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Samstag, 3. November 2012

Mark of the Ninja

Bildquelle

Im Zeichen würdiger Stealth-Gameplayerfahrung

klei entertainment, bekannt vor allem durch Steam-Indie-Titelproduktionen wie "eets" oder "Shank 1 und 2" bringt seit der Veröffentlichung von Shank 2 im Februar 2012 Mitte Oktober doch tatsächlich sein nächstes Projekt raus - und anstatt, dass es um Rambo-mäßig stylishes Dauergeballer geht, schlägt man genau den gegenteiligen Weg ein: mit Mark of the Ninja wird nicht nur ein 2D-Jump'n'Run auf den Spuren von Splinter Cell rausgebracht, sondern auch dem bisherigen Comic-Stil treu geblieben.


Storymäßig wird nichts Großartiges geboten außer die typische Geschichte um "Ninja, töte den und den da!", nur um nachher vom großen Meister verraten zu werden. Aber als großer tätowierter, niemals etwas sagender Ninja sorgt ihr natürlich dafür, dass auch dieser Heini sein Fett wegbekommt.

Die Map eines jeden Levels - hilfreich und verwinkelt, doch im Kontext nicht verwirrend.
Der Grafikstil ist dem von Shank sehr ähnlich - und funktioniert wie immer gut.

Das Game ist - wie zu erwarten - kein Open World Titel, sondern ein (nicht mehr ganz so) straightes Jump'n'Run Spiel mit jederzeit abrufbarer Map der aktuellen Stage. Denn wie meist bekannt gibt es in einem Stealth-Game mehrere Wege zum Spiel.
Zwar habt ihr immer eine ungefähre Richtung und werdet auch gern an einem roten Faden entlanggeführt, sodass ihr nie einfach so bis zum Ende des Levels laufen könnt und so mal eine bestimmte Schlüsseltür noch auf ein anderes Triggerereignis wartet, damit sie aufgeht.
Aber im Gegensatz zu Shank habt ihr hier schon mehr Freiheiten und Möglichkeiten. So könnt ihr als Ninja unendlich lange an den meisten Wänden, Decken und durch Schächte krabbeln. Geschlossene Türen sind meist mit einem Dietrich knackbar und alles andere erledigt ein Schalter.

Ein Blick durch die Luke verschafft euch Klarheit über das Rauminnenleben.

Cool ist, dass ihr nicht ALLES sehen könnt: hier kommt der "Nebel des Krieges", berühmt aus diversen Echtzeitstrategietiteln (vermutlich vor allen Dingen von denen aus alten Zeiten: C&C, AoE, usw.), zum Einsatz. Zwar seht ihr sowohl die Umgebung verschwommen als auch diverse Markierungen (Feind hat verdächtiges Geräusch an DIESEM Ort zuletzt wahrgenommen), Schrittgeräusche und Co., doch habt ihr keine direkte Einsicht auf die Art der Wachen und das tatsächliche Aufkommen selbiger.

Eine Gasgranate mit Schlafmittel - perfekt für ein nerviges Wachenduo.

Drum ist es angebracht stets langsam vorzugehen - denn auch laufen oder Lichter mit Wurfpfeilen (davon habt ihr zum Glück unendlich) ausschalten kann sehr laut sein und euch sofort ein paar Probleme verschaffen. Denn sämtliche Feinde schalten ihre Lichter an und gehen der Sache auf den Grund - wurdet ihr doch mal entdeckt, heißt's Rennen und Glück haben.
Denn ihr haltet nicht allzu viel Beschuss aus - erhaltet aber euer Health am nächsten fair gesetzten Checkpoint zurück.

Um Alarm zu vermeiden, könnt ihr in die Luft springen und in Zeitlupe Ziele für eure Wurfpfeile markieren. Ebenso gut sichtbar: der Lärmradius.

Bestrafungen gibt's hier aber dennoch effektiv: wer Alarm auslöst bzw. jede Wache tötet (hab ich trotzdem gemacht), verbaut sich eine höhere Endwertung und verliert Punkte durch Entdeckung durch Feinde. Ein direkter Kampf geht nur mit Fäusten und Tritten, dauert zu lang, braucht Platz und erregt viel Aufsehen, wenn nicht sogar Alarm.

Ein Stealthkill aus der Deckung heraus - besser können wir's gar nicht haben.

