Yet
Set Insane
Das
Original aus dem Jahre 2000 - jetzt exklusiv für alle, die davon noch nie was
gehört haben und für die, die es kennen (und evtl. auch schätzen) auf Steam für
ca. 8 € verfügbar.
Wie
so oft steckt hinter der Wiedererweckung eines Asbach-alten Titels lediglich
ganz oldschoolige Geldmacherei wie sie im Buche steht - alles mit nun
hochauflösenden Texturen re-released, das sonstige Gameplay nicht im Geringsten
angepasst und sich somit einen Scheiß um den Zusammenhang zwischen
im-Jahre-2000-vergleichbaren Spielkonzepten und dem heutigen Stand der
unterhaltungstechnischen Evolution gekümmert.
Ein
weiteres völlig sinnentleertes Beispiel ist dabei Jet Set Radio.
Habe
ich einst lediglich in der Bravo Screenfun (oooooooh ja - das waren Zeiten!
^__^) davon gelesen, hatte ich nun erstmals fern der Konsolen auf dem
heimischen PC die Möglichkeit selbst Hand anzulegen.
Ihr
spielt irgendeinen Skater einer recht funkigen rebellischen Inliner-Sprayer-Gang
im fiktiven Tokyo-To. Euer Mentor, ein ziemlich gruseliger DJ, klärt euch über
die rivalisierenden anderen Gruppierungen und dem meistgefürchtetsten Detective
der Metropole auf, der mit seiner kleinen Armee an Cops euch künstlerischen
Vandalismus ausübenden Nein-Sager stets dicht auf den Fersen ist.
O___O" |
Fortan
gilt es sich im Karrieremodus einzelne Levels wahlweise auszupicken und meist
in den arg kleinen Straßenzügen Tokyo-To’s
Graffiti’s zu sprühen. Fortbewegen tut ihr euch mittels Inlinern, mit
denen ihr fast gar keine Unfälle bauen könnt - es sei denn der Detective
belagert euch mit Nahkampfattacken oder Fernangriffen oder - weitaus blöder -
ihr werdet von einem radikal unachtsamen Fahrzeug angefahren. Denen ist’s auch
egal, ob ihr euch was gebrochen habt oder nicht - und so steht ihr - ebenso
unbeeindruckt - schnell wieder auf und weiter geht’s zur nächsten Spraydose.
Diese müssen immer eingesammelt werden, bevor ihr loslegt ein Graffiti zu
setzen. Die Sprayflaschen respawnen und die praktisch künstlerischen
Ausübungsorte sind lediglich mit einem dicken Pfeil markierte HotSpots, die auf
Knopfdruck euch entweder sofort oder durch korrektes Nachmachen der angezeigten
Bewegungen (Minispiel) ein Bild auf die
Oberfläche zaubern.
Minispiel: veraltet und billig. Und das da rechts ist euer gefährlichster Gegner: Kommissar Habdennamenvergessen. |
Allein
das ist so unglaublich öde, dass man fast keinen Bock hat weiterzuspielen. Auch
die Grindmoves gehen vollautomatisch ohne Gleichgewichts-Anforderungen von der
Hand - und Sprungkunststückchen werden meines Erachtens leider auch ohne großen
eigenen Einfluss ausgeführt.
Schnell mal beim Grinden sprayen... kennt man ja. |
Dass
einen die Polizei jagt, ist - zumindest in den 2 Missionen, die ich spielte -
nicht das Problem - schließlich ist die Lebensanzeige (!? Eigentlich dachte ich
es wär die Punkteleiste) recht groß. Kopfschmerzen bereitet einem da eher das
Zeitlimit, das zwar großzügig gesetzt ist, aber einem nichts über die
Graffitistandorte gesagt wird, sodass man in den grafisch immer gleichen auch
teilweise ungünstig designten Levels ziellos umherirrt und sich am Ende mehr
über die kaum Möglichkeiten anbietende Kameraperspektive aufregt.
Wenn die Cops so auf einen zurennen, bekommt man gleich extra Angst. |
Vielleicht
setzte das Spiel vor 12 Jahren Akzente. Wer aber heute nicht einmal mehr den
Programmierfinger krümmt, um Inhalte den heutigen Erwartungsmaßstäben
anzupassen, hat längst verloren. Vielleicht empfinden ältere Semester / Fans
ein bisschen Retrospaß gekoppelt mit dem Standpfeilerbonus: „Hab’s damals schon
geil gefunden!“. Für alle Neulinge: Pfoten weg!
Da
ist das PoP-stylige Graffiti-Game „Getting Up - Contents Under Pressure“ aus
dem Jahre 2006 noch empfehlenswerter und liefert höhere Umsetzungsprofessionalität
als wie hier bei den Jungs von Blit Software.
Fazit:
Damals
vielleicht top, heute nur noch ein eingestaubtes Stück Geschichte. Damit ihr
nicht zu Husten anfangt, falls ihr kein Fan seid: nehmt Abstand! Es gibt Wege
sein Geld effizienter anzulegen - beispielsweise für die Benutzung einer
öffentlichen WC-Anlage. Oder den Kauf einer Bibel. In beiden Fällen gibt es
mehr Scheiße für weniger Geld zu bestaunen.
Yeah, kack Spiel aber optisch geiler Test. So siehts mit den Screenshots auf jedem System gut aus und man kann alles super sehen.
AntwortenLöschenWunderschön! :) Die Qualitätssicherungsabteilung ist stets zu Ihren Diensten! ;)
AntwortenLöschenIch zähle dann zur Fraktion „Hab’s damals schon geil gefunden!“ ;) Das Spiel hat damals auf Sega Dreamcast einfach nur richtig Laune gemacht, habs neulich erst wieder gespielt. Überdrehte bunte Grafik, cooler Sound und Graffiti, das war der Hammer! :D
AntwortenLöschenHätten sich für ein Remake aber auf jeden Fall mal was neues ausdenken können, so hätten sie sich das echt sparen können!