Auf den Spuren von Dead Space
Heute (und vllt auch demnächst) will ich bei Gamestests nicht lange um deinen heißen Brei reden (zu viel zu tun) : Lost Planet 3 ist kein großer Bringer und dein Geld, lieber Leser, auch nicht wirklich wert.
Das Ding wurde programmiertechnisch von "Spark Unlimited" geschaukelt, die auch 2008 mit "Turning Point - Fall of Liberty" und 2008 mit "Legendary" ziemlich auf den Schnabel gefallen sind. Zwar waren das grundsätzlich sehr sehr interessante Spiele, bloß saulangweilig umgesetzt.
Und mit "Lost Planet 3" ist's im Prinzip nicht anders.
Großer Unterschied zu den Vorgängern: Es sind keine japanischen Entwickler am Werk.
Schade eigentlich, da der erste Teil unangefochten großartig war und nur Teil 2 mit Dschungelsetting und langweiligem "COOP"-Matchmaking-System aus der Singleplayerkampagne eine storylose Dauerballerei mit Vollidioten-KI im Multiplayerstyle machte.
Da ist Teil 3 nun wieder besser, aber keine Offenbarung.
Ihr spielt zeitlich VOR Teil 1 und verkörpert einen Arbeiter auf dem Eisplaneten EDN III. Dieser will nur Kohle scheffeln, damit er wieder nach Hause zu seiner Frau kann.
Seine Frau schickt ihm immer mal wieder im Laufe des Spiels Webcamnachrichten und auch Hauptcharakter Jim Payton, um ihn mal beim Namen zu nennen, wird oftmals in teilweise fragwürdig eigenartigen, leblosen Cutscenes gezeigt wie er chillt, fast einschläft oder eine Nachricht an seine Frau sendet. Es ist teilweise interessant, teilweise komisch - doch die Sympathie für die coole, mit Vollbart sehr alternativ-heldenhaft aussehende Hauptfigur ist da. Die Story ist schon recht interessant, hat aber immer wieder ihre Spannungsstopper, wo eine zeitlang nichts passiert.
Menüdarstellung: Bissl von Dead Space 3 abgeschaut, gell? |
Ihr steuert Jim aus der 3rd-Person, könnt euch mit zwei Waffen plus Pistole und Granaten ausrüsten, neue Waffen und andere Upgrades erwerben. Das macht ihr indem ihr den gelben Aliennektar einsammelt und auch Geld verdient und es gezielt ausgebt.
Problem ist allerdings, dass die Waffenupgrades fast nichts Neues bringen und teilweise Gegner minutenlang dauerbefeuert werden, sodass sich am Boden 3000 geleerte Magazine ansammeln ehe da mal irgendwas spürbar passiert. Auch gibt's nur eine Hand voll Gegnertypen, die immer und immer wieder dem Spieler entgegen geschmissen werden - in Hülle und Fülle, sodass man manch einmal den Eindruck hat, dass die Schießerei gar nicht mehr aufhört. Auch gibt's die aus den Vorgängern bekannten Alien-Spawner, die zwar Retrofeeling hervorrufen, aber heutzutage so was von unplatziert wirken, dass es dem eh schon faden Alien-Schwarm-Beigeschmack nochmal eine miese Würze mit hinzufügt.
Auch gibt's oftmals Backtracking an bereits bekannte Orte (besonders in den generisch und uninspiriert langweilig wirkenden Nebenquests), immer dasselbe blau-weiß-schwarze Grafiksetting (mit Ausnahme von einigen Panoramen) und vor allen Dingen eins: Ewig monotone und langweilige Märsche im eigenen Mech (hier ausgesprochen: "Mech" anstatt "Meck"), der sich so lahmarschig fortbewegt, dass man fast einschläft. Da hilft die Reisefunktion, die man später freischaltet, schon mal viel, führt aber auch nicht immer direkt an alle Zielorte.
Ich hatte schon Lust die lahme Ente zu zerstören, aber in diesem Fall musste ich das Eis vom Schneesturm vom Mech befreien. |
Zwar präsentiert sich das Spiel ein wenig am Metroidvania-Stil im Sinne von "Darksiders 2", sodass man eine grundoffene Welt mit leicht absteckbaren Grenzen hat, aber viele Orte wegen Geheimnissen absuchen kann, doch täuscht das nicht über die nicht so reizvollen Collectables (Audio- und Textfiles) und die Tatsache hinweg, dass die Spielwelt inhaltstechnisch nicht begeistern kann / nicht genug Eigencharakter aufwirft.
Wie oft betrat ich verlassene Basen ohne echten Gruselfaktor, ohne individuelle schaurige Hintergrundgeschichte oder krass individuell designten Innenräume?
Nicht ein einziges Mal...
Die Spieldauer beträgt ungefähr 12 Stunden, unterhält Menschen mit viel Geduld schon irgendwie, ist aber kein Titel, den man gespielt haben muss.
Zwar sind die Bossgegner schon interessant gestaltet, doch schnell hat man das Grundschema raus, das sich nur zu gerne wiederholt, und beginnt dann sich zu langweilen.
Fazit:
Lost Planet 3 ist okay, hat aber einige einschläfernde Macken und muss im Endeffekt von niemanden gespielt werden.
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