Gegenstände wegschleudern, damit ihr eine Stufe upgradet, größer werdet und kräftigere Dinge wegholzen könnt. Und wer das Areal noch nicht so kennt und nicht weiß wo man am besten anfängt, beugt sich ganz schnell dem Zeitlimit. Aber damit nicht genug: das Finish-Portal, das ihr innerhalb der Zeit erreichen müsst, öffnet sich erst wenn 50 der 100 sogenannten Feuerfliegen gefangen wurden.
Diese brennenden Viecher verstecken sich in haufenweise Material wie Haus, Grill, Auto, Dixiklo's usw. - sobald ihr diese Bauten zerstört, kreisen sie um euch und fügen sich eurer Sammlung hinzu. Ihr könnt sie alternativ auch "festhalten", werdet immer bei einem Neuerhalt von Feuerfliegen kurz schneller, dann aber ziemlich schnell langsamer bis zum Bewegungsstillstand, der die Combo abbricht. Umso höher die Combo, umso mehr Zeitplus gibt es (nur ein paar Sekunden meist).

Nachdem das also in 3 Abschnitten erledigt wurde, folgt meist ein Rundkursflug durch Energieportale - wer das perfekt ohne auslassen eines Tores erreicht, schaltet nicht nur eine Goldbewertung & -trophy, sondern auch noch ein Spielextra frei (Artwork, Filmchen). Jedenfalls ist das ein Kinderspiel gegenüber den anderen Herausforderungen - und eine abschließende wäre da noch: jeder Level erschafft mit der Zeit Totems, die dann die anfangs erwähnte begehrte Energiekugel beschützen, die in irgendeinem dicken Gebäude / Wahrzeichen versteckt ist. Diese Totems haben bestimmte Schwachpunkte, die zerstört werden müssen: aber auf total billige Knöpfchenhämmertaktik mit ab und zu getätigten Ausweichmanövern - mehr ist das nicht. Eher besteht die Herausforderung darin ohne 5 Lebenspunkte bis zum Totem überhaupt zu kommen: über einen weiten Weg, der mit wandernden Lichtkegeln und sonstigen Dingen geprägt ist. Sofern ihr da reinkommt, verliert ihr ein Lebenspunkt, der aber nach 1 besiegten Totem wieder aufgeladen wird. Und von den Totems gibt es meist 3 (später 4), sodass es wiederholanfällig ist. Collectables wie Steingötzen oder Wasserfeen gibt es auch noch, tragen aber nur zur Platintrophäe und den Extras bei.
Die Platintrophäe ist genauso wie das Spiel herausfordernd und verlangt einiges ab - z.B. habe ich derzeit gar keine Lust die weiter anzugehen, obwohl ich schon 79% erreicht habe. 100 Feuerfliegen gibt es in allen Levels, aber man muss alle 100 mit einem Zug erhalten ohne einmal quasi abzusetzen (nicht R1 loslassen!) - das ist nicht nur unheimlich schwer, sondern fast schon unmöglich, da ihr erst gewachsen drauf losgehen könnt, die Route kennen müsst & ein Fehler schon zum Ende führt.



Sonstiges:
  • total nervige Hintergrund-Menü-Musik - der LOOP ist zu kurz und fängt auch abrupt von vorne an, spürbar - klingt auch wie 1000x gehört -.- 
  • nach und nach schaltet man Spezialfähigkeiten wie einen Stampfer oder starken Wirbel frei - und kann damit spezielle Collectables früherer Levels einsammeln
  • im Couch-COOP (nur lokal) spielbar




Fazit:
Tornado Outbreak schafft mit seiner Idee & dem grundlegenden Spielprinzip verdammt gute Laune - als wachsender Wirbelsturm ganze Dörfer oder Kleinstädte zu zerlegen, Bauernhoftiere durch die Gegend zu schleudern oder schlichtweg die ganze Karte von Objekten freizuschleudern ist einfach herrlich. Das knappe Zeitlimit (wahrscheinlich wäre das Game ohne dagegen fast komplett langweilig), die kurze eintönige Spieldauer & Cutscenes nerven zwar, aber trotzdem ist es gerade für den LowBudget-Preis einen Blick wert.
Ansonsten zu "Katamari"-Zeugs greifen.

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