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Freitag, 16. November 2012

Painkiller - Hell & Damnation



Neuer Name, (fast) altes Spiel

Willkommen im Jahre 2012, willkommen 8 Jahre später! Denn es ist schon eine ganze Weile her als das Original Painkiller im Frühjahr 2004 das Licht der Welt erblickte. Und wisst ihr was?
Es war das Erstlingswerk der von mir so geliebten polnischen Entwickler "Peoply Can Fly".
Sagt euch doch was, oder?
BULLETSTORM!

Richtig - die Jungs haben 2011 bewiesen, dass sie noch mehr können als pure Serious Sam geklonte stumpfe Dauerballerei - aber genau das machte auch bei Painkiller Spaß.
Obwohl der ernste Sam lustige Sprüche vom Band gekloppt hat, die der stumme Daniel hier nichtmal im Traum vermag von sich zu geben, hatte Painkiller ebenso seinen Charme.

Die neuen Rendersequenzen sind echt schick in Szene gesetzt - kommen aber nur zu Beginn und am Ende vor. Super.

Nachdem People Can Fly das Zepter seit dem Addon "Battle out of hell" von 2004 aus der Hand gegeben hat, kamen von Fans produzierte mehr in- als offizielle Nachfolger namens "Overdose" und "Redemption" raus, die aber nach meiner Meinung mehr Fail als Würdigung eines Originals waren.

Die bekannten (keine neuen) haushohen Gegner gibt's natürlich auch hier.

Nun hat sich 2012 Publisher "Nordic Games" gedacht: "Jo, geben wir doch mal Entwickler "The Farm 51" die Markenrechte und lassen die einen Remake programmieren.". The Farm 51 haben bereits mit NecroVision 1 und 2 Erfahrungen im Sinnlosshooterbereich gesammelt, konnten aber nicht wirklich mit dem Konzept überzeugen.

Aus dem Addon: der Rummel-Level (inkl. Achterbahnfahrt).

Da Painkiller - Hell & Damnation KEIN Nachfolger, KEIN Reboot oder sonst irgendeine großartige Neuerung ist und man sich straff ans Originalkonzept hat, können wir nichts weiter erwarten als neue Grafiken.
Tooooooooll....

Der Dämonenmodus. Übrigens ein Screenshot aus dem (brandneuen) Tutoriallevel (wow! yeah!)

Aber ich muss zugeben, dass das, was es macht, ganz gut macht. Zwar gibt es sinnloserweise ein Tutorial (WTF????), in dem nicht nur das Movement, sondern auch das Schießen trainiert (*räusper* mehr "gezeigt") wird und euch erklärt wird, dass nach 66 aufgesammelten Seelen unwiderruflich der Dämonenmodus für ein paar Sekunden aktiviert wird, in dem ihr unverwundbar seid und alles und jeden mit einem Schuss in Einzelteile zerlegt (was euch eh aufgefallen wäre).


So macht ihr euch also auf der Rahmenhandlung folgend durch die verschiedenen Höllenebenen zu stapfen, für Gevatter Tod 7000 Seelen einzufangen und somit eure Catherine zurückzukriegen. Die hat nämlich den letzten Tag auf Erden durch einen von Daniel verursachten Autounfall nicht überlebt und sie gilt es zurück ins Leben zu holen.
Die Story ist leicht abgeändert worden und wartet - glücklicherweise - mit neuen sehr sehr schicken Rendersequenzen und sogar Ingame-Cutscenes auf euch, welche zwar mehr Inhalt andeuten, aber trotzdem nur fast bei jedem Kapitelwechsel erst vorkommen.
Irgendwie belanglos, aber ein interessanter Ansatz ist es schon gewesen.

Nett, aber auch viel zu selten: Ingame-Cutscenes. Fast schon fragwürdig: es gibt haargenau EINE lustig gemeinte Szene im gesamten Spiel (Bahnhofslevel, Screen rechts). WTF?

Die Waffen, sowie der Levelaufbau und die Musik sind gleich geblieben. Eine neue Knarre ist mir nicht aufgefallen - wohlgemerkt wurden aber Originallevels mit Levels aus dem offiziellen Addon "Battle out of hell" miteinander vermischt, fette Levels aus dem Original weggelassen und somit eine neue, viel kürzere 5 Stunden Kampagne gebacken.
Wo ist der Turm von Babel? Wo der Militärkomplex? Oder die vereiste Brücke, das mittelalterliche Schloss, wo die von der Pest heimgesuchte Stadt, der coole Hafen mit den fetten Kränen?
Einfach wegeliminiert.