Und Feinde von weitem Töten geht auch nicht - ihr müsst tatsächlich hinter einem Typen stehen, um ihn mit dem Katana exekutieren zu können. Toll ist hier aber, dass ihr durch Upgrades vor allen Dingen eure Stealth-Kills sowie Nahkampf-Attacken ausbaut oder neue technische Helferlein (Rauchbombe, usw.) freischaltet. Umso höher eure Stage-Points, desto mehr Upgrade-Points erhaltet ihr.

Vor jeder und selten während der Mission wählt ihr euer erworbenes Equipment aus.
Nett, aber leider nur hier brauchbar: der Weitsichtmodus.
Hier müssen wir uns schnell mit einer Warp-Ability (!) der nahenden Pfeilfalle entziehen.

Das Spiel wechselt gekonnt zwischen Feinde umgehen / töten und "Rätsel-" bzw. Geschicklichkeitseinlagen bewältigen in einem ständigen Hin- und Her ab. Das ist toll - wird aber tatsächlich irgendwann zur Routine, die nur wenig außerordentliche Highlights bringt (oftmals sehen die Levels gleich aus, sind ähnlich eckig aufgebaut, obwohl im Detail die Grafik wunderhübsch ist) - aber das ist auch das einzige Manko am Spiel.

Leider gibt's solche spielerischen und Welt-Setting-mäßig interessanten Abschnitte viel zu selten.

Die Story muss nicht besser sein... aber das Umherklettern, Verstecken hinter allerlei Gegenständen oder das Töten der Feinde und Wegschaffen der Leichen hat mich schon auf die Dauer in den Bann gezogen.



Fazit:
15 € kostet Mark of the Ninja und lässt lediglich vom Comicstil her Gemeinsamkeiten mit den ersten beiden Projekten "Shank 1 und 2" aufkeimen... ist aber ein waschechtes und sehr gutes Stealthgame mit gelungenen Ideen, einer sehr guten Spielmechanik mit klugen Feinden und einer gewissen Abwechslung.
Leider sind meist die Levels nur gewohnter Standard und heben sich nicht großartig voneinander ab - dunkel, städtisch und mit allerlei eckigen Räumen, die 100 Krabbelschächte und Türen haben - irgendwann wird die Erwartungshaltung nur noch bestätigt und wenig wirklich Neues geboten.
Und auch hier und da könnte der Protagonist mal nicht so oft schnell an der Wand kleben bleiben.
Dennoch ist das Spiel zu empfehlen - doch aufgrund der nicht allzu langen Spielzeit - vielleicht eher für 10 anstatt 15 €.
Gratulieren muss ich klei entertainment an dieser Stelle aber noch, denn nach Shank ein so um 180° gedrehtes, sehr gut konzeptiertes Stealth-Game zu machen anstatt pure Ballerfreunde zu bedienen, find' ich toll!

8 Kommentare:

  1. Na das sieht doch mal ganz lustig aus! Schön zum "ab und zu mal" spielen :)

    Dass immer mehr Spiele mit Comic (bzw Cell Shade) Grafik daherkommen finde ich auch sehr schön, Shank 1 und 2 waren schon großartig was das Design angeht! :)

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  2. Mit dem "ab und zu mal spielen" liegst du auch goldrichtig - ich denke so wird's dir am besten ergehen. :)

    Und den Comic-Look finde ich generell sehr schön (ich vermisse immer noch einen XIII-Nachfolger). Besonders das Character-Design ist hier recht athletisch, schwungvoll und präzise.

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  3. Touché!

    Ich will Outlaws 2! Und zwar in exakt demselben Stil wie Outlaws 1 war. Ohne HD!

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  4. Ohja! Aber das wird wohl niemals geschehen :(

    http://www.gamestar.de/spiele/star-wars-1313/news/lucasarts_disney,48362,3006408.html

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  5. Immer diese homoerotischen Nachrichten.


    "Free2Play ist DIE Games-Zukunft!"

    "Singleplayerkampagnen werden immer weniger - man setzt verstärkt auf spannendes Multiplay."

    und jetzt sowas wie "Nööö, normales Games? Lohnen sich nicht. Lieber Social- und Handykinderspielchen rausbringen."

    Das einzige was Touch vernünftig implementiert und nicht zur ausschließlichen Steuerungsart macht, ist die PS Vita.
    Blöden Casualgamer. -.-

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  6. Naja, crowdfunding wird noch einige interessante Projekte hervorbringen... solange bis EA und Konsorten auch wieder umschwenken müssen ;)

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  7. Ich sag's mal wie in der Budweiser-Werbung: true true...

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