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Die
Legende mit dem Trittbrett kehrt zurück
Activision
präsentiert, Entwickler-Neuling Robomodo ist der Entwicklungsverantwortliche
für das grafische Remake von „The Best of Tony Hawk 1 und 2“, welches es seit
wenigen Wochen auf Steam für ca. 12 € zu kaufen gibt. Ungewöhnlich ist, dass
nicht „Neversoft“ (sämtliche Tony Hawk’s und seit einiger Zeit auch Guitar
Hero) selbst sich als „Createur“ verantwortlich zeichnet, sondern vermutlich
mit einem weiteren Ableger der mit einigen mehr oder minder tollen Experimenten
verrufenen Serie aufwarten möchte.
Eure Levelaufgaben sind meist ähnlich: Highscores und Sammelkram. |
Nun
habt ihr hier aber die Möglichkeit in 7 Levels (mehr gibt’s nicht) oldschoolig
das Spielgefühl vom Anfang der Spielemarke kennenzulernen. Als erstes wählt man
in diesem Solo-Only-Game seinen Lieblingsskater aus (natürlich Tony selbst) und
rollt zunächst in der einzigen verfügbaren Strecke, nämlich der Lagerhalle
(erster Level aus Teil 1), rum, erfüllt Aufgaben und schaltet so Cheats, Levels
und Sonstiges nach und nach frei.
Kennt man alle drei: Schule, Lagerhalle und Venice Beach. |
Mit
dem Geld, was man (nicht nur dadurch) sammelt, sondern auch in den einzelnen
Levels auflesen kann, gibt’s im Skatershop neue Tricks und Boards zu kaufen.
Ganz nett, aber nicht allzu sehr der Rede wert. Wer fleißig ist, lacht schnell
über die Preise.
Zum
Game aber selbst: grafisch auf aktuelle Ansprüche angepasst fällt natürlich zunächst
die Unreal-Engine auf, die charakteristisch - vor allem zu Beginn des Areals -
Texturen direkt sichtbar nachlädt. Nicht ganz schick, aber man hat sich bereits
dran gewöhnt.
Auffällig
ist aber die Physik-Engine, die bei Stürzen aktiviert wird. Natürlich soll sie
realistisch wirken, lässt aber Tony und Co. viel zu oft wie eine blöde Puppe
über den Boden zappeln oder sorgt dafür, dass man teilweise abnormal heftig
durch die Luft wirbelt. Irgendwas scheint da im Hintergrund nicht richtig
abgefragt worden zu sein.
Lächerliche Ragdollanimationen. |
Was
sich aber im krassen Gegensatz zum neuen Gewand bemerkbar macht, ist die
Tatsache, dass sich das Spiel noch genauso einfach steuert wie vor einem guten
Jahrzehnt (immerhin waren beide PS1-Kandidaten) - und ihr könnt den Titel auch
lediglich mit Tastatur spielen (obwohl hier zugegeben die Tastenbelegung ein
wenig ungewöhnlich ist: WASD + „,“ und „.“ und
„-“) - ich selbst empfehle aber das Gamepad, auch wenn die Steuerung ein
wenig gewöhnungsbedürftig ist.
Wichtig für eigenen Erfolg: doofe Stunts ändern. |
So
liefert ihr euch mit einem Grind und anschließendem Sprung auf die Wand zu,
einen beherzten Sturz, was zwar realistisch ist, aber spielspaßmäßig nicht
hätte sein müssen. Auch nervt’s, dass man die Kamera nicht justieren und sich
ebenso nicht umsehen kann, wo denn nun die nächsten Extras sind. Außerdem
zerrte es an meinen Nerven, dass irgendein dummer Fehler erneut dazu führt,
dass mein Fahrer viel zu langsam wurde und bestimmte Sprünge somit gar nicht
schaffen konnte - was bei jedem Run, der IMMER aus lediglich 2 Minuten besteht
(man kennt das ja) ziemlich nervig sein kann. Zum Glück werden alle
Fortschritte nach einem selbst initiierten Neustart gespeichert. Das Erledigen
der Missionsziele muss aber separat vollständig pro Run vollführt werden, das
heißt, dass 4 von 5 Videokassetten nicht nach dem Neustart erhalten bleiben.
Erst wenn das Set komplett eingesackt wurde, verschwinden auch die Tapes von
der Strecke und der Task ist finished.
Einkaufszentrum = neu. Macht aber kaum Spaß, da Schlauchlevel. |
Fangen
die Aufgaben noch einfach an, sind sie nachher recht bockeschwer. Besonders
sollte man darauf achten neue Tricks zu kaufen, um die ziemlich schlechten
Grabs auszutauschen. Bei manchen weiß man nicht mal ansatzweise wie der
Skateboarder wieder auf der Halfpipe aufkommt und ZACK - liegt man wieder im
Dreck. Man darf beliebig stürzen, wird nach wenigen Sekunden wieder „respawnt“,
verliert aber Zeit.
Mit
insgesamt wie vorhin erwähnt 7 Kursen bietet das HD-Remake zwar neben der
Lagerhalle bekannte Strecken wie die Schule, den Hangar oder Venice Beach, doch
hat man alles viel zu schnell gesehen und durchgespielt. Besonders die Strecke
„Einkaufszentrum“ ist im Vergleich zu den anderen Strecken kein offenes
ründliches Areal, sondern ein schlichten Downhill-Schlauchlevel. Will nicht so
ganz passen.
Fazit:
Wer
absolut fanatischer Tony Hawk - Anhänger ist, kann unter Vorbehalt zugreifen.
Angesichts des Preises von ca. 12 € lässt man aber von diesem Titel die Finger.
Zwar sind Original-Musikstücke dabei, aber weitaus weniger als in den beiden
Originalen. Zudem sind die Levels mit 7 Stück viel zu wenig und die Steuerung
ist absolut aus der Mode gekommen. Dass Tony und Co. ständig an Wänden
unrealistisch abprallen oder mal wieder ein Wall Ride nicht funktioniert, nervt
ziemlich.
Trotzdem
hat mich gerade am Anfang wieder kurz das Feeling „Komm… einen Versuch noch,
die Aufgabe kriegste auch noch hin…“ gepackt, aber bald wieder aufgrund der
doofen Steuerung und der kaum selbst regulierbaren Fahrgeschwindigkeit
verlassen. Schade, Tony.
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