So nah solltet ihr keinen Gegner lassen - und wenn, dann schön in Blutfontänen zershreddern.

Aber wer die restlichen Level in gewohnter Manier mit gewohntem Gegneraufkommen, gewohnten Gegnermodellen und gewohnter Direkt-auf-einen-zulauf-KI bewundern will, kann sich ohne Probleme das Spiel für 20 € auf Steam kaufen. Hier sind echt keine Abstriche zu verzeichnen - Gegner sehen im neuen Grafikgewand noch einen Tick schicker aus, die Waffen hübsch und effektiv wie eh und je (Shotgun mit sekundärem Freezemode, übermächtiger Zersäbler mit "Wurffunktion", Rocket Launcher mit integrierter Minigun oder die Pflockgun mit Granatwerferoption).
Ich kann mich noch genau dran erinnern wie ich 2004 das Game bis zum Abwinken gezockt hab - ich wollte JEDES Secret entdeckt haben, hab' jeden Secret Level freigeschaltet und ALLE Tarotkarten gesammelt.

3 aktive und 3 passive Karten sind gegen Geld (ihr findet genüüüüüüüüügend) aktivierbar.

Die Tarotkarten sind nach wie vor enthalten - ein nettes Feature, in dem ihr in jedem Level - je nach Ausrüstung - (einmalig?!) Spezialfähigkeiten aktivieren könnt. So verlangsamt sich die Welt, ihr teilt mehr Schaden aus oder habt passive Fähigkeiten wie "Soul leeching", sodass ihr die Seelen der verstorbenen von Weitem zu euch zieht (ehe sie bspw. verschwinden). Tarotkarten erhaltet ihr nur nach Besiegen von Endbossen oder Erreichen von Zwischenzielen.

In einer Mission wird gar auf Grusel gesetzt - was aber bei solch einem Shooter relativ sinnlos ist. Sicherheit durch überheftiges Waffenarsenal.

Zum Beispiel müsst ihr alle Secrets eines Levels entdecken, 20 Gegner mit Razorblades zergliedmaßen oder einfach irgendwas anderes tun - und das ist jederzeit per Tab-Taste im Dropdownmenü sichtbar - genauso wie die noch übrige Gegneranzahl (klasse Feature - kannte ich sonst nur aus Quake 2).


Referenzen zu "Batman" (Teil 1 von Tim Burton) und Silent Hill: nice!

Kleines Schmankerl am Rande: die englische Synchronstimme vom Hauptcharakter Daniel wird von Jon St. John verliehen. Der Typ ist die unter Shooterfans wohl einprägsamste, coolste und bekannteste Stimme - vertont sie doch für gewöhnlich Duke Nukem. Geil!

Come and get some (brutzel).



Fazit:
Painkiller - Hell & Damnation ist für 20 € zwar gut und schön, aber leider viel zu kurz. Nett sind die neuen Storycutscenes (ob schick in Render- oder in Ingamegrafik) und immer noch nett die geilen Waffen, die schick gestalteten Levels (von der Abwechslung her erinnert Painkiller arg an den Film "Sucker Punch") und der rockige Soundtrack. Das Game spielt sich nach wie vor gleich - hier wurde nichts abgeändert, sondern die "besten" Levels des Originals samt Addon in frischer Grafik zusammen als neue kürzere Kampagne verpackt. Dafür sind ja leider einige richtig geile Levels rausgeflogen und so wurde auch der Gesamtumfang minimiert.
Für Fans, die noch in Nostalgie schwelgen wollen: greift bitte zum Original!
Für alle, die auf etwas Neues gehofft haben: wartet bitte auf Painkiller 2!

1 Kommentar:

  1. Ich stimm dir da voll und ganz zu. Der erste Teil war wirklich super - quasi ein Serious Sam für Erwachsene. Dieses Ding wurde leider abgespeckt und bietet eigentlich nix Neues - für mich echt nicht nachvollziehbar. Lieber weniger Kohle in die 'alten' Spiele stecken.

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